Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Ein-Wickelkind-Haushalt

Der Zwei-Wickelkinder-Haushalt ist Geschichte. (Dafür gehen wir jetzt nicht mehr ohne Töpfchen aus dem Haus…)

Das Windelorigami auch, nachdem mir sowohl der Ähämann als auch eine erfahrene Säuglingsschwester (!) in den Rücken gefallen waren mit der Ansage: „Ich krieg’ dieses Stoffgewürsche nicht an das zappelnde Mäusebaby! Lass uns Wegwerfwindeln nehmen!“. „Und wenn ich benutzerfreundlichere Stoffwindeln finde, nimmst du die dann?“, verhandelte ich mit dem Ähämann. „Na gut.“, stimmte der zu. Na also! :-)

Gesucht, gefunden, bestellt.

Vom Mäusebaby für interessant befunden:

Von mir mit den alten Mullwindeln befüllt:

Anprobiert.

Wow! Hätte mir nicht mal einer vorher sagen können, wie einfach das Wickeln mit Stoffwindeln sein kann?!

(In Finnland ist das Wickeln mit Stoffwindeln übrigens recht verbreitet, nicht nur bei „Ökos“. Stoffwindeln werden auf Flohmärkten und auf Internetauktionen in Massen und zu fast Neupreis gehandelt. Und als Stoffwindeln in den Turkuer Kindergärten verboten werden sollten, gab es einen riesigen Aufschrei. Wie verbreitet die Stoffwindeln hier sind, sieht man auch daran, dass sich auf dem Markt nicht nur die international gängigen Marken, sondern viele, viele finnische Produkte befinden. Ja, genau, kotimainen sind unsere neuen Windeln auch noch! *grins*)


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Das Schönste daran…

… dass die Mäusekinder seit der Rückkehr aus dem Urlaub im Kinderzimmer schlafen (das Mäusekleinkind für gewöhnlich die ganze Nacht, das Mäusebaby so lange, bis es das erste Mal aufwacht), ist, dass ich abends wieder vor dem Einschlafen im Bett lesen kann.

(Das habe ich nämlich, bis auf die zwei Wochen, die ich vorletzten Sommer erst Mäuse fangen und dann Mäuse testen war, seit fast drei Jahren nicht mehr machen können.)

((Nun müsste ich nur noch Zeit finden für einen Bibliotheksbesuch, der nicht ausschliesslich den Mäusekindern gewidmet ist.))


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Kein Wunder…

…dass der Betreuungsschlüssel in finnischen Kindergärten so gut ist.

Ich brauche derzeit für zwei Kinder eine knappe halbe Stunde, bevor wir morgens auf den Spielplatz gehen können.

(Aber ich liebe dieses Märzwetter – nachts -15 Grad, früh ein bisschen Schneefall, dann kommt die Sonne raus, ist unglaublich hell, wärmt schon richtig ein bisschen, lässt die Temperaturen auf nur ein paar Grad unter Null steigen und den Schnee sublimieren. Und die Vögel rufen schon alle um die Wette!)


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Urlaubsrückblick in Bildern

J-FIs und unsere wahrscheinlich letzte gemeinsame Reise mit dem Autozug. Diesmal von Helsinki, weil alle Autoplätze von Turku aus vor über einem Monat schon ausgebucht waren. Immerhin kamen wir so in den Genuss einer fast brandneuen Autobahn mit sieben gigantischen Tunneln. Ausserdem fallen die zwei Stunden Herumsteherei und –rangiererei in Tampere weg, während der ich immer nicht schlafen kann. (Der Nachtzug von Turku wird in Tampere komplett auseinandergenommen und mit Teilen eines anderen Zuges wieder zusammengesetzt. Auch die Schlafwagen werden dazu samt Passagieren zweimal über irgendwelche Abstellgleise geschoben.)

