Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


5 Kommentare

kahdeksankymmentäyksi

Im September sind wir wirklich noch oft mit dem Fahrrad zum Kindergarten gefahren. Das Mäusemädchen vorneweg, ich mit dem Mäuseknäbchen im Sitz hintendrauf hinterher.

Als es dann so richtig kalt wurde, zumindest früh, und auch hier und dort die Wege schon bereift oder vereist waren, sind wir auf den Bus umgestiegen. Und zwar ohne Kinderwagen. Das Mäuseknäbchen läuft sowieso am liebsten, und so müssen wir uns nie Gedanken machen, ob wir auch mitkommen. (Neuester Rekord sind sechs Kinderwagen, die innerhalb der ersten drei Haltestellen einsteigen wollten. Leider war der Bus schon mit den dreien, die gleich an der Endhaltestelle eingestiegen waren, voll. Wir wären auch erst der vierte gewesen und hätten somit 20 Minuten auf den nächsten Bus warten müssen.)

Die Mäusekinder sind sehr brav und vorsichtig im Strassenverkehr. Nur über die Autofahrer, die fast nie für uns am Zebrastreifen, den wir zum Überqueren der stark befahrenen Strasse auf dem Heimweg benutzen, anhalten, ärgern wir uns jeden Tag wieder. Auch über diesen Prollo mit dem polierten Landrover.

[1-3, 4, 5, 6, 7, 8, 9-10, 11, 12, 13, 14, 15, 16-17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32-35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59-61, 62, 63, 64, 65, 66, 67-68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80]


22 Kommentare

Keine Geheimsprache

Neulich abends, an der Bushaltestelle, quatschte mich ein Besoffener an. Ich hatte keine Lust auf derlei Konversation, und der schnellste Weg, ihn loszuwerden, schien mir, ihm einfach auf Deutsch zu sagen: „Tut mir leid, aber ich versteh‘ kein Wort.“
Woraufhin der Mann in etwas holprigem, etwas lallendem, aber sonst durchaus verständlichem Deutsch seinen Monolog an mich fortsetzte.

Tse. Alle können die Deutsch hier, ALLE! Sogar besoffen!


12 Kommentare

Ansichtssache

Die deutsche Mutter, die wir im Sommer zufällig hier auf dem Spielplatz trafen, erzählte mit nöligem Unterton: „Der Grosse war ja schon fünf, als wir nach Finnland kamen, und konnte natürlich kein Wort Finnisch. Und dann waren wir auch noch die einzigen Ausländer im Kindergarten, so dass die ÜBERHAUPT nicht wussten, was die mit ihm anfangen sollten. Die haben dann wenigstens erstmal solche Bücher angeschafft, wo er auf Bildern zeigen konnte, ob er Hunger oder Durst hat oder zur Toilette muss… Naja, bis zum Schulanfang konnte er dann ausreichend Finnisch.“

ICH hätte wohl erzählt: „Stellt euch vor, obwohl er das einzige Kind dort war, das kein Finnisch konnte, haben die sich ganz toll um ihn gekümmert. Die haben sogar EXTRA für ihn so Bücher angeschafft, wo er auf Bildern zeigen konnte, ob er Hunger oder Durst hat oder zur Toilette muss… Und bis zum Schulanfang hatte er dann schon ziemlich toll Finnisch gelernt. Nur im Kindergarten!“

(Bei uns im Kindergarten gibt es jetzt für das Mäusemädchen und noch zwei weitere Kinder aus ihrer Gruppe, für die Finnisch weder Mutter- noch Vatersprache ist, wöchentlich einen Sprachkreis, wo sie intensiv Bücher angucken und Sprachspiele machen. Ganz wunderbar finde ich das.)