Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Neues vom Schwedischkurs

Ich finde, der Mensch hat’s verdient, einmal in seinem Leben eine leichte Sprache zu lernen!

Eigentlich hätte das bei mir schon mit Englisch der Fall sein sollen. Leider beschränkte sich mein Englischunterricht im ersten Jahr, da Englisch schliesslich die Sprache des kapitalistischen Feindes war, auf so interessantes Vokabular wie: „Mike is a mechanic. Mike is out of work.“ Zudem mussten wir dem Schulfernsehen hinterherhecheln, da Videoaufzeichnungen nicht möglich waren und wir somit an den wöchentlichen Ausstrahlungstermin gebunden waren. In der achten Klasse wurden wir mit den Worten: “So eine schlechte Klasse habe ich noch nie gehabt!“ an den nächsten Lehrer weitergereicht, der uns zwar überraschend schnell die Grundlagen, die wir vor einem Jahr hätten lernen sollen, einpaukte, aber mit Methoden, dass keiner von uns mehr ohne mehr oder weniger schlimme Angstzustände in seinem Unterricht sass. Spass gemacht hat es erst, als ich auf die Spezialschule kam, und richtig gelernt hab’ ich Englisch erst, als ich es gebraucht habe, nämlich in Finnland.

Aber jetzt Schwedisch! Ich glaube gar, das ist noch einfacher als Englisch. Wenn ich danebensitze und beobachte, wie die Anderen damit kämpfen, dass es “Han har en hund.“ – „Er hat einen Hund.“ heisst, aber “Hunden heter Karo.“ – „Der Hund heisst Karo.“, dann schicke ich in Gedanken ein Dankgebet zum Himmel, dass Deutsch meine Muttersprache ist, und langweile mich ein bisschen. Was mich noch ein paar Nerven kosten wird, ist die Aussprache, denn leider wird im Schwedischen fast alles anders ausgesprochen als geschrieben. Wobei mir mein Deutsch aber auch wieder zu Hilfe kommt: so weiss ich rein intuitiv, dass es kamel heisst, aber fågel auf der ersten Silbe betont wird.
Wenn wir dann aber im Lehrbuch ein paar Dialoge lesen müssen, und uns der letzte davon ein bisschen seltsam vorkommt und wir ihn gern übersetzt haben möchten, und die Lehrerin erklärt nur, das bräuchten wir nicht zu wissen, und das solle wohl besonders humorvoll sein, so wie das ganze Buch voll von seltsamem Humor wäre – so dass ich mir zu Hause den Dialog selbst mit Wörterbuch übersetze und ihn gar nicht so unlustig finde – dann fühle ich mich wie in meinem Russischunterricht in der Mittelschule. Dort hätten wir auch am liebsten gar nichts fragen sollen, und meine Schwedischlehrerin ist nach meiner Russischlehrerin damals bestimmt die humorloseste Sprachlehrerin, die ich jemals hatte. *grmpf*

Eigentlich bin ich immer ganz froh, wenn ich nach den zwei Stunden wieder in eine finnischsprachige Umgebung zurückkehren darf.


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An die Pilzkenner unter euch,

was’n das für einer???

Ich war heut’ zum ersten Mal in Turku auf der Loipe (während der Liebste zu Hause sass und an seiner Doktorarbeit tippselte, die nun bald Abgabetermin hat – jetzt gerade sitzt er mit dem für finnisches Küchenmobiliar obligatorischen Schneidbrett, das über der Besteckschublade in den Schrank integriert ist, aber daraus auch entfernt werden kann, also mit dem ziemlich grossen Schneidbrett auf den Knien und dem Laptop drauf auf dem Sofa, damit ich den Schreibtisch benutzen kann) und hab’ auch gleich die neuen Stöcke ausgeführt. ;-) Fast von der Haustür aus kann man da fahren, und ist gleich im Wald. Ab und zu stehen mitten im Wald auch noch ein paar Hochhäuser, immer so zwei/drei Stück, das sind dann Turkus „Vororte“. Tagelang kann man auf den Loipen fahren, auch nächtelang, wenn man will, denn sie sind fast alle beleuchtet. Und bestens ausgeschildert. An jedem Abzweig gibt es Wegweiser mit Entfernungsangaben. Man muss nie eine Strasse überqueren – wenn es keine Brücke gibt, gibt es eine Unterführung, in die eine mindestens 30 cm hohe Schicht aus anderswo weggeräumtem, in die Unterführung gekipptem und planiertem Schnee gelegt wurde.
Die Bäume waren dick beschneit, und ganz entgegen der Vorhersage schien den ganzen Tag die Sonne. Nur die Schneebedingungen sind doch nicht so ganz mit denen in Lappland zu vergleichen. :-( Eigentlich hatte ich vor, die Runde um den Flughafen zu fahren – sie war auch schon mit einer Pistenraupe planiert worden, aber trotz allem so buckelig und mit so vielen durch den Schnee guckenden Ästen und Steinen, dass ich dieses Ziel vorerst – in der Hoffnung auf kommenden Schnee – verschoben habe.
Dass ich immer die Langsamste auf der Loipe bin, inklusive Kindern und Rentnern, daran habe ich mich in Finnland auch schon gewöhnt. Meine Herren, man könnte den Eindruck gewinnen, keiner von denen stände zum Spass auf Skiern, sondern sie trainierten alle für die Weltmeisterschaft!


