Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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kuusikymmentäkolme, auch doppelt

Vorgestern, auf der Tykistökatu auf dem Weg zum (dann doch nicht stattgefundenen) Staubsaugerkauf – ein alter, schwarzer, eckiger PKW.

Gestern, auf der Tykistökatu auf dem Heimweg vom Kurs – ein altes, weisses, Chevrolet-pakettiauto.

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kuusikymmentäkaksi, doppelt

oder: Was passiert, wenn man sonntags in Finnland Kaffeetrinken gehen möchte

Die Finnen sind Europa-, wenn nicht gar Weltmeister im Kaffeetrinken. Ein Kaffee früh nach dem Aufstehen, ein Kaffee bei Ankunft auf Arbeit, ein Kaffee nach dem Mittagessen, ein Kaffee zur Kaffeepause, ein Kaffee beim Nachhausekommen und eventuell auch noch ein Kaffee abends.
Cafés sind in Finnland gut besucht – unter der Woche! Das Wochenende, das verbringt der Finne dann entweder kaffeetrinkend zu Hause oder kaffeetrinkend im Mökki – aber sonntags einen Ausflug, der mit Kaffeetrinken verbunden ist, den macht er nicht. Deswegen sind auch am Wochenende die meisten Cafés geschlossen. Oder weil die meisten Cafés am Wochenende geschlossen sind, macht der Finne keine Kaffeeausflüge. Weiss ja keiner, ob nun die Henne oder das Ei zuerst da waren…

Nuja. Wir wollten am Sonntag wegen des schönen Wetters eigentlich einen Fahrradausflug machen, möglichst mit Kaffeetrinken irgendwo, wo man naturnah draussen sitzen kann, verbunden. Eine kurze Recherche im Internet ergab, dass das erste Café unserer Wahl schon Winterpause macht, das zweite Café unserer Wahl schon seit einer halben Stunde zu hat. Die Alternative dazu wäre Kaffeetrinken im eigenen Garten gewesen; allerdings mangelte es uns dazu an Kuchen. Den würden wir uns allerdings wohl in der Stadt besorgen können, immerhin war am Sonntag „Turkutag“ und alle Geschäfte geöffnet, also bestimmt auch die eine oder andere Konditorei.

Dachten wir. Der „Aurinkoinen“ in der Hämeentie – geschlossen. (Auf der Weiterfahrt überholte uns die 62 – so ein roter, schon recht alter, eckiger Sportwagen, der mich an die Autos auf den Karussels meiner Kindheit erinnerte.) Der „Aurinkoinen“ in der Aurakatu – geschlossen. Der „Aschan“ neben dem Wiklund – geschlossen. Na, der „Aschan“ im grössten Einkaufszentrum der Innenstadt wird ja wohl aufhaben – nein, auch geschlossen. Im „Café Brahe“ im gleichen Einkaufszentrum, als wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, konnten wir dann drei riesige Stücke Kuchen erstehen. (Auf der Rückfahrt holten wir noch eine 62 ein – einen hellgrünen Pontiac.)

Immerhin war die Sonne fast noch nicht hinter dem Wald verschwunden, als wir uns endlich zu Kaffee und Kuchen im Garten niederliessen…

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Finnischkurs heute:

Etätyö zu Hause.

Was eine Gnade, dass es immer noch jeden Tag sonnig ist! Und so warm! Und die Bäume noch grün!

(Dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal, seit wir in Finnland wohnen, im Mai einen kleinen Panikanfall, weil es ja doch gleich wieder Winter werden würde. Und dann ist dieser Sommer nach dem von 2006 der schönste und längste geworden, den wir hier erlebt haben.)


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Starrkopf

Bisher war das Mäuseknäbchen in unserer Familie derjenige, der mit stoischer Ruhe alles hingenommen hat: dass er immer warten muss, dass Mama und Papa für ihn entscheiden, selbst die Knüffe und Püffe von der grossen Schwester.

Umso verblüffender ist es jetzt, mit anzusehen, wie der kleine Kerl auf einmal seinen eigenen Willen durchsetzt starrköpfig geworden ist.

Niemand darf da anfassen, wo er sich gerade festhält. (Wenn doch, dann folgt darauf energisches Gebrüll, Wegschieben der fremden Hände und gegebenenfalls dramatisches Auf-den-Boden-Werfen.) Das fing damit an, dass ihm niemand helfen durfte, sein Sandwägelchen um die Kurve zu schieben. Bitte, meinetwegen – das kann er ja inzwischen auch allein. Aber neuerdings darf man nicht mal mehr beim Einkaufen den Einkaufswagen schieben, in dem er drinsitzt!

