Montagabend nach Feierabend hatte ich ein Date in der Bibliothek.
(Ein recht schweigsames.)
Ich habe schon lange nicht mehr von den finnischen Bibliotheken geschwärmt?!
Neulich habe ich zum ersten Mal das Online-Formular für Vorschläge für anzuschaffende Bücher genutzt. Es herrscht ja in unserer Bibliothek eigentlich kein Mangel an deutschsprachigen Büchern, aber die Kinder wollen gern mehr Bücher aus Kirsten Boies „Möwenweg“-Reihe, von denen unsere Bibliothek bisher nur das erste und das letzte besitzt, vorgelesen bekommen. Am nächsten Tag bekam ich eine Mail, die Bibliothek hätte alle fehlenden sieben (!) Bücher – einschliesslich des neuesten, das erst nächsten Monat erscheint – bestellt. Ich habe das erste davon gleich für uns vorbestellt, und jetzt warten wir nur noch auf Lieferung.
Seit ich für die Hortkinder Vorlesebücher ausleihe, nutze ich übrigens fast nur noch den Vorbestellservice. Das spart mir die Sucherei in den Regalen, und wenn es ein Buch nur anderswo gibt, wird mir das auch innerhalb von ein, zwei Tagen in das Vorbestellregal einer Bibliothek meiner Wahl geliefert. So steht zum Beispiel die deutsche Fassung in Lieto und die finnische in einer Turkuer Zweigbibliothek, aber ich muss sie auf dem Weg zur Arbeit einfach nur noch in der Hauptbibliothek einsammeln. Kostet übrigens nichts – höchstens zwei Euro Strafe, wenn man die Vorbestellung dann nicht abholt.
(Wir müssen ja auch keine Jahresgebühr für die Bibliotheksnutzung zahlen. Wir zahlen gern Steuern.)
Am Dienstag rief mich der kleine Herr Maus schon wieder auf Arbeit an und fragte, ob er wieder in die Bibliothek fahren dürfe. „Aber du hast dir doch gestern erst fünf neue „Supermarsu“-Bücher ausgeliehen?“ „Ja, aber ich würde gern Hausaufgaben machen in der Bibliothek!“
Es gibt offensichtlich inzwischen mehrere Familienmitglieder, die gern in der Bibliothek einziehen würden.