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Nette Freizeitbeschäftigungen in Turku:

(5) Den städtischen Friedhof besuchen

Meine Mama liebt Friedhöfe. Also waren wir am letzten Urlaubstag meiner Eltern noch gemeinsam auf dem Turkuer Friedhof. Es hatte ein paar Tage lang fast ununterbrochen geschneit, und so boten die verschneiten Grabsteine einen ganz besonderen Anblick. (Und unnötig zu erwähnen, dass der finnische Winterdienst auch auf dem Friedhof tadellos funktioniert – alle Wege waren vorbildlich geräumt.) Der Friedhof ist ein riesiger, wunderschöner Park mit alten Bäumen, und wie überall in Finnland schiebt sich hier und da unvermittelt ein Granitfelsen aus dem Boden. Es gibt noch prachtvolle Grabsteine aus dem 19. Jahrhundert, und wenn es wärmer ist, kann man sicher stundenlang spazieren gehen und Namen studieren. Was besonders interessant ist, da es sowohl finnische als auch schwedische Namen und Inschriften auf den Grabsteinen gibt.

Und dann hat der Turkuer Friedhof etwas, das ich noch auf keinem Friedhof erlebt habe:

eine extra Abteilung für Juden,

und eine für Moslems, wo die Gräber seltsam schief zum ansonsten recht rasterförmig angelegten Friedhof angelegt sind – nach Mekka ausgerichtet.

Anderswo wird viel Gewese um religiöse Toleranz gemacht. Hier ist sie ganz selbstverständlich.

(4) Schwimmen in Turkus kleinster Schwimmhalle
(3) Rullern
(2) Fähre fahren I
(1) Fähren gucken


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Grmpf! Ich hab’s grad aufgegeben, Lapplanddias zu scannen. Wahrscheinlich ist der Diascanner im A…, jedenfalls werden die Farben ganz furchtbar, und dann ist mir noch beim Nachbearbeiten nach jedem Bild Photopaint abgestürzt. Und wozu hat man denn eigentlich eine Digitalkamera?! Aber wo doch der Liebste immer so tolle Dias macht… *seufz* Naja, müssen sie eben auf der Leinwand angeguckt werden und nirgends sonst. Basta!

Jedenfalls sind die Lappland-Fotos jetzt online.