Letztens gab es zum nachmittäglichen Joghurt die Reste aus einer Muuminkekspackung. Das Mäuseknäbchen konnte es kaum erwarten, als er sah, dass ich die Kekspackung aus dem Schrank nahm – nur um dann unter lautstarkem Protest, Kopfschütteln und Sich-Winden im Hochstühlchen den angebotenen, allerdings zerbrochenen Muuminkeks abzulehnen. Ein ganzer musste es sein! Nun waren aber kaum noch ganze vorhanden, und den einzigen verbliebenen nutzte ich zu Demonstrationszwecken: ich hielt ihn dem Mäuseknäbchen hin, er gierte förmlich danach, ich brach ihn in der Mitte durch, ihm dabei erklärend, dass das jetzt immer noch der gleiche Keks sei – er lehnte protestierend und kopfschüttelnd die Annahme des Kekses ab. Ich gab ihm die ganze Kekspackung zur Selbstbedienung – es vergingen geschlagene fünf Minuten, in denen er einen zerbrochenen Keks nach dem anderen aus der Schachtel pulte und wieder zurücklegte, bis dann doch die Gier und die Einsicht, dass wohl nicht anderes mehr zu kriegen sei, siegten und er anfing, auch halbe Muuminkekse zu essen.

Und er bringt es fertig, komplett auf sein Mittagessen zu verzichten, nur weil es statt seiner geliebten Röhrennudeln Schleifchennudeln gibt!

Prima! :-/
Und dieses Kind ist erst 1 ¼!!!


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Wandertag

Da wir im Finnischkurs nicht nur die finnische Sprache, sondern auch ein bisschen finnische Kultur lernen sollen, machen wir regelmässig Ausflüge. Seit ich in den Kurs gehe, haben wir deshalb schon den Dom, das Archiv der Unibibliothek, ein Altersheim und das Migrationsinstitut besucht. Am Mittwoch waren wir in Tampere.

Nun war ich dort zwar schon ein paar Mal, aber wie es mir mit allem im Kurs geht: man kann immer noch was Neues lernen.

Zum Beispiel, dass es dort den höchsten Harju (ein eiszeitlicher, langgezogener Hügel) der Welt gibt. Obendrauf stehen wie bei uns auf dem Mondberg kleine, bunte Holzhäuschen, und es gibt eine Menge Treppen. Und ganz oben, 85 m hoch über dem See Pyhäjärvi, den man zu beiden Seiten sehen kann, gibt es vermutlich Finnlands schönstgelegenen Spielplatz:

Da müssen wir unbedingt nochmal hin!

Als nächstes habe ich gelernt, dass es im Dom zu Tampere interessante Malereien gibt, über deren Eignung als Kirchenschmuck bis heute diskutiert wird. (Ich kannte den Dom bisher nur von aussen; ganz eventuell war ich auch sogar schon mal drin, kann mich aber an Hugo Simbergs Wand- und Deckengemälde nicht erinnern.)

Da wären nämlich z.B. die zwölf nackten Jungs, die auf verschieden Art die „Bürde“ ihres Lebens – nämlich ein Gewinde aus Blättern, Rosen und Dornen – tragen:

Wo gibt’s denn sowas, nackige Jungs in einer Kirche?! ;-)

Und oben von der Decke guckt die Schlange aus dem Paradies, den Apfel noch im Mund:

Und das da sind nicht etwa christliche Kreuze, sondern die Muster einer Kreuzspinne:

Und eine ganz eigene Vorstellung vom Leben nach dem Tod hatte Hugo Simberg auch. Das da ist der „Garten des Todes“, nach Simbergs eigenen Anmerkungen auf der Rückseite des Entwurfes der „Ort, an welchen die Seele gelangt, ehe sie in den Himmel kommt“:

Man vermutet, dass er dieses Bild speziell für Kinder gemalt hat, unter anderem auch deswegen, weil es recht tief an der Wand angebracht und für kleine Leute gut zu betrachten ist. Mir hat es besonders das Handtuch am Haken angetan!

Und was habe ich daraus gelernt, dass im 1907 fertiggestellten Dom die Glühbirnen ohne Lampenschirm von der Decke und an der Wand hängen und quasi selbst als Schmuck dienen?