Das Bahnhofsrestaurant in Rovaniemi ist allerdings um Welten besser als das in Helsinki. (Während es in Turku gleich gar keins gibt…)

Das Mäusekleinkind überraschte mich beim Betreten unseres Abteils mit den Worten: „Letztes Mal hat Mäusekleinkind mit Mama da unten geschlafen!“ (Und nein, darüber haben wir seither weder nochmal gesprochen, noch gibt es Fotos davon.)
Diesmal schlief das Mäusekleinkind mit Papa oben. Das Mäusebaby hat seine erste Nachtzugfahrt prima gemeistert – im ruckelnden Zug schläft es sich wunderbar. Leider nur ist er immer aufgewacht, wenn der Zug angehalten hat. Aber das tue ich ja auch.

Im Mökki angekommen, packten die Kinder als erstes den Spielzeugkoffer aus.

Der Ähämann dagegen seine Gewürzsammlung.

Dann konnte der Urlaub beginnen. Und was tut man in so einem Mökkiurlaub? Abhängen!

Und viel lesen.

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So sieht der Wintersport einer Grossfamilienmutter aus.

Und so Mäusebabys Lieblingsbeschäftigung.

Käuflich erwerbliche Superseifenblasenlösung eignet sich übrigens nicht zum Gefrieren. Die Seifenblasen bekommen höchstens eine plastiktütenartige Konsistenz.

Mit selbstgemachter Spülmittellösung ging es bei -22 Grad jedoch hervorragend. (Der Ähämann allerdings verzweifelte fast, weil ein seltsamer Wind, den es bei diesen Temperaturen eigentlich gar nicht geben sollte, das Fotografieren der gefrierenden Seifenblasen nahezu unmöglich machte.)

Raum ist in der kleinsten Hütte… zum Glück passte in das kleine Schlafzimmer ausser zwei Kinderbetten auch noch der Kinderwagen. Denn bei -22 Grad konnten wir das Mäusebaby beim besten Willen nicht draussen schlafen lassen – ohne Kinderwagen und Vorhang vor den Augen ist das Mäusebaby allerdings beim besten Willen auch nicht zum Schlafen zu bewegen tagsüber.

Neuschnee gab’s dann auch noch genug. Es entstanden nicht nur solche Engelfamilien, sondern sprichwörtliche himmlische Heerscharen.

So macht Autofahren Spass. (Hundert Meter vorher hatte uns der Linienbus mit ca. 90 km/h überholt.)

Und dann entstand natürlich noch das traditionelle Lappland- Familienporträt. (2005, 2006, 2008, 2009)


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Wieder da!

  • Turkuer Winter hat uns empfangen – eine fette Schicht angetauten, zerfahrenen und zerlatschten Schnees, der inzwischen wieder knochenhart gefroren ist. Zum Glück hat es darauf dann noch ein paar Zentimeter geschneit. Als vorhin die Sonne rauskam und soooo hoch stand und der Schnee in der Sonne so blendend hell war, dachte ich: „Märzwetter!“ Und Himmel, ja, es ist ja auch bald schon März…
  • Ein plötzlich mobiles Mäusebaby in der eigenen Wohnung ist… gewöhnungsbedürftig.
  • Wenn die Katze aus dem Haus ist… klar – aber dass das auch für Wollmäuse gilt, war mir neu. :-(
  • Das Mäusekleinkind sprang gestern Vormittag nach unserer Ankunft glücklich durch die Wohnung: „Mäusekleinkind hat unsere Waschmaschine gefunden!“ „Mäusekleinkind hat auch den Geschirrspüler gefunden!“ „Guck, Mäusekleinkind hat sein Buch gefunden!“ „Mäusekleinkind geht morgen auf den Spielplatz zu Hause!“

Schön, wenn Nachhausekommen genauso ein grosses Abenteuer ist wie Wegfahren! :-)


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Bewegung! Bewegung! Oder:

Gross ist das Mäusebaby geworden im Urlaub! Nicht nur, dass er dort seinen Dreivierteljahresgeburtstag (Was? Schon?) gefeiert hat, er ist auch endlich mobil geworden. Gleich bei der Ankunft im mökki hat er sich zum ersten Mal allein aufgesetzt, und als er eine knappe Woche lang mit Hinsetzen – Auf-denBauch-Legen – Wiederhinsetzen durch die Gegend gerutscht war, konnte er krabbeln. Immer dahin, wo kleine Rindenstücke auf dem Boden herumlagen vom Kaminheizen, und die dann flugs in den Mund gesteckt! Wer braucht schon Spielzeug…! ;-)