Es gibt nicht viel mehr zu erzählen:
Wir hatten genug Schnee, wie man sehen kann. Und es war auch ausreichend kalt. In der ersten Nacht waren -32°C, tagsüber -26°C. Am nächsten Tag waren dann nur noch -6°C. (Man stelle sich vor, es wäre so weitergegangen, dann hätten wir am nächsten Tag +20°C gehabt!) Dann zwei Tage mit +1°C. *örks* Danach wieder so um die -3/-4°C. Aber für Lappland würde sich im Januar doch etwas anderes gehören!
Wir sind viel skigefahren, dank der toll angelegten, täglich neu gespurten und sogar beleuchteten Loipen hat das grossen Spass gemacht. (Die Ein-Sportgerät-zieht.-das-nächste-nach-sich-Spirale hat sich auch weitergedreht… Angefangen hat das mit den Inlineskates, die wir, samt Schutzausrüstung, noch in Jena gekauft haben. Hier in Turku haben wir uns letztes Frühjahr Stöcke dazu gekauft, weil man damit so schön schnell wird und weit fahren kann. Ja, aber nun konnten wir unsere Handschützer nicht mehr benutzen, weil man mit denen ja nicht zugreifen kann. Also mussten Skaterschutzhandschuhe her. Und nun habe ich plötzlich festgestellt, nachdem ich ein paar Monate mit den beim Kauf penibel an meine Körpergrösse angemessenen Stöcken gefahren bin, dass meine Skistöcke viel zu kurz sind. Und mit sowas bin ich jahrelang rumgefahren und hab’ mich über Muskelkater gewundert! Ist aber schon behoben – wozu gibt’s hier Sportausrüstung preiswert in jedem grossen Supermarkt?!) Am besten hat mir die 18km lange Rundloipe um den Luostotunturi, einmal rund um den Berg, gefallen. Nach 9km gibt’s jeweils eine kleine gemütliche Hütte zum Aufwärmen und natürlich – für die Finnen ganz wichtig – Kaffeetrinken. Und danach geht’s wieder in die Spur, durch tief verschneiten, vor Stille rauschenden Wald, und man begegnet kilometerlang keinem anderen Skifahrer, erst in der Nähe des Skihotels stochert eine Gruppe französischer Touristen auf ihren Skiern unsicher durch die Loipe.
Fast jeden Morgen stapften Rentiere vor unserem mökki durch den Schnee, fast bis zum Bauch darin versinkend (Da muss in der Evolution was schief gegangen sein!), und wenn es nachts geschneit hatte, kam die Schneefräse in einer riesigen Schneewolke, um auch noch den kleinsten Weg und die kleinste Hauszufahrt frei zu räumen. (Immer wenn ich eine Schneefräse sehe, muss ich an Risto in Konnevesi denken, wie er damals, um die neue Schneefräse zu testen, damit mitten durch den Wald fuhr und sich dabei freute wie ein kleines Kind. Oder wie bei meinem Besuch letzten Winter alle am Mittagstisch sassen, nur Risto noch fehlte, und durchs Fenster plötzlich eine sich in wirren Kreisen schnell über den See bewegende Schneewolke zu sehen war, an deren unterem Ende sich ganz bestimmt der Traktor mit Risto am Steuer und der Schneefräse hintendran befanden. Was sind mir diese erwachsenen kleinen Jungen ans Herz gewachsen…!)
Und dann die Zugfahrt! Ich liebe Zugfahren! (Auch wenn es mir in den 10 Monaten Pendeln zwischen Bielefeld und Jena fast vergangen wäre, dank so kundenfreundlicher Schaffner wie dem, der, von mir befragt, ob ich denn meinen Anschluss noch schaffen würde –in der Hoffnung, er würde irgendwas unternehmen – antwortete: “Da mach’sch Ihn’ keene Hoffnung!“ Aus! Basta!) Und Zugfahren im Winter! Wenn Schnee um den Zug wirbelt und man beim Übergang von einem Waggon in den nächsten über kleine Häufchen aus feinstem, durch die Ritzen hereingewehten Schnee steigen muss. Und wenn es drin besonders warm ist. Und im Bett liegen und sich in den Schlaf schaukeln lassen und wissen, wenn man aufwacht, ist man 800 km weit weg. Und diese seltsam geräumigen Waggons der finnischen Bahn, weil Finnland russische Spurweite hat. (Auch so ein historisches Überbleibsel, das durchaus sinnvoll ist – so kann man heute direkt von Helsinki nach Moskau fahren.) Und diese finnischen Loks, die sich genau wie die russische 232 anhören, ganz tief und vor Kraft vibrierend, oooh…! (Ich weiss noch, die Verwunderung, die ich bei meinem Klassenkameraden und späteren Schienenfahrzeugbauer und Ehrenlokführer der Preßnitztalbahn damit auslöste, dass ich ungefähr zwei Monate lang jeden Früh auf dem Schulweg in der Strassenbahn die Eisenbahn-Zeitschriften las, die uns meines Ex-Thomas’ Opa ausgelesen netterweise überlassen hatte. Und wo ich doch sowieso schon eines der ganz wenigen Mädchen in unserer jungsdominierten Schule war!)
Ja, und dann, mitten im schönsten Schwelgen in den Vorzügen einer Zugfahrt, die Vollbremsung nur eine halbe Stunde hinter Rovaniemi. Als sich alle wieder aufgerappelt hatten und wild spekulierend auf dem Gang zusammenstanden, drang plötzlich das Wort hirvi durch die Menge – ein Elch hatte auf den Gleisen gestanden und war überfahren worden. Armes dummes Vieh! Hätte ja noch weggehen können, aber nein, was so ein Elch ist, hält sich ja für unverwundbar. Und tatsächlich, sogar gegen ein Auto gewinnt ja auch immer der Elch. So ist der Elch zum Status des gefährlichsten Tiers Finnlands gekommen – 50 Leute sterben jährlich bei Elchunfällen. Mir hat sogar mal jemand gesagt, ich brauchte die Elche überhaupt nicht zu bedauern, weil sie im Herbst gejagt werden – „alle die wir umbringen, können uns nicht umbringen“. Najaaaa… aber die Elche sind ja auch schon ein klein wenig länger da als Autos und Züge!