Dass Tampere nach Mailand, Paris und Brüssel die vierte Stadt in Europa war, in der elektrisches Licht eingeführt wurde! Das ist mal… wow!

Hinterher waren wir noch in Alt-Amuri, einem Museumsviertel, das so ähnlich wie das Turkuer Handwerkermuseum ist. Nur, dass die Häuser in Amuri jünger sind und dort keine Handwerker, sondern hauptsächlich Arbeiter aus den Fabriken in Tampere wohnten.

Ein sehr liebevoll gestaltetes Museum (einen Eindruck davon kann man bei einem virtuellen Rundgang hier bekommen), für das ich gern mehr als eine Stunde Zeit gehabt hätte.

Da müssen wir auch nochmal hin! :-)


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Stockholm mit Kindern

Samstagabend am Hafen. Während der Papa das Parkticket bezahlt, gucken Oma, Mama und Mäusekinder die gerade angekommene Fähre an. „Guckt mal, da geht gerade die Klappe auf!“, sagt Mama. „Da!“, sagt das Mäuseknäbchen. „Ja, ein LKW“, sagt Mama. „Siehste, jetzt fahren die Autos schon raus aus dem Schiff.“ „Wo fährt der denn jetzt hin?“, fragt das Mäusemädchen. „Na, der da fährt z.B. noch nach Estland.“ „Warum fährt der nach Estland?“ „Der ist von da. Das steht da drauf. Der fährt jetzt nach Helsinki, und dann muss der nochmal Fähre fahren.“ „Warum?“ „Weil…“ „Bagga!“, schreit das Mäuseknäbchen. „Nein, das ist kein Bagger. Das ist ein Schlepper für LKW-Anhänger. Der holt die jetzt vom Schiff, und dann werden die an einen LKW gehängt.“ „Warum?“ „Na das ist doch praktisch, da muss der LKW-Fahrer nicht mitfahren…“ „Baba!“, ruft das Mäuseknäbchen. Aha, Papa kommt. Auf ins Hafengebäude. Einchecken. „Warum holt der Papa unsere Tickets?“ „Damit wir die vorzeigen können, sonst dürfen wir nicht aufs Boot.“ „Warum?“ „Nein, Mäusemädchen, komm da runter!“ „Ich will nur mal da raufklettern.“ „Nein, komm, es geht gleich weiter!“ Das Mäuseknäbchen tapert sehr zur Erheiterung seiner Mitreisenden zwischen Beinen und Koffern durch die Wartehalle. „Мальчик или девушка?“ „Äääh… мальчик!“ „Mama, Mama, warum müssen wir hier warten?“ „Weil wir noch warten müssen, bis wir reingelassen werden.“ „Warum?“ „Weil das Schiff erst noch saubergemacht werden muss. Die Kabinen müssen geputzt werden und die Betten neu bezogen…“ „Wääääääh!“ „Wollen wir „einen Kreis“ machen?“ „Ja!“ „Kommt, anfassen… und los: Ringelringelreihe, wir sind der Kinder… ähm, fünfe…“ „Nochmal!“ ”Ringelringelreihe…” ”Nochmal!” „Ringelringelreihe… Oh, jetzt geht’s los! Komm, Mäuseknäbchen, du musst jetzt nochmal in den Wagen. Mäusemädchen, hältst du dich am Wagen fest?!“ „Ja!“ „Möchtest du auf den Fahrstuhlknopf drücken?“ „Ja!“ „Oh, so eine grosse Kabine! Da haben wir ja viel Platz! Möchtest du auf dem Fussboden schlafen?“ „Ja! Wie in Jena!“ „Genau! Jetzt aber schnell ausziehen, Hände waschen, Zähne putzen!“ „Ich geh alleine aufs Klo!“ „Mach das!“ „Mama, wo kann man denn hier spülen?“ „Du musst den Klodeckel zumachen, dann ist dahinter so ein Knopf. So, ja, genau. Jetzt aber Händewaschen!“ „Wäääääääh!“ „Ja, Mama kommt ja gleich. Lass dich doch mal vom Papa umziehen!“ „Wäääääh!“ „Ja, du bist dolle müde, du kannst ja gleich schlafen…!“ „So, komm her, Mama liest jetzt eine Gute-Nacht-Geschichte… Welches Schlaflied soll ich denn singen? So, nun schlaft schön!“ „Ich schlaf nich’ schön! Ich bin ganz wach!“ (Fünf Minuten später sind beide – einer rechts, eine links von mir – fest eingeschlafen.)

