Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Der Liebste und ich fliegen morgen für eine Woche nach Deutschland. Nicht so ganz freiwillig, schon gar nicht zum Urlaub machen. Er muss noch ein paar Sachen da klären und vor allem aus seinem Zimmer ausziehen (wir sind ja nun auch erst seit 10 Monaten am Umziehen…!).
Für mich wird es nach sieben Monaten das erste Mal sein, dass ich wieder nach Deutschland komme. Ich weiss nicht, wie es mir ergehen wird: ob ich es gar nicht mehr ertragen kann, oder ob ich doch ein bisschen sentimental werde… Ich habe mich regelrecht „vorbereitet“ auf diese Reise und mich mit lauter finnischen Sachen dafür versorgt: ein Buch auf Finnisch aus der Bibliothek ausgeliehen und alle meine Marimekko-T-Shirts eingepackt. Ein klitzekleines bisschen freue ich mich ja auch auf Bonn und auf Jena – ich will nur nicht mehr dahingehören, dazugezählt werden, ich will eine Finnin sein auf Reisen, keine Deutsche auf Heimatbesuch… versteht das einer???


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War zwei Tage mit Peter und William in Trunsö Mäuse fangen.

Hilfe, die Sonne geht schon wieder um zehn unter! Und alles ist voller Mücken. Die Rauschbeeren sind schon reif *njam*, die Moltebeeren fast. Wie schnell alles geht im finnischen Sommer! Naja, Sommer… bei zwei Tagen sintflutartigem Regen und heute wieder so dichtem Nebel, dass wir kaum zurück nach Turku gekommen wären, kann man wohl nicht wirklich von Sommer sprechen… :-(


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Back to work…

Ich war grad eine Woche auf Tagung in Jyväskylä. War sehr schön, wenn auch nicht sonderlich aufregend, von Turku nach Jyväskylä auf Tagung zu fahren. Dafür konnte ich die Schweinchen und das Fahrrad mitnehmen und bei meiner besten Freundin Ines, die auch an der Tagung teilgenommen hat, wohnen. Ich habe viele interessante Vorträge gehört, auch wenn man irgendwann von 900 Leuten nur noch erschlagen ist. Vor allem aber habe ich viele liebe Leute wiedergetroffen: ich kenne ja viele der Jyväskyläer von meiner Diplomarbeit, und viele aus Jena waren da, mit denen ich studiert habe, und ein paar Bielefelder… :-) Nach ein paar Tagen war ich ziemlich kaputt vom vielen Vorträge-Hören und Konzentriert-Sein und Abends-Weggehen und Ewig-mit-lieben-Leuten-Reden und habe mir prompt auch Ines‘ Erkältung zugezogen. Aber das kenne ich ja schon von mir: keine Tagung ohne Erkältung! Wenigstens hatten wir Spass beim Nasentropfen- und Taschentücher-Teilen…
Am Wochenende sind wir dann noch nach Konnevesi gefahren, eine Abschiedsparty feiern für Jana, die damals meine Diplomarbeit betreut hat und jetzt ausgerechnet nach Bielefeld geht. Mit viel gutem Essen, Sauna, Baden im See, vielen Mücken und organgem Himmel. Und gestern haben wir dort den ERSTEN Sommertag des Jahres erlebt. Es war warm, die Sonne hat geschienen, wir waren gleich nach dem Aufstehen im See, haben schon unser Frühstück auf dem Steg eingenommen und dann den ganzen Tag dort verbracht, faul herumliegend und ab und zu eine Runde im See schwimmend. Und uns alle ein bisschen verbrannt. Und das Mitte Juli! Was für’n Sommer!!!
Ich wäre ja gern noch dort geblieben, aber jetzt rufen die Mäuse wieder…


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Die Welt ist ein Dorf…

Ich war gerade mit einem ein Bier trinken, der meine ganzen Jenaer Thomasse kennt. Mit meinem Ex-Thomas hat er studiert, und mit dem Umweltamts-Thomas war er oft laufen. Jetzt promoviert er in Spanien und ist gerade für fünf Monate für ein Teilprojekt nach Turku gekommen. Und wohnt gleich im Haus nebenan. Ausserdem ist er aus Helmbrechts, wo meine Steffi-Brieffreundin wohnt; zwar kennt er sie nicht persönlich, aber bei ihr auf der Schmidt-Bank hat er ein Sparbuch und ist sich sicher, dass er schon mal mit ihr zu tun hatte.
Zu klein diese Welt!


