Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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1 ¾

Das Kind wird gross! Nicht nur, dass sie plötzlich perfekt in Grösse 86 passt – aber manchmal denken wir, wir kommen gar nicht mehr damit hinterher, ihr bei ihren Entwicklungsschritten zuzusehen.

Gut, dass ich vor einem Monat endlich mal den Wortschatz des Mäusekleinkindes angefangen habe aufzuschreiben – mittlerweile käme ich nicht mehr hinterher. Jeden Tag kommen neue Worte dazu, und immer kompliziertere Zusammenhänge werden ausgedrückt. (Als sie heute früh beim Frühstück Oma und Opa vermisste – ”Oma?” – die eine Woche bei uns waren und die wir gestern wieder zum Bus nach Helsinki gebracht haben, gab sie sich gleich selbst Antwort – ”Oma Hause Bus. Hei hei.” Genau.) Am liebsten kommentiert sie derzeit jeden Adventsstern (”Danndele”) und jedes Lichterbäumchen (”Bäumche”), das sie irgendwo entdeckt, und gleich nach dem Aufstehen wird gefordert: ”Danndele an!”

Schlafen hat eine neue, entspannte Entwicklungsstufe erreicht. Zwar dauert es abends wieder ewig, bis das Mäusekleinkind in den Ruhezustand findet – sie protestiert nicht einmal mehr gegen das Schlafen-gelegt-Werden, legt sich sogar selbst hin, muss sich dann aber noch ungefähr 250 Mal um sich selbst drehen oder sich wieder auf ihre Knie erheben, um dann kurz vor dem Einschlafen nochmal alle neu gelernten Worte zu repetieren, bis es sie dann innerhalb von Sekunden doch hinwegrafft – aber dann schläft sie 10 bis 11 Stunden, bevor sie ”Mama!”-rufend im Bettchen steht. Und dann kann man sie ins Elternbett holen, und nach nur kurzem Protest wegen Nichterfüllung ihrer Wünsche (”Danndele an! Buu! Auf!”) kuschelt sie sich an, um noch halbes Stündchen zu schlafen oder uns wenigsten alle drei ausbitzeln zu lassen statt dass wir sofort mit ihr aufspringen müssen. Das kann bittedanke so bleiben!

Derzeit schläft das Mäusekleinkind ja noch bei uns im Schlafzimmer. Da es aber in absehbarer Zeit das Gitterbettchen für seine kleine Schwester oder seinen kleinen Bruder räumen müssen wird, haben wir ihm jetzt schon mal das grosse Bett im Kinderzimmer aufgebaut, damit sie schon mal ihren Mittagsschlaf darin machen kann, um sich daran zu gewöhnen. Im Kindergarten schläft sie ja schon immer – ausser in den ersten Wochen, in denen sie auch dort im Kinderwagen schlafen gelegt wurde – in einem Bett ohne Gitter, aber zu Hause hat sie bisher ihren Mittagsschlaf immer noch draussen im Garten im Mäusevolvo gemacht.

Nun ist das grosse Bett seit ein paar Tagen in Benutzung – als hätte sie nie woanders geschlafen. Sie schläft innerhalb von maximal 10 Minuten ein, und ein bis zwei Stunden später öffnet sich plötzlich die Kinderzimmertür, eine kleine Hand schiebt sich heraus, und dann folgt ein ausgeschlafenes Mäusekleinkind. Das ist das Allersüsseste daran. Bisher sind wir ja nur Gerufe aus dem Gitterbett oder dem Mäusevolvo gewöhnt. Das Mäusekleinkind wird gross! (Nur ihr Geschniefe wird mir ganz schrecklich fehlen, wenn sie dann demnächst auch nachts dort schlafen soll…)

Immer noch hilft sie am liebsten bei allen Arbeiten im Haushalt und ist dabei sehr verständig und – von müdigkeitsbedingten Trotzanfällen abgesehen –sehr pflegeleicht. Wir kommen prima ohne Herdschutzgitter, umgeräumte Regale, kindergesicherte Schranktüren und hochgestellte Blumentöpfe aus.

Aber am allerliebsten beschäftigt sie sich derzeit mit An-und Ausziehen.

Sich selbst, aber auch ihre Puppe. (Zum Glück hat die gerade ein ganzes Köfferchen neue Kleidung bekommen!) Dabei wird dann fachmännisch kommentiert: ”Arme aus. Andere Arm. Hose aus.”

Manchmal kommt dann sowas dabei raus:

Aber was macht das schon, wenn man 1 ¾ ist und Mamas und Papas liebstes Mäusekleinkind der Welt!


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Überraschung

Vor zwei Jahren, als ich das Mäusekleinkind als erstes Baby unserer Gemeinde erwartete, hat Leigh Ann ja für mich den ersten Babyshower organisiert. Sie selbst hat dann ein halbes Jahr später auch einen bekommen. Nun sind wir Frauen aus der Gemeinde ja bekanntermassen gerade zu viert schwanger. Die erste von uns erwartet ihr Baby in drei Wochen. Also war klar, dass sie auch einen Babyshower bekommt. Als Überraschung.

Was wir anderen drei Schwangeren aber nicht wussten und erst an Ort und Stelle erfuhren, war, dass es auch ein Babyshower für uns war! Für uns alle vier!

Diesmal gab es übrigens keine Spiele, sondern wir haben gemeinsam gebastelt – jede von uns vieren hat ein Buch mit guten Wünschen bekommen. Und am Ende gab es noch für jede von uns vieren vier Geschenke.

Mensch, danke, das war sooo schön!

(Hier gibt es den Bericht der Gastgeberin und weitere Fotos.)


3 Kommentare

kaksikymmentäkaksi

Irgendwann im Sommer, als der Kindergarten noch Sommerferien hatte und der Ähämann mit dem Mäusekleinkind zu Hause blieb, trafen wir uns zum Mittagessen beim Chinesen. Hinterher wurde das Mäusekleinkind in den Mäusevolvo verfrachtet und zum Mittagsschlaf vom Ähämann durch Nummi nach Hause geschoben. Allerdings nicht auf dem kürzesten Weg, denn irgendwann stellte der Ähämann fest, dass er sich in den vielen winzigen Strassen von Nummi verlaufen hatte… Trotzdem sei der Spaziergang ein Erfolg gewesen, berichtete er mir am Abend, denn er hätte die 22 entdeckt, und wenn es dann soweit sei, dann bräuchten wir nur mal wieder einen Spaziergang durch Nummi zu machen. Und hoffentlich sei das spätestens am Unabhängigkeitstag, an dem wir traditionell einen Spaziergang durch Nummi machen, um die Kerzen in den Fenstern der kleinen Holzhäuser zu gucken.

Seit ich nun die 21 gesehen habe, drängt der Ähämann auf einen Spaziergang durch Nummi. Und obwohl es gestern regnerisch und stürmisch war, brachen wir mit Einbruch der Dunkelheit dann auch auf. Es war gar nicht so leicht, die kleine Strasse wiederzufinden, in der der Ähämann damals das pakettiauto mit der 22 entdeckt hatte. Aber wir wollten ja sowieso spazieren und Kerzen und Lichter gucken. Und irgendwann rief der Ähämann erleichtert aus: ”Das ist die Strasse!”, und ein paar hundert Meter weiter sagte er: ”Vor dem Haus hat es gestanden. Hoffentlich ist es da!” War es!

[1-3, 4, 5, 6, 7, 8, 9-10, 11, 12, 13, 14, 15, 16-17, 18, 19, 20, 21]