Sonntagmorgen. „Dülülü, dülülü… Saavumme noin tunnin kuluttua Tukholmaan…” Zwei verschlafene Köpfchen heben sich. ”Mama, was mach’mer denn?” ”Jetzt ziehen wir uns erst mal an und gehen frühstücken.” „Und dann gehen wir nach Stockholm?!“ „Ja, genau!“ „Ich geh alleine aufs Klo!“ „So, raus mit euch. Möchtest du auf den Fahrstuhlknopf drücken?“ „Ja!“ „Bleibst du mit der Oma hier, während wir Frühstück holen?“ „Ja!“ – „Mama, Mama, was ist denn eine Wasserstrasse?“ „Das ist da, wo das Schiff langfährt.“ „Die Oma hat gesagt, dass das eine Wasserstrasse ist.“ „Wäääääääh!“ „Möchtest du ein bisschen was von Mäusemädchens Kakao?“ ”Hier, Mäuseknäbchen!”, hält das Mäusemädchen ihm die Tasse hin. „Nenenenene!“, schüttelt er energisch den Kopf. „Wääääääääh!“ „Ja, du bist noch ganz müde!“, sagt Mama, „du musst dann bald nochmal schlafen!“ „Mama! Guck! Händewaschen!“ „Ja, gleich. Na, komm! Müssen wir erstmal eine Toilette suchen.“ „Wieso müssen wir eine Toilette suchen?“ „Damit wir dort Hände waschen können. Ah, hier!“ „Hier ist das Waschbecken ganz hoch, da komm ich gar nicht ran.“ „Da heb ich dich hoch! So, fertig. Jetzt müssen wir uns aber beeilen, das Schiff hat schon angelegt.“ „Wieso hat das Schiff schon angelegt?“ „Na das ist jetzt im Hafen, und wir müssen aussteigen.“ „Und jetzt geh’n wir nach Stockholm?“ „Ja, genau!“ „Komm, wir müssen unsere Tasche noch einschliessen.“ „Mama, wie riecht’s denn hier?“ „Ich weiss nicht, ich riech’ nichts. Aber setz mal deine Mütze auf!“ „Neeeiiin, das ist doch viel zu warm, da krieg ich doch einen Käsekopf!“ *lach*

Wir verlassen das Terminal und gehen – endlich – nach Stockholm. ;-)

