Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


Ein Kommentar

neljäsataayhdeksänkymmentäkuusi

Volljährig.

Der Tag begann damit, dass aus meinem Wilma und meiner Onlinebanking-App ein Kind verschwunden war. Dafür staunte das Fräulein Maus, als sie ihr Wilma öffnete: „Oh, ich habe jetzt einen Krankmeldungsbutton!“ (Den sie heute leider gleich zum ersten Mal anwenden musste.)

Statt Party.

Der Tag endete damit, dass wir alle gemeinsam zum Lieblingschinesen essen gingen.
(Davor stand eine 496, ein Pakettiauto.)

Während das Fräulein Maus die letzten beiden Jahre gross gefeiert hatte (16, 17), hatte sie ausgerechnet dieses Jahr keine Lust auf eine grosse Party, was vor allem dem verkrampften Umgang mit Alkohol in Finnland zu schulden ist.

Es ist hierzulande nämlich nicht unüblich, seinen 18. Geburtstag mit einem abendlichen Besäufnis in einer Bar zu begehen. Umgekehrt wären wir, wenn sie wieder eine Party zu Hause gegeben hätte und diesmal vielleicht mit echtem Sekt hätte anstossen wollen, dazu verpflichtet gewesen, darauf zu achten, dass die noch 17-jährigen Gäste keinen Alkohol (nein, auch kein kleines Schlückchen Sekt!) bekommen, während die 18-jährigen vermutlich enttäuscht gewesen wären, wenn es ausser Sekt zum Anstossen keinen weiteren Alkohol gegeben hätte.

Auf beides hatte sie keine Lust. Und so führten wir stattdessen die junge Dame zum Essen aus.

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Grosse Ereignisse usw.

Heute habe ich die vermutlich letzte Wilma-Nachricht für das Fräulein Maus geschrieben. Ab übermorgen darf muss sie sich selbst krankmelden und ihre Dinge klären.

(Wenn sie nett ist, macht sie am Dienstag ein Häkchen und gewährt uns Eltern weiterhin Einsicht in ihr Wilma, aber sie muss nicht.)

Jedenfalls habe ich sie heute für morgen vom normalen Unterricht abgemeldet, denn sie schreibt morgen ihre erste Abiturprüfung.

Moooment, wird der/die aufmerksame Blogleser*in jetzt sagen, sie ist doch erst in der 11. Klasse? Und wieso muss sie wegen einer Abiturprüfung vom Unterricht freigestellt werden?!

Das kommt so:

Hier gehen ja alle bis zur 9. Klasse gemeinsam zur Schule. Wer Abitur machen möchte, geht danach noch aufs Gymnasium, wo es von Anfang ein Kurssystem – das sich aber von dem in Deutschland stark unterscheidet – gibt.

Der wichtigste Unterschied ist vielleicht, dass man sich nicht für die ganze Abiturzeit, noch nicht einmal für ein ganzes Schuljahr, auf bestimmte Fächer festlegen muss. Es gibt in jedem Schuljahr fünf Perioden, in denen man bestimmte Fächer belegt. Eine Periode dauert ca. sechs Wochen und endet mit einer Klausurenwoche, in der pro Tag jeweils ein Test in einem in dieser Periode belegten Fach geschrieben wird. Es gibt Fächer, die man machen muss, es gibt Fächer, deren Gewichtung man selbst festlegen darf (ein grosses Ding ist hier beispielsweise die Frage, ob jemand langes oder kurzes Mathe macht, in etwa vergleichbar mit dem deutschen Grund- und Leistungskurs), und es gibt eine Gesamtzahl an Kursstunden, die man über die gesamte Abiturzeit gemacht haben muss. Wie und wann man die macht, ist egal, wobei die meisten natürlich versuchen, am Anfang möglichst viel abzuarbeiten, um zum Ende hin mehr Luft zu haben, und wenn es nicht anders geht, darf man auch zwei Kurse gleichzeitig belegen und den einen davon im Selbststudium abarbeiten – das hat das Fräulein Maus zum Beispiel mit einem Deutschkurs gemacht. Ein Hoch auf die Karriereberatungslehrerinnen, die unermüdlich bei der Zusammenstellung der Stundenpläne helfen!

