Am Montag kurzentschlossen – wegen Omabesuch und Mistwetter – die „Tuli on irti!“ – Ausstellung zum Kulturstadtjahr besucht.

Dort geht es, wie schon bei der Eröffnungsfeier, um Feuer im Allgemeinen und den Turkuer Grossbrand im Jahre 1827 im Speziellen.
Es war auch sehr heiss da drin. ;-)
Es gibt jede Menge tolle Animationen anzugucken.
Man kann selbst Feuer machen mit Feuerstein und Reibehölzchen.
Die Strasse, in der damals das Feuer ausbrach, ist nachgebaut. Gelb und rot gestrichene Holzhäuser, Buckelpflaster, eine Bäckerfamilie sitzt beim Abendbrot. Dann geht man durch einen schwarzen Vorhang und steht auf der gleichen Strasse – nach dem Brand. Verkohlte Balken, Glutreste, es raucht sogar noch ein bisschen.
Auf einer grossen Weltkarte sind Orte verzeichnet, an denen es verheerende Brände gegeben hat, beginnend mit dem Brand Roms im Jahre 64 und endend mit den russischen Waldbränden im Jahr 2010. Unter der Karte kann man zu jedem Brand mehr nachlesen, wenn man will.
Mir hat am besten die „Theater“vorführung gefallen. Auf der 100 m2 grossen „Bühne“ ist das ganze alte Turku nachgebaut, lauter winzige Häuser. Dann wird es dunkel, und im ersten Hause bricht das Feuer aus, und man sieht, wie es um sich greift und bald ganz Turku samt Dom in Flammen steht und qualmt. Untermalt wird das Ganze von Geräuschen und einer auf eine Leinwand hinter der „Bühne“ projizierten Animation.
Und wie war das Ganze mit Kindern?
Der Minimäuserich schlief erst im Mäusevolvo, dann sass er in der Trage und guckte sich mit grossen Augen um. Das Mäuseknäbchen zog die Oma an der Hand vom alten Feuerwehrauto zum ausgestopften Pferd vor einer noch älteren Feuerwehrkutsche und wieder zurück. Das Mäusemädchen und ich pumpten Wasser mit einer hundert Jahre alten Feuerwehrspritze. Und die Mäusekinder und ich retteten gemeinsam – eine Kette bildend und hin und her rennend – unzählige Menschenleben mit dem Sprungtuch.
Und ich habe erklärt, erklärt, erklärt. Denn so ganz geheuer war es den grossen Mäusekindern anfangs nicht. Diese angeborene Angst vor dem Feuer! Und das Mäusemädchen war ganz unglücklich, als dann ausgerechnet auch noch der Dom in Flammen aufging! Unser Dom! Ich habe erklärt, erklärt, erklärt.
Und dann sind wir nochmal Menschen retten gegangen. Und haben uns hinterher mit der Wärmekamera angeguckt. Und dann nochmal Wasser gepumpt. Und dann nochmal Menschen gerettet. Und dann nochmal durch die alte Strasse gegangen. Und nochmal zur Wärmekamera. Und nochmal Wasser gepumpt. Und eine Postkarte an den besten Kindergartenfreund geschrieben. Und nochmal Menschenleben gerettet. Und unbedingt nochmal den Schmied in seiner Werkstatt angeguckt. Und ein allerletztes Mal Wasser gepumpt.
Zweieinhalb Stunden lang.
Leute, geht ins Museum mit euren Kindern!