Auf Freitagabend hatten sich ja alle fünf Familienmitglieder schon seit Wochen gefreut.
Die Schulkinder nämlich schliefen anlässlich der Kinderradionacht mit ihrer Deutschlehrerin und den anderen Muttersprachschülern wie jedes Jahr aushäusig.
Und weil dieses Jahr zum ersten Mal alle drei Kinder mitdurften, hatten der Ähämann und ich zum ersten Mal seit ewig Ausgang. Inklusive romantischem Spaziergang am Fluss entlang und Überfahrt mit der schon weihnachtlich beleuchteten Föri und sehr leckerem Essen.
Es ist jetzt natürlich nicht so, dass wir noch nie zu zweit ausgewesen wären, seit wir Kinder haben. Wir haben natürlich manchmal eine Oma, die auf die Kinder aufpasst, wenn sie zu Besuch ist oder wir in Deutschland sind, aber während wir da so sassen und assen und tranken und redeten und rund um uns alle schon wieder aufbrachen und wir einfach weiter sitzenblieben und noch einen Nachtisch bestellten, ging uns auf, dass es tatsächlich das erste Mal war, seit wir Kinder haben, dass wir theoretisch die ganze Nacht hätten wegbleiben können.
Hinterher stellte sich heraus, dass wir immerhin noch eine halbe Stunde eher schlafen gegangen waren als unser jüngstes Kind – das nämlich unbedingt das letzte Hörspiel noch zu Ende hatte hören wollen und deshalb tatsächlich bis zum Ende der Radionacht um zwei – wir sind hier ja eine Stunde weiter – aufgeblieben war.
Als die Kinder Samstagvormittag heimkamen, verschwanden das Fräulein Maus und der kleine Herr Maus gleich wieder ins Bett, der grosse Herr Maus mit einem Buch in die Badewanne. Das Fräulein Maus mussten wir drei Stunden später wieder wecken, weil sie einen Turnauftritt im Einkaufszentrum hatte, den kleinen Herrn Maus leider schon nach einer halben Stunde, weil er von der Mutter eines Klassenkameraden zum Indoorspielplatzbesuch – er hatte zum Geburtstag nicht nur die Eintrittskarte geschenkt bekommen, sondern die Mutter hatte zusätzlich versprochen, die beiden Jungs hinzubringen und zu beaufsichtigen – abgeholt wurde. Er sprang trotzdem freudig auf, und wahrscheinlich war es das Beste, was ihm (und uns allen!) nach der kurzen Nacht passieren konnte.
Sonntagabend hatten wir uns dann auch alle wieder von der Freitagnacht erholt. Sogar wir Eltern. (Man ist ja nichts mehr gewöhnt…!)