Vor allem aber ist es auch egal, wann man seine Abiturprüfungen macht. Landesweit einheitliche und gleichzeitige Abiturprüfungen gibt es jeweils im Frühling und im Herbst, und somit ist es einem selbst überlassen, ob man sein Abitur nach zweieinhalb, drei, dreieinhalb oder vier Jahren am Gymnasium macht. Die meisten machen es nach drei Jahren, also im Frühling der 12. Klasse. Aber wenn man beispielsweise Leistungssportler*in ist oder aus welchem Grund auch immer nicht ganz so viel Zeit für die Schule hat wie andere, dann ist es völlig unkompliziert möglich, sich für sein Abitur einfach ein Jahr länger Zeit zu lassen. Und man muss auch nicht alle Abiturprüfungen – Finnisch plus vier weitere aus mindestens drei der vier Fachbereiche Mathe, Schwedisch, Fremdsprache oder Realfach (Chemie / Physik / Geographie /Biologie / Religion / Philosphie / Geschichte / Gesellschaftskunde / Gesundheitswissenschaft / Psychologie) – auf einmal machen: wenn man ein Fach fertigstudiert hat, kann man das auch prüfungsmässig schon mal abhaken.

Und so wird das Fräulein Maus morgen schon mal ihr Deutsch-Abitur schreiben.

Das ist gar nicht schlecht. Die Prüfungssituation an sich ist ja schon aufregend genug, da kann man ruhig mit einem Fach anfangen, wegen dem man nicht aufgeregt sein muss.

Alle finnischen Abiturprüfungen finden schriftlich statt, und zwar seit 2016 ausschliesslich digital. Es gibt dafür ein spezielles Betriebssystem, Abitti, das allen Prüflingen gleiche Bedingungen gewährt und gleichzeitig den Zugriff auf auf dem Laptop oder auf an ihn angeschlossenen externen Datenspeichern gespeicherte Daten verhindert. Abitti wird von einem USB-Stick aus gestartet, der neben dem persönlichen Laptop eines der ersten Dinge ist, die man als Schüler*in am Gymnasium ausgehändigt bekommt, denn damit werden auch schon alle Tests während der Klausurenwochen absolviert. (Somit ist zumindest wegen der technischen Seite eigentlich niemand mehr aufgeregt bei der ersten Abiturprüfung.) Für die Prüfung hat man sechs Stunden Zeit. Das ist viel, deshalb gibt es in der Schule des Fräulein Maus‘ kostenlosen Abiproviant: Kaffee, Wasser, Obst, belegte Brötchen. Man darf sich auch selbst was mitbringen, dann muss man aber alle Etiketten entfernen oder überkleben. Auch auf der Kleidung darf kein Text stehen.

Letzte Woche kam vom Rektor nochmal eine Wilma-Nachricht mit allerletzten Hinweisen: Bring dir einen Thermosbecher mit, wenn du Kaffee trinken willst! Und: Wenn du deine Prüfung in Wollsocken schreiben willst, nimm für den Fall eines Feueralarms einen Beutel mit deinen Strassenschuhen mit in die Turnhalle den Prüfungsraum!

Womit sich der Wollsocken-im-Klassenzimmmer-Kreis jetzt irgendwie (fast) geschlossen hat.


(Ich möchte hiermit nochmal recht herzlich in die Runde deutscher Redakteur*innen grüssen, die mir mit ihren Erklärungsversuchen zum Erfolg des finnischen Schulsystems bei vergangenen Pisastudien die Steilvorlage für diese Serie von Blogbeiträgen geliefert haben. Den Fakt, dass finnische Schüler*innen Socken tragen im Klassenzimmer, hat nämlich keine*r jemals ausgelassen.)

[Nachtrag: Finnisches Abifeeling aus Schüler*innensicht.)


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Grosser Tag

In Finnland feiern die Elftklässler*innen die Tatsache, dass sie ab jetzt die Ältesten der Schule sind – die Abiturient*innen haben ab jetzt Lernferien und dann nur noch die Abiturprüfungen vor sich – mit einem grossen Ball.