Meine Güte, nun bin ich wieder vom Hundertsen ins Tausendste gekommen, dabei wollte ich nur kurz von unserem Urlaub berichten…! Jetzt aber schnell, Fotos angucken! :-)


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Nette Freizeitbeschäftigungen in Turku:

(4) Schwimmen in Turkus kleinster Schwimmhalle

Sie ist so klein, dass sie immer nur abwechselnd einen Tag für Männer und einen Tag für Frauen geöffnet hat. Dafür liegt sie gleich neben der Uni und direkt an meinem Heimweg.

Am Eingang bekommt man einen altmodischen Schlüssel am Gummiband ausgehändigt. Damit steigt man hinunter in Umkleideraum, Dusche und Sauna, danach wieder hinauf zum Schwimmbecken. 25 m durch grünes Wasser, auf altmodische Werbung für Silja-Line und die Turun Alueen Säästöpankki zu, 25 m zurück mit Blick auf Werbung für Sportsalbe und Friseur Pettersson. Voll ist es nie, ausser wenn Wassergymnastik oder, ganz neu seit diesem Jahr, Wasserjogging angeboten werden, mehrmals am Tag übrigens, ohne Aufpreis. Aber ich versuche diese Zeiten immer möglichst zu meiden. Ich habe inzwischen eine gut ausgeprägte „Viele-Menschen-Phobie“ entwickelt, wobei sich der Begriff „viele Menschen“ mittlerweile auf eine sehr viel geringere Menge bezieht als noch vor einem Jahr. Von der 18-jährigen Studentin bis zur 70-jährigen Oma sind alle Altersklassen vertreten. Es scheint aber ein ausgeprägtes Stammpublikum zu geben. Mutter und Tochter, die fast jeden Tag da sind und andauernd zwischen Schwimmbecken und Sauna hin und her wechseln. Die beiden Elefantenzwillinge, die, nackt, aber mit weissen Bademützen, synchron sowas wie Schmetterling in Rückenlage schwimmen. Ältere Frauen, die sich alle zu kennen scheinen, die ich aber noch nicht ganz auseinanderhalten kann.

Ich liebe es, vor und nach dem Schwimmen in der Sauna zu sitzen, in der sich so lebhaft unterhalten wird wie sonst an kaum einem anderen Ort in Finnland. Manchmal konzentriere ich mich auf die Gespräche. Meist erzählen sie sich Familiengeschichten. Wie Weihnachten war, wann die Enkel das nächste Mal kommen. Gemecker und unzufriedenes Genöle habe ich noch nie gehört. Manchmal lasse ich die Worte nur um mich herumfliegen und fühle mich in ihrem Klang zu Hause. Das ist der Vorteil der Fremdsprache, noch kann ich selbst entscheiden, ob ich verstehen will, was geredet wird, oder eben nicht. Manchmal fange ich an, mir die Unterschiede zu einer öffentlichen Sauna in Deutschland aufzuzählen: Was würde ein Deutscher wohl sagen, wenn da doch gar keine Sanduhr zum Umdrehen an der Wand hängt? Wo es doch gar kein Becken mit kaltem Wasser draussen gibt, und schon gar keine „Wellness-Liege“? Und wo jeder Wasser auf den Ofen kippen darf, wie er lustig ist? Ich habe inzwischen einen gewissen furchtsamen Respekt vor alten Frauen entwickelt – mit gekonntem Schwung, wie nur sie es können, fliegt eine Kelle Wasser auf den Ofen und löst sich zischend in Dampf auf… und noch eine… drei… vier.. fünf… jetzt reicht’s aber langsam, denke ich, während sich heisser Dampf auf mir niederschlägt und in der Nase brennt… sechs… sieben… will die uns alle verbrühen… acht… endlich, jetzt geht sie und lässt sich wohlig seufzend auf der obersten Saunabank nieder und fängt sofort ein Gespräch mit ihrer Nachbarin an.

