Endlich! :-)
Monatsarchiv: Mai 2007
yksitoista
Manchmal lohnt es sich, einen anderen Heimweg zu nehmen. Am S-Market vorbei, dem Ähämann Tomaten kaufen, und dann mit dem pausenlos kommentierenden Mäusekleinkind hinten auf dem Fahrrad nicht wie sonst über Nebenstrassen zurück nach Hause, sondern auf dem Radweg an der Hauptstrasse. Denn als wir an der Ampel am S-Market standen, kam da die 11 vorbeigefahren. Sowas rotes, altes, cooles. Irgendn’ Pontiac. Stand hinten drauf. ;-)
Pfingstmontag
… ist kein Feiertag in Finnland.
Wie wir zu Dieben wurden
oder: wie wir einmal einen blinden Passagier beförderten
Vorgestern Abend, da fuhren das Mäusekleinkind und ich nach dem Kindergartenabholen und Abendbrotessen in die Stadt. Da wollten wir den Mäusepapa treffen. Erst aber wollten wir den Schlafsack des Mäusekleinkindes und zwei Paar Hosen des Mäusepapas vom Schneider abholen. Leider war es dafür schon zu spät, denn der Schneider hatte schon um 17:00 Uhr zugemacht. Finnland halt.
Stattdessen gingen Mäusemama und Mäusekleinkind kurz zu Lindex. Mäusekleinkind sass im Wagen. Mama guckte, Kleinkind guckte. Mama fasste ein paar Kleidungsstücke prüfend an, Kleinkind fasste auch ein paar Kleidungsstücke prüfend an. Kleinkind beförderte einen Stapel Kinder-T-Shirts – aus Versehen! – auf den Boden. Mama beförderte den Stapel wieder auf den Auslagetisch. Mama wählte einen Badeanzug für das Kleinkind. Kleinkind zeigte sich begeistert: ”Ooooaaaah!” Mama und Kleinkind schritten zur Kasse. Mama bezahlte. Mama und Mäusekleinkind verliessen den Laden… *piepiepiepiep* Mama drehte sich erschrocken um. Keiner guckte. Mama war sich ganz sicher, alles ordnungsgemäss bezahlt zu haben. Mama guckte nochmal. Keiner guckte. Mama zuckte mit den Schultern. Mama und Mäusekleinkind verliessen den Laden.
Papa rief an. Er käme ein wenig später und würde dann irgendwo zu uns stossen.
Mama und Kleinkind betraten die Stockmann-Buchhandlung… *piepiepiepiep* Herrjeh! Fünf Minuten später verliessen Mama und Kleinkind die Buchhandlung wieder. Vorsichtig näherte Mama sich dem Ausgang… nichts.
Mama und Kleinkind betraten den danebenliegenden Suomalainen Kirjakauppa… *piepiepiepiep* Eine Frau, die den Laden im gleichen Augenblick verlassen wollte, blickte sich erschrocken um. ”Keine Sorge,” rief die Kassiererin, ”das war die Frau mit dem Kinderwagen.” Und lächelte mich freundlich an. Papa stiess zu Mama und Kleinkind. Mama, Papa und Kleinkind verliessen den Laden… *piepiepiepiep* Keiner guckte.
Mama, Papa und Kleinkind gingen zu Halonen… *piepiepiepiep* Mama kontrollierte vorsichtshalber nochmal den bei Lindex gekauften Badeanzug. Nichts. Mama fand auch kein neues Abendkleid. Mama, Papa und Kleinkind verliessen Halonen… *luftanhalt* … nichts.