Das Fräulein Maus hat sich auf ihren vorgefreut, seit sie zum ersten Mal an einem Freitag vor den Skiferien in der Stadt die jungen Damen in ihren Ballkleidern gesehen hat. Also seit schätzungsweise 10 Jahren. Und ich weiss auch nicht, wie das alles so schnell gehen konnte, aber gestern waren ihre eigenen Vanhojentanssit. ♥

Vorbereitungen.

Die Mädchen tragen bei den Vanhojentanssit Abendkleider, die Jungs Frack. Erst neulich las ich, dass die Mädchen immer mehr Geld dafür ausgeben: mehrere hundert Euro für das Kleid, dazu Friseur, Make-up und Maniküre.

Wir waren fein raus. Ihr Kleid hatte das Fräulein Maus schon vor anderthalb Jahren im Second-Hand-Kaufhaus gefunden, sie trug meine Brautschuhe, und Frisur und Make-up machte sie sich – gelernt ist gelernt! – einfach selbst.

Dann fuhr ich sie schnell in die Schule. Schule war natürlich keine; sie tanzten für die jüngeren Mitschüler*innen in der Turnhalle vor. Zum Mittagessen holte der Ähämann sie und ihre beste Freundin nach Hause und brachte sie anschliessend in die grosse Veranstaltungshalle zu Generalprobe und Fotografentermin.

Ballabend.

Die Vanhojentanssit sind kein Ball in dem Sinne, dass Musik gespielt wird und man dazu tanzen kann oder eben auch nicht, sondern es werden sehr durchchoreographierte Tänze aus allen Zeitaltern vorgeführt: es begann mit so traditionellen Tänzen wie Quadrille oder Polka und endete mit einem modernen Discotanz, an dessen Choreographie die Schüler*innen selbst mitwirken durften.

Damit es am Ende so gut aussah, wie es aussah, haben sie wochenlang unter Anleitung ihrer Sportlehrerin und ihres Sportlehrers dafür geübt: es ist einer ihrer Abikurse, wenn sie an den Vanhojentanssit teilnehmen. Sie bekommen dafür genauso Studienpunkte wie für jeden anderen Kurs, und neben den Proben gab es sogar Hausaufgaben: die Lehrer*innen hatten Unterrichtsvideos zu jedem Tanz gedreht, die man bitte bis zur nächsten Woche verinnerlicht haben sollte.

Es war jedenfalls eine Augenweide. Und eine Ohrenweide auch, denn – wie toll, wenn man auf ein Gymnasium mit Musikzweig geht! – das schuleigene Orchester spielte live zum Tanz auf!

(Ton an! Es war so, so toll!)

(Bisschen lang, aber der Höhepunkt des Abends. ♥ Und man kann einen Mathelehrer bei einem Salto sehen.)

(Meine Brautschuhe haben ein würdiges Ende genommen. Sie waren nach 19 Jahren offenbar so mürbe, dass sie am Ende des Tages völlig kaputtgetanzt waren.)

Nachglühen.

Nach dem Ball gab es am späten Abend noch eine Party, und heute machen alle noch einen gemeinsame Kreuzfahrt 24-stündige Fährfahrt nach Schweden und zurück.

Wobei das Fräulein Maus morgen früh um halb sechs aufstehen und mit dem Ähämann und Václav in Kapellskär die Fähre verlassen wird, um dann hoffentlich eine Stunde später, wenn die Herren Maus und ich mit einer anderen Fähre in Stockholm angekommen sein werden, uns dort zu treffen. Aber das ist eine andere Geschichte. Die erzähle ich dann nach den Skiferien.


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neljäsataayhdeksänkymmentäkaksi

Das hat jetzt sehr lange gedauert. Aber wie das immer so ist: manchmal muss man die Sachen nur aussprechen, und schwupps, klappt es: am Sonntag sagte ich zur liebsten Freundin, die mich schliesslich mit diesem Blödsinn angefixt hat, dass ich schon ewig nach der 492 suche, und am Montag stand eine an der Kreuzung, als ich Hortkinder abholen ging.

Die liebste Freundin und ich fahren, seit unsere Kinder klein waren und wir einmal im Jahr drei Tage lang ununterbrochen miteinander reden wollten, und zwar ohne dabei auf Spielplätzen herumzustehen, für ein Wochenende nach Helsinki.