Eine Zeitbegrenzung gibt es nicht. Welcher Finne würde sich auch schon in der Sauna hetzen lassen?! Jeder schwimmt und sauniert so lange wie er will. Ich schwimme besonders lange, wenn ich auf irgendwas wütend bin. Nebenher denke ich mir die Texte für meine Weblog-Einträge aus. Sollte sich irgendwann herausstellen, dass das auch für wissenschaftliche Texte hilft, werde ich die Hälfte meines Arbeitstages von da an in der Schwimmhalle verbringen.

(3) Rullern
(2) Fähre fahren I
(1) Fähren gucken


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Wider Erwarten darf ich doch morgen früh zum Schwedischkurs in der ÅA erscheinen. Wahrscheinlich nur, weil sich sonst keiner für den Kurs angemeldet hat, der jeweils um 8:15 Uhr beginnt, wenn es doch auch noch einen gibt, der erst 10:15 Uhr anfängt. Na, dann woll’n mer mal.
Mein Lieblingsschwedischeswort der Woche: Domherren.


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Zum Thema Wetter

Morgen kommen meine Eltern. Mit Skiern und voller Vorfreude auf Schnee, Eis, Kälte, Dunkelheit und Nordlichter. Nur, wir haben 5 Grad PLUS und es regnet alle halben Tage für mehrere Stunden wie aus Kannen. Unnötig zu erwähnen, dass in Turku kein Krümelchen Schnee mehr liegt. Und zugefrorenes Meer? Dass ich nicht lache. Unser Ostseewasser ist nicht viel kälter als das in Rostock.
Gut, dass wir Freitagabend für eine reichliche Woche nach Lappland fahren. Wenigstens dort wird genug Schnee liegen. Aber an -30 Grad, wie es sich für diese Jahreszeit und diese Region gehören würde, ist auch in Lappland gerade nicht zu denken.
So viel zum Thema Wetter. November ist meiner Meinung nach schon zwei Monate vorbei. *grmpf*


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Diese Schweden regen mich jetzt schon auf…! Statt dass einfach jeder zur ersten Stunde des Kurses, den er sich ausgesucht hat, kommt und man dann mal guckt, wie viele Leute da sind und ob es vielleicht zu viele sind, musste ich mich heute eine halbe Stunde in so eine Einführungsveranstaltung zum Sprachkursangebot der Åbo Akademie setzen. Anwesend waren vier gleichermassen unsympathische Schwedischlehrer, die Einführung beschränkte sich im Wesentlichen auf das Aufzählen von Kriterien, nach denen Studenten NICHT zu den angebotenen Kursen zugelassen werden. In die Kurse aufgenommen werden eigentlich nur Studenten, die einen Abschluss an der ÅA anstreben, danach kommen Austauschstudenten, die an der ÅA studieren, dann Doktoranden und andere Ausländer, die an der ÅA arbeiten, und wenn dann noch ein Platz frei ist, dann liese sich darüber reden, ob auch jemand von der Turun Yliopisto teilnehmen darf. *kotz* Für den Fortsetzungskurs bräuchte sich im Übrigen gar niemand erst anzumelden, der sei schon voll mit Studenten aus dem letzten Semester. Zum Schluss durften wir alle einen Zettel ausfüllen und ankreuzen, für welchen Kurs wir uns denn interessieren würden, falls man doch irgendwie die Kriterien erfüllen sollte, nicht ohne scharf zurechtgewiesen zu werden:“Jeder nur einen Zettel! Nicht für Freunde ausfüllen!“, und morgen darf ich dann wieder hinlatschen und auf der vor dem Sprachkursbüro aushängenden Liste nachsehen, ob ich wider Erwarten vielleicht doch zum Anfängerkurs Montag und Donnerstag um acht zugelassen bin. Zwar mussten wir alle Telefonnummer und email auf dem Formular angeben, aber wo kämen wir denn da hin, die Studenten persönlich zu informieren!
Ehrlich gesagt habe ich schon gar keine Lust mehr.
Das ist nicht meine erste Erfahrung an der ÅA, die mir sämtliche über die Finnlandschweden im Umlauf befindlichen Vorurteile bestätigt. Aber es ist umso schlimmer, da ich diesmal ihre Sprache lernen möchte, einzig und allein aus dem Grund, weil sie zum Schutze der schwedischen Minderheit zweite Amtssprache Finnlands ist. Und wenn so eine Minderheit dann zu arrogant dazu ist, das Erlernen ihrer Sprache nach Kräften zu fördern, dann… versteht mich nicht falsch… ich weiss auch nicht, wie ich das jetzt diplomatisch ausdrücken soll… ich hab’ was gegen Nationalitätenvorurteile aller Art… aber ich bin stinkwütend!!!