Mama, Papa und Kleinkind schritten zum Wiklund. *piepiepiepiep* Nu’ aber…! Papa wollte in der Apotheke im Wiklund ein Rezept einlösen. Mama und Kleinkind folgten… *piepiepiepiep* Mama und Papa zuckten bedauernd mit den Schultern. Mama, Papa und Kleinkind verliessen die Apotheke… *piepiepiepiep* Mama, Papa und Kleinkind betraten den Fahrstuhl, um in die Kleiderabteilung des Wiklund zu fahren… *piepiepiepiep* Mama und Papa drehten sich erschrocken um. Keiner guckte. Mama, Papa und Kleinkind fuhren mit dem Fahrstuhl in den zweiten Stock… *piepiepiepiep* Mama fand auch im Wiklund kein Abendkleid. Mama guckte auf die Uhr. Mama entschied, dass es jetzt Zeit ist, den nächsten Bus nach Hause zu nehmen. Mama, Papa und Kleinkind näherten sich vorsichtig dem Fahrstuhl… nichts. Mama, Papa und Kleinkind stiegen im Erdgeschoss aus dem Fahrstuhl aus… *piepiepiepiep*
Und nun…
… folgte nicht etwa die Verhaftung von Mama, Papa und Mäusekleinkind durch den Wachmann, der den dreien schon seit geraumer Zeit gefolgt war, sondern…
… nun näherte sich die Geschichte dem Punkt, an dem das Rätsel gelöst wird. Mama guckte nämlich nach unten. In das Körbchen vom Kinderwagen. Und was sah sie da? Da lag eines der Kinder-T-Shirts, für das sich das Mäusekleinkind so interessiert hatte, und liess sich in aller Ruhe spazierenfahren!
(Damit war es dann aber vorbei, denn während Mama und Kleinkind schnell zum Bus gingen, fuhr Papa mit dem Rad nochmal schnell bei Lindex vorbei und brachte es zurück. Auf den laaangweiligen Auslagentisch. Hoffentlich ist bald ein Kind gekommen, das es unbedingt haben wollte, und es nun den ganzen Sommer durch Turku spazierenträgt.)
Nachtrag zum Wochenende
Eigentlich hätte ja dieses Jahr alles viel zeitiger sein müssen, nachdem es im März so viel wärmer war als sonst. Aber der April war so schrecklich kalt. Und der Mai auch. Und so haben wir fast genauso verzweifelt darauf gewartet, dass es endlich warm und grün wird, wie damals vor zwei Jahren.
Und endlich, endlich war es am vorletzten Maiwochenende dann soweit, genau wie vor zwei Jahren. Es war genauso sonnig, genauso warm, genauso stürmisch, genauso (wenig) grün, die Wiesen genauso gelb von Löwenzahn, die Wälder auf Ruissalo genauso voller Buschwindröschen.
Am Sonnabend waren wir mit der godfamily auf Ruissalo spazieren und Kaffee trinken. Am Sonntag sind wir auf der rechten Flussseite – weil es jetzt endlich eine Fussgängerbrücke über den Zufluss am PRISMA gibt und man jetzt tatsächlich von Halinen bis ins Stadtzentrum immer am Fluss entlang laufen kann – in die Stadt spaziert und haben den Hochzeitstag gefeiert wie damals auch – auf dem Sonnendeck eines der Boote am Fluss. Nur diesmal auf der ”Lulu” statt auf dem ”Svarte Rudolf”. Und mit Mäusekleinkind. :-)
Das Allerschönste an unserer Hochzeit war eigentlich, dass bis auf zwei alle alle alle unsere Freunde aus Deutschland gekommen sind. Diese zwei Wochen damals, in denen ich selten mehr als sechs Stunden nachts geschlafen habe, weil wir natürlich alle die ganze Zeit zusammensein wollte!. Dass der Ähämann und ich sogar am Abend zwischen der standesamtlichen und der kirchlichen Trauung nicht auf unsere Freunde verzichten wollten, und wirs uns deswegen erst zum Fährengucken auf Ruissalo trafen und danach noch bis nachts um eins beim Italiener zusammensassen.