Robben ist für Babys und Soldaten, hat er sich wohl gedacht, und diesen Schritt (mal abgesehen von gelegentlichem und unbeabsichtigtem Rückwärtsrutschen) gleich übersprungen. Manchmal streckt er auch schon die dünnen Knickebeinchen durch und steht dann so im Vierfüsslerstand und kommt nicht weiter, oder er versucht sich an leider zu instabilen Kisten und Kästen in den Stand zu ziehen. Nur Geduld!

Ich bin froh, dass er so viel schneller ist als seine grosse Schwester, die erst mit über einem Jahr krabbeln konnte und erst mit17 Monaten laufen gelernt hat. Vollkommen egal wäre es mir, wenn unsere entdeckungsfreudigen und „Ich-will-das-selber-machen!“-Mäusekinder nicht selber so unglücklich wären, weil sie so hilflos sind. So viel geweint hat das Mäusekleinkind, weil sie wollte und nicht konnte…! :-( (Vor ein paar Tagen hat sie mich sehr überrascht: Ich erklärte ihr, dass sie des Mäusebabys Wolloverall auch anhatte, als sie so klein war, und sie erklärte mir daraufhin: „Ja, und Maini [eine ihrer Kindergartentanten] hat Mäusekleinkind rausgetragen!“ „Rausgetragen? Wann denn? Warum denn?“ „Weil Mäusekleinkind noch nicht laufen konnte! Und dann in den Kinderwagen gesetzt!“ „Ach, du meinst, damals, als du den Wolloverall anhattest?“ „Jaa!“ „Daran kannst du dich noch erinnern?!“ „Jaa!“) Als sie dann endlich laufen konnte, war sie schlagartig das friedlichste Kind der Welt! :-)

Auch das Mäusebaby ist sehr viel friedlicher geworden. Er lacht und krabbelt und lacht und sitzt und kann sich eeewig allein beschäftigen. Bis es ihm zu anstrengend wird. Oder er müde wird.

Mit dem Durchschlafen ist es leider erstmal wieder vorbei. Zweieinhalb Wochen ging es gut, dann wollte er nicht mehr. Von einer Nacht auf die andere. Halbherzig seufze ich, weil es so erholsam war, als er durchschlief. Mit dem anderen halben Herzen geniesse ich es, dass er nochmal so nahe und intensiv bei mir ist. Immerhin wacht er im Moment nicht mehr fast stündlich auf, sondern „nur“ noch zwei bis drei Mal, und schläft nach dem Stillen auch sofort wieder ein. Und seine Nacht ist immerhin 11 bis 12 Stunden lang. Tagsüber schläft er noch zwei Mal – vormittags eine Stunde, nachmittags eine halbe. Und zwar nur im Kinderwagen. (Oder im Auto, falls wir zufällig unterwegs sind. Wenn wir nicht zu einer seiner Schlafenszeiten Auto fahren müssen, dann gibt es immer noch panisches Gebrüll, weil er ja nichts sieht da unten aus der Babyschale. Wir erwarten sehnsüchtig die Lieferung des Herrn Picasso, damit wir endlich einen neuen Autositz kaufen können – mit dem das Mäusebaby zwar weiterhin rückwärts, aber immerhin mit Ausblick aus dem Fenster fahren kann.)

Tagsüber ist ihm das Stillen mittlerweile ziemlich egal. Acht-Monats-Gläschen mag er vom Geschmack, aber nicht von der Konsistenz. Also werden sie püriert. Wassertrinken aus der Flasche hat er gelernt – aber nicht mehr als zwei Schlucke. Am liebsten würde er sich wohl von trocken Brot, Zwieback und Keksen ernähren. Selber essen ist nämlich toll!

Gross ist er, so gross! Und so süss! ;-)

Und überhaupt haben wir dich ganz unheimlich dolle lieb, Mäusebaby! :-)