„Möchtest du auf den Ampelknopf drücken?“ „Ja!“ „Komm, hier lang!“ „Warum geh’n mir denn hier lang?“ „Weil wir jetzt in die Stadt wollen.“ „Möchtest du wieder auf den Ampelknopf drücken?“ „Ja!“ „Wääääääh!“ „Hier, Mama, ich habe eine „Nase“ gefunden!“ „Oh, fein, soll ich dir die ankleben?“ „Ja!“ „Wäääääääh!“ „Ich habe für Mäuseknäbchen auch eine Nase gefunden. Hier, Mäuseknäbchen!“ „Wääääääääh!“ „Ja“, sagt Mama, „du bist so müde, du legst dich am besten nochmal schlafen!“ Das Mäuseknäbchen wird im Mäusevolvo verpackt, protestiert noch eine Weile, während ihm schon die Augen zufallen, und fällt dann in einen zweieinhalb Stunden (!) andauernden Schlaf. „Papa trag mich!“ „Nein, Papa, lass mich wieder runter, ich will selber laufen!“ „Wir gehen jetzt gleich zum Schloss. Das ist nicht so bunt wie das Schloss, das wir mit Oma und Opa angeguckt haben, aber viel grösser!“ „Wo ist das Schloss von Oma und Opa?“ „Nicht das Schloss von Oma und Opa – das Schloss, das wir angeguckt haben!“ „Mir ist kalt!“ „Dann musst du ein bisschen rennen!“ „Mama komm mit mir rennen!“ „Guck, da! Was’n das für ein Auto?“ „Ja, das ist komisch, das hat nur drei Räder…“ „Das woll’n wir uns jetzt mal angucken!“ „Klar.“ „Mama! Guck da!“ „Was denn?“ „Da!“ „Meinst du die Kirche?“ „Nein! Daaaa!“ „Ach so, das Denkmal?“ „Ja! Da sitzen Leute drauf!“ „Ja, da kann man auch drauf sitzen…“ „Heb mich hoch!“ „Komm, wir gehen jetzt weiter! Willst du in die Trage?“ „Ja! Nein, lass mich wieder runter. Papa trag mich! Nein, nich’ so! So!“ „So?“ „Nein, so!“ „So?“ „Nein, so! Mama, guck, da ist ein Löwe! Ich will da drauf!“ „Na dann… So, jetzt gehen wir zum nächsten Löwen.“ „Da!“ „So… und jetzt zum nächsten Löwen.“ „Da!“ „So, und jetzt weiter… möchtest du den Ampelknopf drücken?“ „Ja!“ „Ist schon grün. Komm, weiter!“ „Mama! Da ist ein Löwe!“ „Ja, aber du musst doch nicht auf jedem Löwen reiten.“ „Doch! Auf dem hier!“ „Guck mal, du hast schon ganz kalte Hände. Wir gehen dann erstmal in ein Café.“ „In ein Café gehen!!!“ „Guck, da, auf den Turm gehen wir dann gleich!“ „Warum?“ „Weil man da schön runtergucken kann!“ „Mama, guck!“ „Ah, das ist ja schon ein richtig gelbes Herbstblatt!” ”Hier, Mäuseknäbchen!” ”Oh, das ist aber lieb von dir! – Nicht in den Mund stecken!“ „Mama, Mama, da ist ein Springbrunnen!“ „Aber wir wollen doch erstmal auf den Turm!“ „Da ist aber ein Springbrunnen.“ „Na, dann gehen wir kurz zum Springbrunnen. Nein, Mäuseknäbchen, nicht in den Springbrunnen klettern!“ „So, jetzt steigen wir auf den Turm! Gehst du vorneweg?“ „Ja!“ Das Mäusemädchen erklettert den ganzen Rathausturm alleine. „Da ist ein Fenster, da kann man rausgucken!“ „Ja, aber wir wollen doch ganz hoch, da können wir ringsrum rausgucken!“ „Wann sind wir denn ganz oben?“ „Jetzt!“ :-) „Oh, guck mal, da kommt gerade ein Flugzeug!“ „Daaaa!“ „Und da, da kommt ein Boot, das fährt jetzt gleich unter der Brücke durch?“ „Wo?“ „Da unten!“ „Ich seh’s nich’!“ „Doch, gleich hier unten!“ „Boo!“ „Und guck mal, da ist eine Baustelle, da sind ganz viele Kräne!“ „Mama, du sollst weitergehen und mir noch mehr zeigen!“ „Na klar… guck mal, da hinten ist der Hafen, da steht genauso ein grosses Schiff wie das mit dem wir hergekommen sind.“ „Wo ist ein Schiff?“ „Na da!“, hockt sich Mama hin und zeigt. „Wääääääh!“, sagt das Mäuseknäbchen. „Ach ja“, sagt Mama, „jetzt siehst du ja nichts. Aber ich muss doch dem Mäusemädchen mal das Schiff zeigen! Ich steh’ auch gleich wieder auf!“ „Dann woll’n wir noch auf DEN Turm gehen!“, sagt das Mäusemädchen und zeigt auf einen Kirchturm. „Ich weiss nicht, ob man auf den auch gehen kann. Aber wenn wir noch einen Turm finden, auf den man steigen darf, dann gehen wir da rauf, versprochen! Wollen wir jetzt erstmal irgendwo ein Eis essen?“ „Ja! In ein Café gehen!“ „Na dann müssen wir erstmal wieder runter. Gehst du wieder vorneweg?“ „Ja.“ Das Mäusemädchen steigt allein den ganzen Rathausturm wieder runter. „So, komm’ wir gehen da lang!“ „Aber wir wollen doch ein Eis essen!“ „Jaha, das machen wir ja auch, aber wir müssen erstmal einen Eisstand finden!“ „Papa soll mich tragen!“ „Macht der Papa.“ „Wääääääh!“ „Nein, Mäuseknäbchen, die Mütze musst du auflassen. Den Pullover kann ich dir ausziehen. Warte… so… fertig.“ „Da vorn ist ein Café. Lass uns da was trinken.“ „Mama, guck, da ist ein Hubsteiger!“ „Ja.“ „Mama, guck, da! Eine Hüpfburg! Mir woll’n da jetzt hingehen!“ „Ja, wenn wir ausgetrunken haben!“ „Nein jetzt gleich!“ „Nein, wenn wir alle fertig sind. Musst du mal auf Toilette?“ „Ja.“ „Na dann komm!“ „So, jetzt gehen wir zur Hüpfburg. Zieh deine Schuhe aus. Nein, warte noch, da dürfen immer nur zehn Kinder gleichzeitig drauf. Du musst hier warten.“ „Wääääääh!“ „Nein, Mäuseknäbchen, du darfst heute nicht mit auf die Hüpfburg. Die ist ganz voll und nur für grosse Kinder.