Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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”Godfamily”

Hä? Ganz einfach: man nehme vier befreundete Ehepaare, von denen eines die godparents des Sohnes eines zweiten Ehepaares sind, dessen Mutter die godmother und der Mann des dritten Ehepaares der godfather des Mannes des vierten Ehepaares (welcher mein Ähämann ist) sind. Und schon sind wir alle verwandt. ;-)

Ich, die ich nie eine grosse Familie mit Geschwistern, Grosseltern, Onkeln, Tanten, Cousins erlebt habe, bin so dankbar, dass ich auf einmal – in der Fremde, weit weg von meiner eigentlichen Familie – eine grosse, fröhliche, warmherzige ”Familie” bekommen habe. Diese ”Familie” ist für den Ähämann, das Mäusebabymädchen und mich mehr als eine Gruppe anderer Menschen in der Fremde, mehr als ein grosser, gemeinsamer Freundeskreis, etwas anderes als das abgedroschene ”Brüder und Schwestern in Christus” – wenngleich von jedem etwas:

Eine ”Familie”, die sich umeinander sorgt. Eine ”Familie”, die man um Rat fragen kann. Eine ”Familie”, die gemeinsam feiert. Eine ”Familie”, die geschlossen am zweiten Tag nach des Mäusebabymädchens Geburt im Krankenhaus anrückte, um das neue ”Familienmitglied” zu begrüssen. Eine ”Familie”, in der jeder einzelne so viel zu erzählen hat, dass ich stundenlang immer nur zuhören könnte (Wer hat schon einen britischen ”Schwiegervater”, der in Afrika geboren und aufgewachsen ist und seit 30 Jahren in Finnland wohnt? Eine amerikanische ”Tante”, die in Island gearbeitet hat? Eine ”Schwester” aus South Carolina und einen ”Schwager” aus Südfinnland, die eine rührende lovestory erlebt haben?)

Gestern haben wir gemeinsam bei Ville und Leigh Ann Thanksgiving (nach)gefeiert. Hmmmh, und es gab soooo leckeres und sooooo unfinnisches (und für mich überhaupt so, ja, fremdes) Essen: Truthahn, Süsskartoffleln, Brokkoliauflauf, Maisbrot, Geleesalat, Kürbiskuchen.

Und das Mäusebabymädchen hat den ganzen Abend friedlich in ihrem Reisebettchen im Zimmer nebenan geschlafen. :-)


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Blaue Stunde

Während alle seit Wochen jammern, dass es so dunkel sei, freue ich mich immer besonders, wenn ich nachmittags in der Stadt bin und das Licht so schön ist – so ein Blau, in dem die Leuchtreklamen besonders intensiv leuchten:

Das Beste ist, dass – wenn es klar ist – diese blaue Stunde tatsächlich eine ganze Stunde dauert. Aber leider ist es schon seit Wooooooochen nicht mehr klar gewesen. :-(


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”Lieber Mestari Iso,

dieser Eintrag ist eigentlich ganz allein für dich. Weißt du noch, als du uns die Sparkassen-Söckchen geschenkt hast? Das ist Uuuuurzeiten her, und damals war an euer Patenkind überhaupt noch nicht zu denken. Und jetzt hast du sie immer noch nicht damit gesehen! Und ehe es vielleicht zu spät ist und sie den Söckchen entwachsen ist – denn das geht schnell – haben wir vorgestern mal schnell zur Kamera gegriffen und den werbewirksamen Anblick für dich festgehalten.

Und warum ich dir das Foto nicht per mail schicke, sondern dir hier so einen öffentlichen Brief schreibe? Weil ich mal wieder was erzählen muss:

Als ich in Jena diesen tollen – du kannst dir vorstellen – ”Beratungstermin” auf der Sparkasse hatte, dachte ich, das wäre DIE Gelegenheit, das Mäusebabymädchen in den entsprechenden Söckchen zu präsentieren. Ich dachte, mein Sparkassenmensch täte sich vielleicht freuen, von wegen Treue und Anhänglichkeit zu meiner alten Bank und so… Aber was sagt er dazu: ”Och, die gibt’s dort wohl auch?!”

Mensch, Mestari, warum hast du die ganze Arbeitssuche und alles auf dich genommen, wenn du dich doch hättest einfach in eine finnische Filiale versetzen lassen können?!

Viele Grüsse,
deine Karen

P. S. Eigentlich sollte ich mich nicht mehr wundern. Denn das kennen wir ja alles schon.


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Kaum zu glauben

Das Mäusebabymädchen ist 8 Monate alt!