Ich hoffe, wir können das nächsten Frühling bei meiner Verteidigung wenigstens teilweise wiederholen… :-)
Familienplanung mit KELA
Als ich im Januar vor der Entscheidung stand, nach meinem Mutterschutz nur noch sechseinhalb Monate Gehalt zu haben, oder diese sechseinhalb Monate Gehalt in ein Stipendium für dreizehn Monate umzuwandeln, führte mich mein erster Weg zur Entscheidungsfindung zu KELA. Dass ich mit einem sozialversicherungsfreien Stipendium keine Rentenansprüche ansammeln würde und es auch mit eventuellem Arbeitslosengeld danach eher nicht so rosig aussehen würde, war mir schon klar. Allerdings hätten mir die sechseinhalb Monate, nach denen ich dann entweder überhaupt kein Einkommen mehr gehabt hätte, oder im besten Fall auch nur ein Stipendium von irgendeiner Stiftung, dafür auch nicht allzuviel genützt, weswegen ich eigentlich schon fast entschlossen war, der Umwandlung in ein Stipendium zuzustimmen. Von KELA wollte ich nur noch wissen, wie es denn dann mit meiner Krankenversicherung und der Finanzierung eines nächsten Mutterschutzurlaubs aussähe. Krankenversicherung ist gar kein Problem, die ist unabhänig vom Einkommen, wenn man nur lange genug (sprich mehr als zwei Jahre, wie üblich) in Finnland gelebt hat. Und für die Berechnung des von KELA zu zahlenden Betrages während des Mutterschutzes gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: entweder es wird das steuerpflichtige Einkommen im letzten halben Jahr vor Beginn des Mutterschutzes zu Grunde gelegt, oder das steuerpflichtige Einkommen im Kalenderjahr zwei Jahre vor Beginn des Mutterschutzes, je nachdem was höher ist. Von diesem Einkommen zahlt KELA zehn Monate lang 75%. ”Wenn du also noch 2007 dein nächstes Kind bekommst…”, riet mir die Sachbearbeiterin. ”Nee, das wird wohl nichts. Eigentlich wollte ich schon erst meine Doktorarbeit fertig machen.” ”Naja, dann gibt es noch eine andere Regelung…”, fuhr sie fort. ”Wenn der errechnete Geburtstermin des nächsten Kindes noch vor dem dritten Geburtstag des vorherigen Kindes ist, dann bekommst du genau den gleichen Betrag zehn Monate lang gezahlt, den du für das vorherige Kind bekommen hast.” Wie, echt jetzt? Egal, ob ich vorher nur ein Stipendium hatte oder arbeitslos war oder überhaupt kein Einkommen hatte? ”Also…”, fragte ich sicherheitshalber nochmal nach, ”wenn unser nächstes Kind vor dem 19.03.2009 geboren wird, dann bekomme ich genauso viel wie beim Mäusekleinkind, also 75% von dem Gehalt, das ich bis zum Februar 2006 hatte?” ”Ja, genau so.” ”Ja, dann”, sagte ich entschlossen und amüsierte mich köstlich über das verdutzte Gesicht der Sachbearbeiterin, ”machen wir das so!” ;-)
Und nachdem ich am Freitag noch den Inhalt der neuen KELA-Box gesehen habe, bin ich erst recht überzeugt, dass es bald Zeit ist für ein zweites Mäusekind:
Ich bin dann ab sofort ganz konzentriert am Abschluss meiner Arbeit arbeiten… ;-)
X-Y-Stöckchen auf Finnisch
Gleich, als dieses Stöckchen in den ersten Blogs auftauchte, fiel mir wieder ein: da war doch mal dieser lustige Test in der Kuukausiliite. Wo man testen konnte, zu wieviel Prozent man Mann und zu wieviel Prozent Frau ist. Mit dieser besonders lustigen Frage, ob man schon jemals schneller als 140 km/h gefahren wäre. Oh ja, die Ausgabe muss ich doch gleich nochmal rauskramen!