“ „Wääääh!“ „Komm, wir laufen ein bisschen rum!“ „Bawa!“ „Ja, da ist ein Hund. Der geht spazieren.“ „Mama, ich will auch so einen Luftballon!“ „Da müssen wir mal gucken, wo es die gibt.“ „Mama, war das im Skanssi, wo ich Mäuseknäbchens Luftballon habe wegfliegen lassen? War das dort ganz hoch?“ „Ja, so war das. Und dann hatte Mäuseknäbchen keinen Luftballon mehr. Ah, hier. Komm, da müssen wir uns anstellen.“ „Warum?“ „Weil andere Kinder auch einen Luftballon wollen. Aber wir sind gleich dran. Welche Farbe möchtest du denn?“ „Einen roten. Und Mäuseknäbchen einen grünen.“ „Gib mal deine Hand hin, dann bekommst du ihn gleich drumgebunden, da kann er nicht wegfliegen.“ „Aber Mäuseknäbchen soll seinen Luftballon auch an die Hand gebunden bekommen!“ „Nee, das stört ihn sicher. So am Kinderwagen ist gut! Soll Papa dich tragen?“ „Nein!“ „Aber wir wollen doch noch ein Eis essen, bevor wir zurück zum Schiff müssen, und wir haben nicht mehr so viel Zeit.“ „Nein, ich will selber laufen!“ „Aber wenn der Papa dich auf die Schultern nimmt, dann fliegt dein Ballon gaaanz hoch. Wollen wir das mal probieren?“ „Ja!“ „Oh, guck, hier gibt’s Eis. Was für eins willst du denn?“ „Das hier!“ „Kein Erdbeereis?“ „Nein, das hier!“ „Aber das ist Salmiakeis, das schmeckt doch nicht.“ „Doch, ich will das aber!“ (Es folgt ein müdigkeitsbedingter Trotzanfall samt Auf-den-Boden-Schmeissens, weil sich das Mäusemädchen nicht für eine Eissorte entscheiden kann.) „Äääääääh! Äääääääh!“ „Ja, du bekommst auch was von Mamas Eis!“ „Mama, guck!“ „Ja, da hast du ein bisschen gekleckert, das wischen wir dann weg.“ ”So, Mäuseknäbchen, du legst dich jetzt nochmal kurz schlafen, und du, Mäusemädchen, gehst beim Papa in die Trage!” „Nein!“ „Doch! Wir haben nicht mehr so viel Zeit. Und du bist so müde, du kannst ruhig ein bisschen die Augen zumachen in der Trage.“ „Neeeeeiiiiiin!“ Das Mäuseknäbchen ist binnen zwei Minuten eingeschlafen, das Mäusemädchen kann kaum noch die Augen offen halten, aber an Schlaf ist natürlich nicht zu denken. Eine halbe Stunde später: „Muäh!“ „Ach, bist du aufgewacht? Na, gerade rechtzeitig, wir wollen hier noch was essen! Wartet ihr mit der Oma hier, bis wir das Essen geholt haben?“ „Wääääääh!“ „Na gut, nehme ich dich eben in die Trage.“ ”Ich will auch mitkommen!” „Na dann kommst du eben auch mit!“ „Ich will noch ein Stück Gurke!“ „Hier, bitte!“ „Äh! Ääh!“ „Ja, du kriegst noch ein Stück Brot!“ „Musst du nochmal auf Toilette?“ „Ja!“ „Na dann…!“ „Mama, hier ist auch ein Wickeltisch! Guck mal!“ „Ja, den brauchen wir jetzt aber nicht!“ „“Warum?“ „Weil das Mäuseknäbchen gerade erst eine neue Windel bekommen hat. So, jetzt geh’n wir. Oh, du hast ja die Luft aus deinem Ballon gelassen. Jetzt fliegt der ja nicht mehr!“ „Hm…“ „Naja…“ „Guck mal, pehmeä!“ „Ja, der ist jetzt ganz weich!“ ”So, jetzt müssen wir nur noch unsere Tasche aus dem Schliessfach holen.” „Aus welchem Fleecefach?“ „Schliessfach. Da, wir wir heute früh die Tasche eingeschlossen haben! Und weisste, deinen Luftballon kannst du eigentlich mal in den Müll schmeissen!“ „Mama! Hier! Hier, Mama! Mama!“ „Ach ja, da ist ja ein Mülleimer, den hab ich gar nicht gesehen. Na, dann schmeiss ihn da rein!” ”Ja!” „So, da ist der Papa mit unseren Tickets. So, gut festhalten auf der Rolltreppe. So, Mäuseknäbchen, jetzt darfst du raus aus dem Wagen.“ „Mama, guck!“ „Ja, da sind zwei Kinder. Mit denen kannst du Finnisch reden.“ „Sag mal wie ich heisse!“ „Nee, das kannst du doch selber machen!“ „Nee, Mama, mach du!“ Das Mäuseknäbchen flirtet derweil mit einer Gruppe hübscher Finninnen. „So, jetzt geht’s los. Komm, Mäuseknäbchen, in den Wagen, und du, Mäusemädchen, hältst dich schön fest, damit wir uns nicht verlieren. Möchtest du auf den Fahrstuhlknopf drücken?“ „Ja.“ „So, jetzt schnell noch was essen, dann geht’s ins Bett. Möchtest du was von Mäuseknäbchens puuro?“ „Ja!“ „Noch mehr?“ „Nein. Das schmeckt mir nicht. Ich will BROT!“ „Du hast doch gerade eine ganze Menge Brot gegessen. Wenn du nichts mehr willst, kannst du auch gleich zähneputzen gehen.“ „Ich geh alleine aufs Klo!“ „Mach das. So, Händewaschen, komm, lass dich umziehen. Du auch, Mäuseknäbchen!“ „So, Gutenachtgeschichte… Welches Schlaflied soll ich singen? Schlaft schön!” Das Mäusemädchen ist innerhalb von zwei Minuten eingeschlafen, das Mäuseknäbchen lässt sich ohne Probleme ins Bett verfrachten, obwohl er noch gar nicht so richtig müde ist, guckt noch ein ganzes Weilchen rum und schläft dann die ganze Nacht ohne sich zu rühren, was toll ist, da wir uns ein Bett teilen müssen. Irgendwann in der Nacht höre ich das Mäusemädchen flüstern. „Was willst du denn?“, frage ich. „Die Picknickflasche doch!“, fordert das Mäusemädchen. „Ach du hast Durst… hier!“ Schon wieder eingeschlafen.

