Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Finster war’s

Das Gemeine am finnischen Herbst ist ja, dass man den einen Tag noch denkt: „Mensch, ist ja schon fast November, und trotzdem ist es noch so hell, muss ich mir schnell noch ein bisschen die Sonne auf die Nase scheinen lassen, und guck mal, die geht ja noch nicht mal sooo zeitig unter!“, und am nächsten Tag ist es bewölkt, und zack, ist es den ganzen Tag finster.


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Resourcenschonend

Es ist jetzt nicht so, dass wir nur zwei Kostüme besässen oder ich mich weigerte, irgendetwas Neues zu basteln…

… aber aus Anlass der gestrigen Halloween-Disko in der Schule wollte sich das Fräulein Maus unbedingt auch endlich mal als Katze verkleiden (was sonst ja den Herren Maus vorbehalten ist) und der grosse Herr Maus sich auch endlich mal wieder als Kürbis (wie seit fünf Jahren zu jeder Halloweenparty mindestens einer aus der Familie).

(Der Kürbis gewann ürigens den Kostümpreis.)

Ach so, und der kleine Herr Maus will morgen als Spinne in den Kindergarten gehen. Oder, na klar, vielleicht doch wieder als Kürbis.


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Jetzt mit Zusatzmaterial

Ich habe dann mal eben für das Suomalainen Päiväkirja eine Facebookseite angelegt, weil ich dringend eine Ablage brauche für Links wie den zum Elch auf Glatteis oder den zum Finland Män.

Für all die Links zum Thema Finnland, die ich gern teilen würde, die ich aber nicht alle in den Blog packen kann oder will.

(Man kann sich das alles auch ohne eigenen Facebookaccount angucken.)


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Fliegen lernen

Das Kind, das üblicherweise noch nicht einmal in einem anderen Bett schlafen will als Mama und Papa, winkte uns Freitagabend glückselig grinsend aus dem abfahrenden Bus zu, und als wir es heute wieder abholten , grinste es immer noch, war mindestens zehn Zentimeter gewachsen und redete pausenlos.

Rucksack auf Beinen.

Was es begeistert noch vor „Ich durfte das Lagerfeuer anzünden!“, „Wir haben gelernt, wie man so Anzündhölzer schnitzt!“, „Gestern haben wir ganz allein Suppe gekocht!“, „In der Sauna waren wir auch!“ und „Ich erzähl‘ dir dann gleich mal die Geschichte von der verlorengegangen Socke!“ als allererstes berichtete, war übrigens: „Wir durften Jägern dabei zugucken, wie sie einen Elch ausgenommen haben!“


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kaksisataaviisitoista, kaksisataakuusitoista

Früher hatten wir mal eine Postfiliale in der Nähe. Dann wenigstens eine in der Nähe von des Ähämanns Arbeit. Inzwischen befindet sie sich im einst grössten Supermarkt Finnlands. Dort gehen wir zwar nur noch selten einkaufen, aber wenigstens gibt es dort eine Tiefgarage. Das ist ein grosser Vorteil verglichen mit der vorherigen Filiale, in deren Nähe es so wenige Parkplätze gab wie viele lauernde Politessen. Und am Freitag war die gerammelt voll. Aber ehe ich mich darüber ärgern konnte, hatte ich schon die 215 entdeckt.

Und als ich gestern auf dem Weg in eine andere Tiefgarage war – die, in der wir im Winter manchmal den Herrn Picasso auftauen lassen; aber soweit ist es noch nicht, gestern musste nur noch schnell ein Geburtstagsgeschenk besorgt werden – kam mir eine 216 entgegen. (Seit langem mal wieder ein Pakettiauto.)

Als ich mit dem kleinen Herrn Maus letzte Woche über den gestrigen Tag sprach, entspann sich übrigens folgender Dialog:

„Das ist der Sonnabend, wo das Fräulein Maus mit dem Papa zum Harfenkurs in Helsinki ist, der grosse Herr Maus im Pfadfinderlager und du auf Lennis Geburtstag…“ „Und du“, antwortete der kleine Herr Maus bedauernd und nahm mich tröstend in den Arm, „musst ganz alleine zu Hause hocken!“

Ich sach‘ ma‘ so: Ich hätte mir Schlimmeres vorstellen können.

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Herbsturlaub (5): Heimkehr

Die Einfahrt in den Helsinkier Südhafen ist die schönste der Welt, die ich kenne.

(Und, liebe Pinni, ich habe schon mal nachgeprüft, ob für unseren 48-Stunden-nonstop-Kommunikationseinheiten-Austausch-Urlaub in zwei Wochen alles bereit ist. Das Hostel steht noch, der Leuchtturm leuchtet, die Fähre fährt. Und an einem der beiden Abende müssen wir unbedingt dreiviertel sieben mal da an der hintersten Inselspitze stehen und gucken, wie das Riesenschiff da vorbeifährt. Wenn wir die Arme ausstrecken, können wir es vermutlich sogar anfassen.)