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Und falls jetzt auch noch jemand wissen will, wie die letzten Tage im Feld waren:
Wir sind mit unserem Boot auf der Bugwelle von der Stockholm-Fähre von Seawind Line gesurft (Coooooool!). Wir haben Inselhopping im Nebel betrieben, solange man nur halbwegs noch bis zur nächsten Insel gucken konnte. Dann haben wir vier Stunden lang Robinson auf einer Insel gespielt, weil der Nebel plötzlich zu dick war. Wir mussten eine Nacht in Lom verbringen, weil wegen dieses Nebels kein Durchkommen nach Trunsö war. Wir sind einen Tag später nach Trunsö gefahren, ohne Nebel, aber wieder mit Sturm und Wellen, die eigentlich zu hoch waren für das vollbepackte Boot. Wir haben uns brav beim coast guard angemeldet, denn südlich von Trunsö, da, wo wir arbeiten, ist ein für Touristen gesperrtes Gebiet – deklariert als Naturschutzgebiet, aber gesperrt wohl hauptsächlich wegen des dort irgendwo auf dem Meeresgrund liegenden Wracks der “Vrouw Maria“. Wir haben einen halben Tag bei Sturm, der durch alle Ritzen unserer kleinen Hütte blies, und wolkenbruchartigem Regen mal wieder gewartet. Wir hatten auch zwei schöne, sonnige Tage. Wir waren einen Tag „auf Urlaub“ in Turku. Wir haben täglich „unseren“ Uhu gesehen, der von früh bis abends gut sichtbar auf der Nachbarinsel sass, schon mit blossem Auge gut zu erkennen, aber mit Williams Teleskop konnte man jede einzelne Feder und seine tollen orangen Augen erkennen. Wow! Ich bin auf den Inseln regelmässig in irgendwelchen wassergefüllten Löchern versunken, obwohl die um diese Jahreszeit schon völlig ausgetrocknet sein sollten und die Vegetation verdorrt. Wir haben Pflanzen gezählt bis zum Umfallen, und weil ich ja jetzt so einen Vogelmenschen als Feldassistenten habe, nebenher noch eine Ente beringt, und auf der Rückfahrt eine Kormorankolonie besucht, um die Jungvögel zu beringen. Alles sehr aufregend und schön. ABER ICH WILL ENDLICH SOMMER UND KEINEN STURM UND NEBEL MEHR!!!


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Sachen gibt’s…

…die gibt’s gar nicht:

Seit Sonnabend steht auf unserem reservierten Parkplatz ein fremdes Auto. Wir haben zuerst einen Zettel geschrieben, aber als bis heute nichts passiert war, und weil wir nun doch nicht gleich die Polizei einschalten wollten deswegen, sind wir heute erstmal zu TYS gegangen, um zu fragen, was wir denn nun machen können. „Wenn Ihr das Kennzeichen wisst, könnt ihr da…“ *telefonnummerrüberschieb* „…anrufen und nach der Adresse und der Telefonnummer des Besitzers fragen und ihn anrufen und sagen, dass er wegfahren soll.“ Uns zwei vom deutschen Datenschutz Geschädigten klappte erstmal die Kinnlade runter, gefolgt von der ungläubigen Frage, ob man UNS als Privatpersonen wirklich die Adresse rausrücken würde. „Ja, klar, aber wenn ihr wollt, kann auch ich da anrufen.“ Nach ein paar Anrufen hatte sich dann herausgestellt, dass das Auto zwei alten Leutchen in Rauma gehört, die überglücklich waren, endlich zu erfahren, wo sich ihr gestohlenes Auto befindet. *kopfschüttel* Sachen gibt’s…