Die Fragen basieren auf statistischen Erhebungen in Finnland, bei denen deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt wurden. (Kuukausiliite 07/2004)
Dann mal los:
”Frauen”fragen
1. Ich bin hundertprozentig eine Frau.
Ja, ich denke schon.;-)
2. Ich lese wöchentlich länger als eine Stunde Bücher.
3. Ich habe mindestens einen Freund / eine Freundin, mit dem / der ich über alles sprechen kann.
Und nebenbei Gras rupfen… ;-)
4. Ich mache Handarbeiten.
Bitte, was?!
5. Ich trinke weniger Alkohol als mein Partner.
Nein. Das brachte uns seinerzeit ein grosses Lob meiner neuvolatäti ein, dass wir beide gleich viel, besser gesagt, gleich wenig, trinken. Sonst würde es mir armen Frau ja sooo schwer fallen, während der Schwangerschaft nicht zu trinken…
6. Ich zünde Kerzen an, wenn ich alleine bin.
Naja, gelegentlich. Im Advent. Oder im Herbst. Aber eigentlich eher selten.
7. Ich lerne gern Immigranten kennen.
Was’s das denn für ’ne Frage?!
8. Ich verdiene weniger als 2000 € im Monat.
9. Ich habe Angst, dass Opfer eines sexuellen Annäherungsversuchs zu werden.
Nöö. Blauäugig eben. ;-)
10. Ich verbringe mit Wäschewaschen und Bügeln mehr als eine Stunde in der Woche.
Mit Waschen ja. Mit Bügeln wahrscheinlich eine Stunde im Jahr oder so.
11. Ich war im letzten Jahr mindestens drei Tage wegen eines Unfalls auf dem Arbeitsweg krankgeschrieben.
Nöö, noch nie passiert. Allerdings hätte ich mich damals in Jena gern nach dem Sturz vom Fahrrad auf regennasses Pflaster mit der Ketchupflasche aus Glas im Rucksack drei Tage krankschreiben lassen – zum Säubern des Rucksacks und seines Inhalts.
12. Ich erinnere mich an die Geburtstage meiner Freunde.
Selbstverständlich.
13. Ich kenne mehrere Geschirrserien beim Namen.
Seit ich in Finnland wohne schon…
14. Ich verbringe mehr als 40 min täglich mit der Zubereitung von Mahlzeiten.
Niemals!
15. Wenn ich im Restaurant auf die Toilette gehe, frage ich manchmal meine Freundin, ob sie mitkommt.
Nee, das schaffe ich schon alleine. In letzter Zeit frage ich auch eher, ob sie solange mal auf das Mäusekleinkind aufpassen kann.
16. Ich weiss, warum manche Hosenstoffe Lycra enthalten.
Zumindest glaube ich das.
17. Ich kenne meinen Taillenumfang in Zentimetern.
Keine Ahnung.
18. Ich bete mindestens einmal im Monat.
Mindestens einmal am Tag, würde ich sagen.
19. Ich weiss, wer Anna Vihervaara ist.
Bitte, wer?!
20. Ich glaube, dass die Welt in den nächsten Jahren unsicherer werden wird.
Ich glaube, dass die Hysterie der Menschen wachsen wird, und das wird unsere Welt unsicherer machen. Ansonsten glaube ich das nicht. Blauäugig eben. ;-)
21. Ich weiss, wo sich meine Freunde die Haare schneiden lassen.
22. Ich befürworte Naturschutzbewegungen.
Meistens zumindest.
23. Mein Hobby ist Reiten.
Nie und nimmer!
24. Ich telefoniere mehr als eine Stunde wöchentlich.
25. Ich benutze zur Maniküre eine Nagelfeile.
26. Ich mag es, wenn meine Fusssohle massiert wird.
27. Ich kann ein gutes Gericht ohne Fertig- oder halbfertige Produkte zubereiten.
Ich könnte wahrscheinlich schon. Mit Rezept. Aber ich will nicht.