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Herbstferien (4): Hach, Estland!

Überhaupt mag ich Estland sehr. Vielleicht, weil es Finnland so ähnlich ist. Und doch ganz anders.

So viel Weite! So wenig Leute! Winzige Strässchen. (Und Autobahnen eine Autobahn, auf der man wenden darf. Oder muss. Wenn man zufällig in die Richtung will, in die es keine Auffahrt gibt.) Und die vielen Storchennester! Und die vielen Kuhherden! Und die Herbstfarben!

Restauriertes neben Verfallenem, Modernes neben Altmodischem. Das gefällt mir. Viel mehr als so “geleckte“ Urlaubsländer. In Estland findet man ausserhalb Tallinns nicht einmal eine Postkarte, die man als Souvenir erstehen könnte.

Natürlich fahren wir auch wegen des Essens nach Estland. Es ist ein bisschen schwierig, in der Nachsaison in einer Gegend, in der Dörfer aus fünf Häusern mit insgesamt siebzehn Einwohnern bestehen, ein geöffnetes Lokal zu finden. Aber wenn man einmal eins gefunden hat, kann man sich auch gut und gern vier Tage lang durch die Speisekarte essen.

Nicht mehr so dringend wie vor zwei Jahren war die Spielecke im Restaurant, die es in jedem estnischen Restaurant zu geben scheint. Dafür war die hier besonders toll: die Kinder konnten sich unter Anderem im Melken einer Kuh üben. Sie gab Wasser.

Vielleicht bin ich auch einfach deshalb so gern in Estland, weil alle Urlaube meiner Kindheit in Osteuropa stattfanden. Vielleicht können mich deshalb Vorsuppen zum Mittagessen, ukrainische Melonen im Supermarkt, rot-weiss gestreifte Industrieschornsteine und grün gestrichene Holzhäuschen so glücklich machen.


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Herbstferien (3): Durch Wald und Flur Moor

Schon, als wir unsere Herbstferienreise vor zwei Jahren planten,hatten die vielen Wanderwege aller Längen den Ausschlag für das Reiseziel gegeben. Auf den Seiten der estnischen Forstbehörde kann man sie sich alle vorher aussuchen, Beschreibungen lesen und Wanderkarten samt Weg-und Anfahrtsbeschreibung ausdrucken.

Längst nicht alles, was wir gern erlaufen hätten, haben wir in den vier drei Tagen damals geschafft. Inzwischen gibt es sogar schon wieder neue Rundwege. Da, wo wir letztes Mal nicht weiterkamen, spannt sich jetzt eine funkelnagelneue Hängebrücke über den kleinen, schwarzen Fluss.

Wir liefen einen „Kulturlandschaftspfad“ – der dennoch mitten durch den Wald führte – vorbei an alten Weidemauern, einer Baumschule, einer Sägemühle und einer Wolfsfalle. Am Anfang des Pfades standen die Türen eines kleinen Museums einladend offen – wir mussten nur den Lichtschalter finden.

Eine historische KinderWolfsfalle.

Und natürlich wollten die Kinder wieder zu den Bibern und auf den sieben Meter hohen Findling, der mitten im Wald liegt und auf den man mit einer Leiter klettern kann.

Gipfelrast auf Findling.

Komisch nur, dass die Wege alle irgendwie geschrumpft sind in den letzten zwei Jahren. ;-)


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Herbstferien (2): Das Meer von der anderen Seite

Ich mag die Ostsee auf der anderen Seite der Finnischen Bucht unheimlich gern.

Bei uns erinnert sie mit den vielen Inseln ja eher an einen finnischen See. Auf der estnischen Seite ist sie, wie ein Meer sein muss: mit Wasser bis zum Horizont. Dafür gibt es kaum richtige Sandstrände. Aber das macht ja nichts, wenn man nicht zum Baden, sondern zum Wandern gekommen ist. Und diese ganzen finnischen Felsbrocken machen echt was her!


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Herbstferien (1): Kurze, weite Reise

Manchmal komme ich mir ein bisschen versnobt vor, weil so eine Schifffahrt gar nichts Besonderes mehr für uns ist. Auch die unter Finnen so beliebten „Kreuzfahrten“ empfinden wir eher als zweifelhaftes Vergnügen. Denn wann immer wir irgendwohin ausserhalb Finnlands reisen wollen – es sei denn, wir fliegen, aber das ist mit fünf Personen finanziell eher keine Option – besteigen wir ein Schiff. Also oft.

Dennoch fühlt sich so ein Urlaub, der mit einer Schiffsreise beginnt, gleich wirklich wie eine weite Reise an. Auch wenn man gar nicht weit fährt.

Irgendwie muss man ja aus zwei (!) schulfreien Tagen (!) das Beste machen.