Anfangs immer im November, weil November gerade richtig ist, wenn man sowieso nur in Cafés und in der Sauna herumsitzen möchte, aber seit ein paar Jahren meist im Februar oder März, was noch schöner ist, weil dann oft das Meer zugefroren ist und die Fähre bei jeder Fahrt nach Suomenlinna oder zurück in die Stadt durch Eisschollen poltert und sich die Insel in das Reich der Schneekönigin verwandelt hat.

Diesmal waren auch Pauline und das Fräulein Maus dabei, denn die Kleinkinder sind zu ebenfalls sehr eng befreundeten jungen Damen herangewachsen, die eine sehr angenehme Reisegesellschaft sind.

Wir spazierten über die Festungsinsel und durch die Stadt, wir gingen sehr lecker asiatisch essen, wir besuchten unsere neue Lieblingssauna, wir fuhren Strassenbahn, Metro und natürlich Linie 19 Fähre.

„Summa cum laude girls trip ♥“, schrieben die jungen Damen ins Gästebuch des Hostels, und das fanden wir alle vier.

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3 Kommentare

Im Wintermoor

Ich gehe schon immer mit Skiern lieber wandern, als mit Skiern Sport zu machen.

Das allerschlimmste ist die Turkuer Kunstschneeloipe, wo sich die Fitnessjünger gegenseitig fast über den Haufen fahren und alle, die ihnen ein bisschen zu langsam sind, aus dem Weg brüllen.

Das allerschönste ist die Wanderloipe durchs grosse Moor, die sich ohne nennenswerte Höhenunterschiede zwischen Krüppelkiefern entlangschlängelt und auf der wir heute nicht mehr Leuten begegneten als den sieben anderen Sonntagsskifahrer*innen und dem einen Skiwanderer, der auf Geländeskiern querfeldein unterwegs war und auf so einem Skischlitten sein Zelt und sonstige Ausrüstung hinter sich herzog.

9 km Glück und Herzhüpfen. ♥

(Abends verbrachten die Herren Maus dann noch mehrere Stunden damit, ein zehn Meter langes, verzweigtes Tunnelsystem samt Luftlöchern und Notausgängen in die Schneeberge, die der Schneepflug auf unserer Strasse aufgetürmt hat, zu errichten. Hach, Winter…!)


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Rasende Adventswochenenden

Letztes Wochenende – das hatten wir, weil es letztes Jahr so schön war, schon lange geplant – waren wir in Tampere: Strassenbahn fahren, echte sächsische Krapfen essen, Helene und Marie besuchen. Samstagnachmittag trafen wir uns mit der liebsten Freundin und ihrer Familie. Und wir blieben diesmal zwei Nächte.

Allerdings mussten wir für den kleinen Herrn Maus das Zugticket nochmal umbuchen: er fuhr schon sechs Stunden vor uns zurück nach Turku, weil er Sonntagmittag – nicht, dass ich nicht Wochen vorher angekündigt hätte, dass wir an diesem Wochenende nicht da sind – mit seiner Sternsingergruppe einen Auftritt hatte.

Dieses Wochenende war es einfacher. Wir waren zu Hause, und die Sternsinger traten auf dem kleinen Weihnachtsmarkt auf dem alten Markt auf, und so kamen wir sogar in den Genuss, die heiligen Hallen des alten Rathauses, von dessen Balkon jedes Jahr an Heiligabend der Weihnachtsfrieden ausgerufen wir, betreten zu dürfen.

Samstagabend erreichte uns ein Hilferuf einer anderen Sternsingergruppe, woraufhin wir die Wecker auch für Sonntag wieder auf dreiviertel neun stellten und diesmal nicht Herodes‘ Knecht, sondern einen Sterndreher – der kein eigenes Solo singen muss, was das Einspringen deutlich erleichterte – zum Auftritt fuhren.

Letzter Auftritt am Freitag, nach der Zeugnisausgabe, vor den Lehrer*innen seiner Schule. Und dann endlich Weihnachtsferien!


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Bestes Weihnachtskonzert

Das Fräulein Maus und der kleine Herr Maus hatten gestern einen langen Tag.