28. Ich habe eine Lieblings-Kleidungsfarbe.
Ich habe eine Lieblingsfarbe, die ich für Fahrradhelme, Handys, Kinderwagen, Rucksäcke… bevorzuge. Aber eine Lieblings-Kleidungsfarbe? Nein. Der Ähämann aber!
29. Ich bin wöchentlich mehr als eine Stunde mit Geschirrspülen beschäftigt.
Nicht mehr. :-)
30. Ich habe die Gardinen meiner Wohnung selbst ausgewählt.
Eine allein, die andere gemeinsam mit dem Ähämann.
31. Ich bin schon mal das Opfer von Gewalt oder Mobbing am Arbeitsplatz geworden.
Nee, so würde ich das nicht nennen…
32. Ich kaufe manchmal ”lose Süssigkeiten”.
Am liebsten die ”Apfelkugeln”. Oder die ”Missä X”-Mischung ohne die Lakritzgummis.
33. Ich bin im letzten Jahr in der Oper, im Theater oder im Ballett gewesen.
Schön wär’s gewesen…
34. Wenn ich ein Date habe, und der Andere kommt nicht, rufe ich sofort meine beste Freundin an und erzähle ihr davon.
35. Ich arbeite im öffentlichen Dienst.
Naja, kann man wahrscheinlich so sagen.
36. Ich habe schon mal eine Verletzung als Folge von häuslicher Gewalt davongetragen.
Nein. Und die Gabel, die ich einst nach dem Ähämann warf, hat zum Glück auch keine bleibenden Schäden angerichtet.
37. Ich entscheide mich oft für ein kleines Glas Bier oder Wein statt eines grossen.
Ich habe mit der Aufnahme von grösseren Flüssigkeitsmengen generell Probleme. Noch heute denke ich staunend daran zurück, wie mein damals 10-jähriger Klassenkamerad auf einer Radtour eine Literflasche Limo in ungefähr 10 Sekunden leerte.
38. Ich rasiere mir die Achselhaare.
39. Wenn ich ein gutes Parfüm gefunden habe, sage ich es meiner Freundin weiter.
Parfüm? Ich? Ich finde äusserst selten ein gutes. Wahrscheinlich, weil ich nicht genug suche. ;-) Das letzte Mal, dass ich ein gutes Parfüm ”fand”, war vor ungefähr zehn Jahren. Damals ist mir im Laden der Tester aus der Hand gerutscht, auf dem Boden zerschellt, und das Parfüm verteilte sich über meine Hose. Trotz der Menge roch es aber angenehm. Und erinnerte mich an ein Shampoo aus meiner Kindheit. DAVON habe ich einer guten Brieffreundin erzählt, und die Liebe hat es mir daraufhin zum nächsten Geburtstag geschickt. So viel dazu.
40. Ich bin alleinerziehend.
41. Ich fürchte mich vor Spinnen.
Vor Schlangen!
42. Wenn ich meine Freunde treffe, essen wir oft etwas und unterhalten uns übers Essen.
Ich schätze mal, hier ist selbstgemachtes Essen gemeint. Früher, sprich in Jena, traf ich meine Freunde grundsätzlich zum Essen, jetzt unterhalte ich mich mit den gleichen Freunden höchsten darüber, wie schade es ist, dass das hier nicht geht. ;-)
43. Ich spucke nicht auf die Strasse.
44. Ich esse etwas Gutes, wenn ich schlechte Laune habe.
45. Ich habe Grünpflanzen an meinen Arbeitsplatz gebracht.
46. Ich habe Angst vor einem Verkehrsunfall.
47. Wenn ich gerührt bin, kann es passieren, dass ich ”Hilfe!” sage.
???
48. Ich esse nicht gern die Haut von gebratenem Fisch.
Kommt auf den Fisch an. Aber eigentlich esse ich die gern. Und wie jemand beim Broiler ausgerechnet die Haut verschmähen kann, das ist mir ja ganz und gar unverständlich. (Doch, das hab’ ich durchaus schon beobachtet!)
