Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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„Expiment“

Wenn das kleine Kind möglichst lange Mittagsschlaf machen soll, weil es krank ist, aber von jedem Geräusch aufwacht, und wenn das grosse Kind auch zu Hause ist, weil es nicht allein in den Kindergarten gehen mag, aber schon lange keinen Mittagsschlaf mehr macht, da ist das manchmal ein bisschen schwierig.

Heute nicht. Heute machte das Mäusemädchen nämlich ein Experiment:

(Und war so angetan davon, dass sie es immer und immer wiederholen musste, ganz leise und konzentriert. Und dann spielten wir noch Fussball. Das Mäuseknäbchen wachte erst nach zwei Stunden wieder auf.)


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100 % abbaubar

Heute mal den Kindern gezeigt, wo die ganzen Schnee-LKWs immer hinfahren.

Wir haben hier mittlerweile einen halben Meter Schnee. Ich würde gern mal Bilder von haushohen Schneehaufen zeigen, aber die gibt’s hier nicht. Von überall, wo der Schnee zu viel ist und stört, wird er weggefahren. Mit LKWs.

Zur Schneedeponie.

Es war schon kurz vor vier, also kurz vorm üblichen Dienstschluss in Finnland, und ich fürchtete schon fast, wir würden gar nichts mehr zu sehen kriegen. Ausser abgelagertem Schnee natürlich.

Aber es war so richtig was los. Meine Herren! Mindestens alle zwei Minuten kam ein neuer beladener Schnee-LKW an. „Da! Da Nee-ekawe!“, kommentierte das Mäuseknäbchen begeistert.

Offiziellen Angaben zufolge ist die Schneedeponie erst halb voll. Ich fand auch, dass der Schnee, der in der Stadt immer so viel aussieht, sich dort recht verloren ausnahm.

(Rückzu dann noch eine längere Busfahrt gemacht. Der Busfahrer, der uns da draussen an der Schneedeponie aufsammelte, war ein sehr netter. Er wartete mit dem Weiterfahren nicht nur, bis das Mäusemädchen sass, sondern auch, bis ich das Mäuseknäbchen aus dem Wagen genommen hatte und wir alle drei sassen. Muss ja auch mal gesagt werden.)

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[Den Kindern gezeigt: 1) Wo die Tomaten wachsen]


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Utö, eingeeist

Seit ich das allererste Mal im Archipelago war, mag ich diese Insel. Ich war dort ganz zeitig im Frühling, im Sommer (als die Armee noch da war und auch danach), im Herbst. Aber ich war noch nie im Winter da.

Denn wenn, dann wollte ich dort auch richtig Schnee und Eis sehen. Das gab’s nur einmal – denn da draussen wird es später kalt als hier – und zwar im März 2006. Da war ich mit dem Mäusemädchen hochschwanger und hab’ mich nicht mehr getraut, so weit weg, mit einer Fähre, die fünf Stunden fährt, und das nur jeden zweiten Tag.

Aber dieses Jahr werden wir endlich hinfahren. Nächstes Wochenende. Wenn die Fähre vor lauter Eis dann überhaupt noch fahren kann. (Denn so sieht das aus da, jetzt gerade. Und so .)

Ich bin ganz fürchterlich aufgeregt. Und kann’s kaum erwarten.


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Heute morgen

Mäuseknäbchen schreit, weil Mama mit ihm gezankt hat, weil er immer wieder aus dem Hochstühlchen aussteigen will.
Mäusemädchen schreit, weil Mama mit ihr gezankt hat, weil sie sich auch nach der zehnten Aufforderung noch nicht angezogen hat.
Mäuseknäbchen schreit immer weiter. Mäusemädchen schreit immer weiter. Mama ist genervt.

Und plötzlich: Mäusemädchen marschiert in die Küche, wo das Mäuseknäbchen auf dem Fussboden hockt und schreit. Umarmt das Mäuseknäbchen, drückt sich an ihn, streichelt ihn. „Ich muss das Mäuseknäbchen mal trösten!“ Das Geschrei hört augenblicklich auf. Sie hocken da so, eine Minute lang, die zwei ungerecht behandelten, umarmt, sich gegenseitig tröstend, und mir geht das Herz auf.

Und dann kommen sie bereitwillig zum Frühstückstisch, fertig angezogen und brav im Hochstühlchen sitzend. Als wär’ nichts gewesen.


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„Wir waren heute früh draussen, obwohl es so kalt war “, sagt Maini beim Abholen aus dem Kindergarten, „aber weil die Sonne so schön geschienen hat, und weil so viel schöner neuer Schnee lag. Mäusemädchen und Mäuseknäbchen sind gemeinsam wie die Verrückten im Schnee herumgetobt.“

„Mama“, sagt das Mäusemädchen, „als wir heute früh draussen waren, da sind das Mäuseknäbchen und ich immer so in den Schnee gesprungen, guck, so, und dann durch den Schnee gekrochen, und dann haben wir gelacht!“ „Oh, das hat bestimmt Spass gemacht“, sage ich, „haben denn da noch andere Kinder mitgemacht?“ „Nein“, sagt das Mäusemädchen, „nur das Mäuseknäbchen und ich haben das so gemacht.“

(Ich bin hier ja auch immer allein mit meiner „Winter ist toll!“-Einstellung.)


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Schnee bis zum Hals

oder: Vorher – Nachher.

(Es handelt sich auf beiden Fotos um denselben Schneemann. Gebaut am 29. Dezember letzten Jahres – dem einzigen Tag, an dem sich diesen Winter Schneemänner bauen liessen, zwei Wochen, nachdem der erste Schnee in Turku gefallen war. Und bis heute nicht wieder weggetaut ist. Nur mehr geworden. Was für ein toller Winter!)