Montagmorgen. „Dülülü, dülülü… Saavumme noin tunnin kuluttua Turkuun…” Zwei verschlafene Köpfchen heben sich. ”Mama, fahren wir jetzt gleich in den Kindergarten?” „Ja, und Mama zum Kurs und Papa auf Arbeit und Oma ins Hotel.“

Eigentlich war alles genauso wie bei unserem letzten Besuch. Nur ganz anders. :-)


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viisikymmentäyhdeksän, kuusikymmentä, kuusikymmentäyksi

Man sollte öfter mal einen Ausflug machen… ;-)

Am Sonntag waren wir anlässlich des Papaoma-Besuchs in Stockholm, das heisst, wir sind Samstagnacht mit der Fähre gefahren, waren den ganzen Sonntag in Stockholm, sind Sonntagnacht mit der Fähre zurückgefahren und Montagfrüh direkt vom Hafen zum Kindergarten, auf Arbeit und zum Finnischkurs gefahren. Und da kam uns die 59 entgegen. Ein schwarzer Geländewagen.

Heute war ich mit dem Finnischkurs in Tampere. Und weil ich in Bussen vorzugsweise in der ersten Reihe sitze, um vorn rausgucken zu können, habe ich auch die 60 gesehen – ein altes, grünes Chevrolet-pakettiauto, das uns gleich nach den ersten 500 m Fahrt entgegenkam.

Die 61 – einen roten Ford Probe – habe ich dann gleich noch auf dem Heimweg besucht. Die steht auf dem Parkplatz am Kindergarten. Leider kam ich vorher (und nicht hinterher) an der Tankstelle an der Hämeentie vorbei, an der gerade die 62 tankte…

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