49. Ich habe schon mal darüber nachgedacht, Vegetarier zu werden.
Nachgedacht ja. Weil ich sowieso nicht so gern Fleisch esse. Und auch aus Tierschutzgründen. Aber nicht ernsthaft.
50. Ich habe einer Freundin schon mal die Mängel meines Körpers vorgeführt.
”Männer”fragen
1. Ich bin hundertprozentig Mann.
2. Ich kann Leutnant, Oberst oder General als Titel angeben.
3. Ich nenne zumindest einige meiner Freunde beim Nachnamen.
4. Ich lese weniger als eine Stunde pro Woche Bücher.
5. Ich kann eine Bierflasche ohne Öffner öffnen.
6. Ich bin ein Unternehmer.
7. Ich weiss, wie lang die Laufbahn des Olympiastadions ist.
Ich schätze mal, so lang wie in jedem Stadion?
8. Ich traue mir nicht zu weinen, wenn andere dabei sind.
Naja, ich tu’s zumindest nicht gerne.
9. Ich verdiene mehr als 3000 € im Monat.
10. Ich verbringe weniger als 15 Minuten in der Woche mit Waschen und Bügeln.
11. Wenn ich mich ausziehe, lasse ich die Sachen oft auf den Boden fallen.
12. Grillwurst darf gerne eine verbrannte Pelle haben.
13. Seitlich einparken ist für mich keine problematische Aufgabe.
Ich habe Autofahren eigentlich erst richtig in Finnland gelernt. Ich fahre gern schnell kurvige Strassen, ich habe kein Problem mit unbefestigten Strassen oder Schnee und Eis. Ich kann das sogar mit einem Lada im Winter. ;-) Was ich nicht gelernt habe, ist Einparken. Warum auch – ist ja genug Platz…
14. Ich war im vergangenen Jahr mindestens drei Tage wegen eines Arbeitsunfalls krankgeschrieben.
15. Ich weiss, welche Automarken meine Freunde fahren.
16. Falls ich rauche, rauche ich mindestens eine Schachtel am Tag.
17. Wenn ein Ball in Reichweite ist, fange ich an, damit zu spielen.
18. Ich komme mit weniger als 20 min täglich zur Essenszubereitung aus.
19. Mein Auto ist ein Mercedes.
Aber nie im Leben!
20. Ich bin für den Bau des neuen Atomkraftwerks.
21. Ich lese mindestens einmal täglich Bildschirmtext.
Ich weiss nicht mal, wie das geht…
22. Ich habe meine Brieftasche in der Hosentasche.
23. Meiner Meinung nach ist Sexappeal eine der wichtigsten Eigenschaften an meinem Partner.
24. Ich weiss nicht, welches Sternzeichen meine besten Freunde haben.
Hm, ich weiss nicht mal die meiner Familie…
25. Ich lese fast täglich den Wirtschaftsteil der Zeitung.
26. Ich telefoniere weniger als eine halbe Stunde wöchentlich.
27. Ich kann drei Gewichte heben.
28. Ich vermeide es, gefüllten Paprika zu essen.
29. Ich weiss, wo man die Starthilfekabel befestigen muss.
30. Ich kenne meinen Halsumfang.
31. Ich bin mit dem Auto schon mal schneller als 140 km/h gefahren.
Allerdings dort, wo’s auch erlaubt war. Das schränkt die Möglichkeit dazu hier schon mal ein wenig ein.
32. Ich habe schon mal eine Motorsäge benutzt.
33. Ich habe mir schon mal eine Verletzung bei der Wartungs-, Reparatur- oder Bauarbeiten zu Hause zugezogen.
34. Ich verbringe weniger alse eine halbe Stunde wöchentlich mit Geschirrspülen.
35. Ich denke, dass Männer und Frauen heutzutage in Finnland ausreichend gleichberechtigt sind.
Eigentlich schon. Doch.