In einem Monat müsste sie schon in den Kindergarten gehen! Da es aber wenig Sinn macht, eine Eingewöhnungszeit im Kindergarten VOR den Weihnachtsfeiertagen zu machen, habe ich beschlossen, erst ab Februar wieder arbeiten zu gehen. Und überhaupt, sie ist ja noch soooo klein… *seufz* Andererseits gehen wir seit ein paar Wochen in eine kleine, privat organisierte deutsche Krabbelgruppe (naja, ”Gruppe” – drei Mütter und drei Babys eben, von denen das Mäusebabymädchen das jüngste ist) – und sie findet es so toll! Während sie sonst vormittags immer ein bisschen ningelig und gelangweilt ist und meist auch noch ihren Vormittagsschlaf braucht, ist an Krabbelgruppenvormittagen an schlafen nicht zu denken. Da ist ja alles so spannend! Das viele unbekannte Spielzeug! Die anderen Kinder! Und wenn ich sie da so sehe, dann ist mir bei der Vorstellung, sie bald in einen Kindergarten zu geben, schon viel weniger bange.

Schlafen klappt inzwischen ganz gut. Eine reichliche Stunde vormittags, eine reichliche Stunde nachmittags. Zehn Stunden nachts. Danach hat sie sich meist in ihrem Bett in eine Ecke gearbeitet und muss von mir gerettet werden. Danach schläft sie nochmal ein, zwei Stündchen bei Mama im Bett.

Essen immer noch wenig. Das Mäusemädchen hat eben einen echten Mäusemagen. Immerhin hat sie in acht Monaten endlich geschafft, ihr Geburtsgewicht zu verdoppeln. Tolle Leistung, oder?!

Zähne noch keine. Sitzen fast. Krabbeln fast. Und jeden Tag wird sie süsser! :-)))


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”Lasset die Kinder zu mir kommen”

(… aber nur, wenn sie die Erwachsenen nicht stören!)

Um nochmal auf die Diskussion um die Deutsche Gemeinde zurückzukommen: in unserer internationalen Gemeinde gibt es nur zwei Kinder – das Mäusebabymädchen, und Baby Lindholm, der noch viel kleiner ist. Natürlich war uns klar, dass wir mit dem Mäusebabymädchen nicht mehr jeden Sonntag zum Gottesdienst gehen würden. Aber ganz darauf verzichten wollten wir auch nicht. Wir haben erstmal mit dem halbstündigen evensong donnerstags getestet, ob es überhaupt geht – und durchwegs positive Reaktionen erfahren. ”Das ist so schön, dass ihr sie mitbringt!” ”Ach, das macht doch nichts, wenn sie mal ein bisschen schreit.” ”Wollt ihr wirklich nicht am Sonntag kommen? Wenn es ihr doch zu lang wird, könnt ihr ja immer noch zur Not wieder rausgehen.” ”Oder kommt doch wenigstens zum Kaffee vorbei!”

In der Deutschen Gemeinde gibt es mehr Kinder. Dort gibt es auch eine Kleinkinderbetreuung und einen Kindergottesdienst während des Gottesdienstes für die Erwachsenen.

Falls es in unserer Gemeinde mal mehr Kinder geben sollte, werden wir das auch so machen. Aber im Moment wären die beiden Babys sowieso noch zu klein dafür. Also bringen wir sie einfach ab und zu sonntags mit in den Gottesdienst. Da sich das Mäusebabymädchen mittlerweile fast stundenlang selbst beschäftigen kann, wenn sie nur auf dem Boden liegen darf und etwas Neues untersuchen kann, hat sie den grössten Teil des Gottesdienst statt bei uns auf dem Schoss auf ihrer Decke liegend, meine Tasche untersuchend, verbracht. Sie war so darin vertieft, dass sie in lautes Protestgeheul ausgebrochen ist, als ich sie zum peace exchange hochnehmen wollte. Deshalb haben wir sie während des Abendmahls auch gleich liegenlassen statt sie mit zum Altar zu nehmen.

Am Montag bekam der Ähämann eine mail von einem sehr lieben (kinderlosen) Gemeindemitglied – er hätte das mal in einer Kirche erlebt, dass für die Kleinkinder eine grosse Decke vor dem Altar lag und die dann die ganze Zeit während des Gottesdienstes darauf gespielt hätten. Und ob wir das nicht auch einführen wollten.

Am Mittwoch hörte ich, in der Deutschen Gemeinde hätte es heftige Auseinandersetzungen über den Weihnachtsgottesdienst gegeben. Die Mütter wollen gern, dass die Kinder zu Weihnachten mal nicht rausgeschickt werden, und setzen sich für einen Familiengottesdienst ein. Die kinderlosen Erwachsenen allerdings wollen doch bitte zu Weihnachten einen recht ”feierlichen” Gottesdienst. Bitte ohne Kinder.

Und sowas nennt sich Christen! Ich hab’s ja schon immer gewusst, dass die Deutsche Gemeinde nichts für uns wäre…


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Wintervorräte

Die Turkuer Bibliothek zieht um. Von jetzt bis März. Deswegen sind wir letzte Woche mehrmals in die Bibliothek gepilgert um einen Wintervorrat anzulegen:

Damit es länger reicht, habe ich auch ein paar finnische Bücher ausgeliehen. Und wenn die alle ausgelesen sind, dann widme ich mich vielleicht ENDLICH mal meinen Lehrbüchern, die ich für mein Buchexamen lesen muss… *seufz*