Statt zur Schule gingen sie gleich morgens zu Orchester- und Chorprobe in die Kirche, die ich von Besuch zu Besuch schöner finde. Zwischendurch huschten sie schnell in die Schule zum Mittagessen. Halb drei war die Generalprobe zu Ende, sie kamen kurz nach Hause, assen etwas, zogen sich konzertfein an – der kleine Herr Maus hatte ein kleines Dresscodeproblem, da als Chorkleidung ein weisses Hemd, als Orchesterkleidung aber ein schwarzes gewünscht war, was er dann sehr clever, wie ich fand, mit einem weissen Hemd unter einer dunklen Anzugjacke löste – rasten zurück in die Kirche und spielten von 17 bis 21 Uhr zwei komplette Konzerte hintereinander.

(Erschwert wurde das Ganze dadurch, dass gestern den ganzen Tag lang die Busfahrer*innen streikten – aus gutem Grund; meinetwegen könnten sie drei Wochen lang streiken und überhaupt sämtliche Arbeitnehmer*innen Finnlands gleich mit, aber dazu ein andermal mehr – und der Ähämann nicht nur die Harfe mit dem Auto fahren musste, sondern eben auch die Kinder mehrmals hin und her, und natürlich wegen des Streiks in der ganzen Stadt Stau war und alles dreimal so lange dauerte.)

Wir gingen zum späteren der beiden Konzerte und konnten förmlich dabei zusehen, wie alle Mitwirkenden immer müder wurden. Was ihrem Auftritt aber keinen Abbruch tat; kleine Profis, die sie alle sind.

Das Weihnachtskonzert der Musikklassen 7-12 ist einfach das allerallerschönste Weihnachtskonzert, das in dieser Stadt stattfindet.

(Heute früh bekamen sie die ersten zwei Stunden schulfrei.)


Ein Kommentar

6. Dezember 2023

So ein Feiertag mitten in der Woche, gerade im Vorweihnachtsveranstaltungsmarathon, ist wunderbar.

Nach dem Auspacken der Nikolausgeschenke gingen der grosse Herr Maus, der Ähämann und ich erstmal skifahren, während das Fräulein Maus und der kleine Herr Maus Plätzchen buken. Dann gab es sehr spätes Mittagessen mit Stollen und Lebkuchen zum Nachtisch, dann lichtelten wir ein bisschen, dann traf sich der grosse Herr Maus mit einem Freund und wir anderen fuhren wir in die Stadt, um die dieses Jahr gerade mal drei Tage ausgestellten Lichtkunstwerke zu begutachten, und zum Abschluss des Abends schafften wir es sogar noch, ein paar Kleider zu gucken.

Die Lichtkunstwerke waren dieses Jahr leider alle recht unspektulär und irgendwie auch ziemlich lieblos präsentiert.

Eishockeyspieler an Fallschirmen aus Häkeldeckchen.

Irgendwas mit alten Fischernetzen und Hundegebell aus Lautsprechern.

Ein Urwald an der Fassade der Bibliothek.

Giftgrüne Weihnachtsbäume aus Plastik auf der Theaterbrücke.

Mit Schwarzlichtfarbe gemalte Porträts.

Am schönsten waren eigentlich der viele Schnee und die zur Feier des Tages blauweiss beleuchtete Bibliotheksbrücke.


Ein Kommentar

Sonntag im Adventskalender

Gestern musste der kleine Herr Maus zu einem Sternsingerauftritt ins benachbarte Naantali begleitet werden.

Das heisst, wir hätten ihn nicht unbedingt bringen müssen, sondern er hätte mit den drei anderen mitfahren können, aber wir fuhren lieber alle fünf und blieben nach dem Auftritt noch ein bisschen dort.

Naantali, mit seinen bunten Holzhäusern direkt am Meer, ist immer schön. (Ausser im Sommer.) Gestern war es besonders schön: es war ein bisschen wie ein Spaziergang im Adventskalender.

Ausserdem packten wir die Gelegenheit beim Schopf und gingen zum ersten Mal in diesem Advent in der wunderbaren Naantalier Klosterkirche Weihnachtslieder singen. Leider war die Begleitung durch eine Bigband absolut ungeeignet zum Mitsingen. Aber man kann ja nicht alles haben.