36. Ich verfolge ab und zu Fussballspiele.
37. Ich spiele gern Tischeishockey.
Was es nicht alles gibt…
38. Ich würde nicht gern Sport in einer Gruppe und unter Anleitung machen.
39. Ich habe das Kochen hauptsächlich von meinem Partner gelernt.
40. Ich habe mich schon mal beim Fussball- oder Eishockeyspielen verletzt.
41. Ich kenne drei Charactere aus dem ”Unbekannten Soldaten” mit Namen.
Gelesen, ja. Gemerkt, nein. Im Fernsehen angeguckt, nie.
42. Ich bewahre Münzen gewöhnlich in der Hosentasche auf.
43. Ich könnte mir vorstellen, eine Geschlechtsbeziehung mit mehreren Partnern gleichzeitig zu haben.
44. Ich erinnere mich an das Ergebnis meines Cooper-Tests.
Bitte was für’n Test?! Ach so. Hätte ich ja gleich drauf kommen können, dass das was mit Sport zu tun haben muss bei den Finnen…
45. Ich würde gern luftgewehrschiessen.
46. Ich gehe nie gemeinsam mit meinen Freunden Klamottenkaufen.
Manchmal mit dem Ähämann. Gern aber auch alleine.
47. Es macht Spass, ein Messer so zu werfen, dass es irgendwo stecken bleibt.
Ja, bestimmt. Aber machen tu ich’s trotzdem nicht.
48. Ich weiss, wie eine Spitfire aussieht.
Jetzt ja.
49. Ich habe einen Abschluss in einer technischen Studienrichtung.
50. Ich benutze manchmal verletzende Spitznamen für meine Freunde.
Aha. Ich bin also in finnischen Massstäben zu reichlich zwei Fünfteln Frau und zu einem Fünftel Mann. Und der Rest? Kind? Deutsche? Interessant. ;-)
Ich hoffe, hiermit mal wieder genügend Auskunft sowohl über mich als auch über finnische Eigenheiten gegeben zu haben, sowie es denen ein bisschen leichter zu machen, die bei dem Originalstöckchen sehr zu überlegen hatten oder noch haben, was denn nun typisch männlich oder weiblich sei.
Hat eigentlich schon mal ein Mann dazu Auskunft gegeben? Oder ist ”Ich schreibe ein Blog?” eine neue ”Frauen”frage?
(XY bei Frau Antonmann, Kaltmamsell, Larissa, dem Miest. Den entsprechenden Vor- und Zurücklinks für weitere 100 XYs kann dann jeder selber folgen.)
Feierabendarbeit
Vappu -Wochenende in HelsinkiMehr als Fotos hochladen war letzte Woche nicht. Meine Tage waren ausgefüllt mit der Pflege und Beaufsichtigung des mal wieder erkälteten Mäusekleinkindes, nebenher mit der Pflege meiner eigenen Erkältung, und, wenn der Ähämann sich doch mal stundenweise von seiner Arbeit freimachen konnten, mit meiner eigenen Arbeit. Deswegen jetzt nur noch eine kurze Zusammenfassung: Helsinki war sehr sonnig. Sehr bunt. Seeeehr kalt. Nordwind. Eisig. IKEA hat uns neue Stühle verkauft. Keinen Teppich. Und einen viel zu kurzen Duschvorhang. Was das wieder soll… Unser Hotelzimmer hatte entgegen unserer Erwartungen (der Ähämann war schon mal da) keine Badewanne. Dafür einen wunderbaren Blick aus dem 7. Stock über das Stadtzentrum. Sonntagfrüh um vier habe ich deshalb auch den schönsten finnischen Sommernachtshimmel seit mindestens einem Jahr gesehen. Danach konnte ich dann allerdings eine Stunde lang nicht mehr einschlafen. Das erste Mal dieses Jahr. Die nächsten Nächte haben wir dann doch hinter geschlossenen Vorhängen verbracht. Ausserdem konnte man früh um vier