oder: kolmekymmentäkaksi, kolmekymmentäkolme, kolmekymmentäneljä, kolmekymmentäviisi
Eigentlich wollten wir ja nach Porvoo fahren. Nein, falsch, eigentlich wollte ich ja zum R.E.M.-Konzert. Der Ähämann hatte mir zur Promotion die Karte dafür geschenkt. Zugegebenermassen hatte mir das Geschenk schon damals, als Mäusekind II noch im Bauch war und ich noch hoffte, dass es vielleicht ein klein wenig pflegeleichter sein würde als Mäusekind I, gleichermassen Freude und Bauchweh gemacht. Irgendwann, nachdem ich das Mäusebaby schon etliche Wochen kennengelernt hatte, überwog das Bauchweh. Schweren Herzens entschloss ich mich, die Karte zu verkaufen. Des Ähämanns zwei schon eingereichte Vaterurlaubstage beschlossen wir, für etwas anderes Schönes, Familienkompatibleres zu nutzen. „Ich wollte schon immer mal nach Porvoo.“, sagte ich. „Dann lass uns nach Porvoo fahren.“, sagte der Ähämann. „Ich buche dann mal die Zugtickets und ein Hotel.“ Leider Fehlanzeige. Kein Zug nach Porvoo. Auch kein Zimmer im einzigen Hotel mehr frei. Dann eben nicht! Dann machen wir eben mal wieder eine “Kreuzfahrt“! Vielleicht nach Åland und zurück, mit einer Nacht in Mariehamn. Ja, das machen wir!
Früh, bei strömendem Regen im Bus auf dem Weg zum Hafen, auf dem Parkplatz am Silja-Terminal die 32 stehen sehen, so ein weinrot-weisser Riesen-Pickup.
Nachmittags, kaum in Mariehamn angekommen und aus dem Hafengebäude herausgetreten, stand da die 33, ein “Williamsbuss“. Ich befand mich in einem kurzen Gewissenskonflikt, da es ja kein „richtiges“ finnisches Kennzeichen war, sondern ein blau-weisses åländisches, aber eigentlich hatte ich das ja schon bei der 8 für mich geklärt. ;-) Übrigens sind auf Åland ausser den „normalen“ Kennzeichen mit drei Buchstaben und drei Ziffern offensichtlich auch Wörter zugelassen. Mehrmals sahen wir „KICKI“ vorbeifahren, „SIMSALÖ“ am Strassenrand parken, und ein Taxiunternehmen hatte seine Autos unter Anderem als „PARCHIM“, „PAMIR“, „ALTAI“ und „MOZART“ registrieren lassen.
Im Übrigen hat es zwei Tage lang genieselt in Mariehamn. Viele Geschäfte, in die man hätte flüchten können, gibt es nicht, und die wenigen machen alle 17:00 Uhr zu. (Vielleicht fahren wir doch das nächste Mal wieder nach Stockholm…) Und um essen zu gehen waren wir wegen des schon absolvierten bzw. noch vor uns liegenden „So-viel-Fisch-du-in-zwei-Stunden-essen-kannst-Buffets“ auf dem Schiff zu satt. Allerdings gibt es in Mariehamn etwas, was wir in 5 Jahren in ganz Finnland noch nicht gefunden haben: eine richtige Bäckerei (in Finnland gibt es eigentlich nur Grossbäckereien, deren Produkte dann in kleinen Filialen verkauft werden) mit einem sehr gemütlichen Café. Dort waren wir dann gestern zum zweiten Frühstück. Und was stand dort vor der Tür? Die 34! Genau so ein weinrot-weisser Riesen-Pickup wie die 32, mit schwarz-weissem Kennzeichen, also ein richtiges finnisches Auto. Und auf dem Weg zurück zum Hafen kam dann noch eine åländische 35 vorbeigefahren.
Naja. Habe ich also R.E.M. nicht gehört, Porvoo nicht gesehen, aber bin immerhin der 999 ein paar Schritte nähergekommen…
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Donnerstag, 11. September 2008 um 13:03
Gleichstand :-)
Freitag, 12. September 2008 um 14:06
Es ist immer wieder spannend hier zu lesen!
Also, ich glaube vor einem Jahr oder – oder so – war ich das erste Mal hier. Und
LEIDER(!) war ich noch nie in Finnland oder Schweden oder Norwegen… dabei sind es grade diese Skandinavischen Länder die mich mehr interessieren als Amerika oder was auch immer.
Aber was mich verwunderte, ist, dass es dort keine normalen Bäckereien gibt! (Hatte vor Hundert Jahren mal Bäcker gelernt) Das wäre dann ja eine echte Marktlücke!
Rumpelgrüße in die Wolken male
Freitag, 12. September 2008 um 14:34
Ja dann komm her und mach eine Bäckerei auf – vier Kunden hättest du auf jeden Fall! ;-)
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