sowohl am Sonntag als auch in der Vappunacht eine sehr lange, aber sehr disziplinierte Schlange am Taxistand vor dem Bahnhof beobachten. Ein paar Stunden später dann den gesamten Helsinkier Reinigungs-Fuhrpark. Erst kam ein riesiger Tankwagen mit einem Wasserwerfer vorn dran, der den Unrat aus sämtlichen Ecken und Winkeln spülte, bevor dann die Kehrmaschine fürs Grobe und dann die Kehrmaschine fürs Feine kamen. Mit Kleinkind im Hotel zu wohnen ist sehr erholsam. Müssen doch alle Familienmitglieder zur gleichen Zeit ins Bett gehen. Es wäre auch tatsächlich richtig erholsam gewesen, wenn nicht das Mäusekleinkind aus unerfindlichen Gründen gemeint hätte, die Vappunacht auch durchmachen zu müssen. Den meisten Tieren im Zoo war es zu kalt. Die waren alle drin oder auf Urlaub im Süden. Dafür habe ich noch nie so aktive Bären gesehen. Man braucht weder in Ohnmacht zu fallen noch eine Touristenfalle zu vermuten, wenn der Verkäufer, nachdem er dem Mäusekleinkind den gewünschten heliumgefüllten Vappuluftballon an den Wagen gebunden hat, die Hand ausstreckt und lächelnd sagt: ”Kymppi.” Die kosten überall so viel. (Das mit den drei bis vier Kindern überlegen wir uns allerdings jetzt nochmal. Sonst sind wir jedes Jahr schon an Vappu ruiniert.) Wer uns nicht mit Kinderwagen ins (fast leere und durchaus geräumige) Restaurant lassen will, der hat’s auch nicht nötig. ”Piccolo Mondo” ist von der Liste der besuchbaren Italiener gestrichen. Sehr nett und sehr lecker dagegen war es bei ”Don Corleone” im Kamppi und im ”Grande Grill”. Ach ja, das Kamppi hat ja den tollsten Fernbusbahnhof, den ich jemals gesehen habe. Der hat was von Flughafen. (Die Türen zu den Abfahrtssteigen öffnen sich erst, wenn der Bus da ist.) Mag sein, dass es im Kamppi-Einkaufszentrum tolle Geschäfte gibt. Aber wo es keine einzige Sitzgelegenheit ausserhalb von Restaurants gibt und wo ich den Wickelraum ”gegen eine geringe Gebühr” benutzen darf, da fühle ich mich weder in Finnland noch wohl. Kamppi gestrichen. Das Mäusemächen ist nicht das kleinste bisschen an Jungs interessiert, die jünger sind als sie. Umso mehr an solchen von zwei bis fünfunddreissig. Sie flirtet mit allen und jedem und winkt die Objekte ihres Interesse mit grosszügiger Geste heran. Besonders der Kellner bei ”Don Corleone” hatte es ihr angetan. Es hatte überhaupt keinen Zweck, ihr zu erklären, der sei vielleicht ein ganz kleines bisschen zu alt für sie. yhdeksän, kymmenenDas war ein Kreuz mit der Neun! Ich kann wahrscheinlich ohne zu übertreiben behaupten, dass ich schon ungefähr fünfzehn Mal die Zehn gesehen habe, während ich nach der Neun Ausschau hielt. Auf der Fahrt nach Helsinki – eigentlich wollten wir ja mit dem Zug fahren, allerdings haben wir dann doch beschlossen, gleich noch IKEA einen Besuch abzustatten – gab es auch jede Menge Einsen und Zehnen zu sehen. Nur keine Neun. Dass die Neun dann direkt vor dem Hoteleingang stand, direkt neben der Lücke, in der wir einparkten, wollte ich dann fast nicht glauben. Deswegen hab‘ ich gleich ein Beweisfoto gemacht:
Die Zehn stand dann zu Vappu am Hafen: |