Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Picknick beim Bischof und ein Luxuswaldklo

Vappupicknick 2023.

Es herrscht immer noch eher Beschisswetter, aber für ein Picknick an einer sonnigen und windgeschützten Stelle war es gerade so warm genug. Wir entschieden uns für unseren ältesten Lieblingspicknickplatz, die Ruinen einer mittelalterlichen Bischofsburg.

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Waldklo deluxe.

Neben der Burgruine befindet sich eine Feuerstelle. Neuerdings befindet sich dort nicht nur ein Holzschuppen zur Selbstbedienung, sondern das luxuriöseste Waldklo, das wir jemals gesehen haben: es gibt zwei Toiletten – eine normale und eine rollstuhlgerechte – mit Wasserspülung, fliessendes Wasser und Seife zum Händewaschen, Klopapier im Riesenspender, Stoffhandtücher und einen Wickeltisch.


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Palmsonntag 2023

Was macht man, wenn man eigentlich zu alt ist, um zu Palmsonntag verkleidet um die Häuser zu ziehen, geschmückte Weidenzweige zu verteilen und zum Dank Schokoladeneier einzuheimsen?

Man lädt sich eine Alibihexe ein. ♥

Was seit Corona auch gut geht: „Bitte nicht klingeln, wir sind krank.“ Darunter eine Vase für die Zweige und eine Schüssel mit Schokoladeneiern zur Selbstbedienung.


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Komische deutsche Bräuche

Seit Jahren zeigen wir im Hort an dem Tag, an dem wir Fasching feiern – normalerweise Faschingsdienstag, aber nächste Woche sind Skiferien, so dass wir heute vorgefeiert haben – das Maus-Video, in dem erklärt wird, wie die Marmelade in die Pfannkuchen kommt. Das ist für unsere Hortkinder besonders toll, weil Armin am Ende so schön „Hillomunkki“ sagt.

Ebenfalls seit Jahren gibt es dann einen Berg Pfannkuchen zum Nachtisch, mit dem vorsichtigen Hinweis, dass es sein könnte, dass sich in einem der Pfannkuchen statt Marmelade Senf befindet.

Jahr für Jahr beissen dann alle sehr vorsichtig in ihre Pfannkuchen.
Das ist Jahr für Jahr sehr, sehr süss.

(Als ich Kind war, gab es auf Faschingsfeiern tatsächlich immer einen Pfannkuchen mit Senf. Das konnte man beim Bäcker – „Bitte 20 Pfannkuchen mit Marmelade und einen mit Senf!“ – so bestellen.)

((In Finnland wird sich zu Fasching übrigens nicht verkleidet, sondern gerodelt*. Und es wird nicht Hillomunkki gegessen, sondern Laskiaispulla.))


* Ich dachte, ich kriege einen Schlag, als gestern schon wieder der ganze Marktplatz mit Bauzäunen abgesperrt wurde…


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Ein Weihnachtswunder

Als wir heute aufwachten, hatte der Regen, der die ganze Nacht gluckernd durch die Regenrinne gerauscht war, auch noch die allerletzten Schneereste weggespült.

Gegen Mittag mischten sich plötzlich einzelne weisse Klumpen in den Regen. Fünf Minuten später waren die Dächer, Wiesen und Bäume wieder weiss. Und als wir eine Stunde später am Weihnachtsbaumwald ankamen, hatte der sich in einen Märchenwald verwandelt.


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Was zum Advent dazugehört

Was ich in der Adventszeit vermisse: abends von Pyramide zu Pyramide zu fahren. Auf beschauliche Weihnachtsmärkte zu gehen. Weihnachtsberge anzugucken.

Was ich aber auch vermissen würde: gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. Die Adventsandachten unter freiem Himmel und die kleinen mit Kerzen beleuchteten Pilgerwege.

Dieses Jahr bei -12 Grad und so viel Schnee, dass wir uns wie in Lappland fühlten.


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Anfang November

Eine Woche lang haben die Vorräte an Licht und Wärme, die wir in den Herbstferien getankt haben, gereicht. Dann kamen Zeitumstellung und Novemberwetter, es wurde noch finsterer und wir schlagartig müde.

Zum Glück gibt es Anfang November gleich zwei Gelegenheiten, viele Kerzen anzuzünden.

Geburtstag.

Und Allerheiligen.

Wir nehmen, was wir kriegen können.

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Kurze Erinnerung: Heute letzte Gelegenheit, finnische Pfadfinderadventskalender zu bestellen!


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Sommerwärts!

Unser Vappupicknick fand diesmal am Lieblingsstrand statt. (Auf Luftballons können wir dabei schon seit ein paar Jahren verzichten.)

Die Männer der Familie rannten nach dem Essen in die Ostsee, während wir beiden Frauen uns fester in unsere Pullover und winddichten Jacken wickelten. Es war nahezu Beschisswetter: gerade mal zehn Grad und starker Wind.

Trotzdem war es auf dem Rückweg Zeit für ein erstes Sommereis aus dem Supermarkt.

Die Bäume mögen zwar noch kahl sein und die Luft kalt, aber schliesslich ist jetzt Sommer.


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Fröhliche Fuhren

Heute war ein schöner Tag.

Heute hatten die LKWs im Stadtzentrum keinen Sand geladen, keine chinesischen Pflastersteine, keinen Beton und auch keinen alten Schnee, sondern fröhliche Abiturient*innen.

Nach zwei Jahren waren endlich wieder Penkkarit.

(Stell dir vor, du bist Abiturient*in in Finnland, und es gibt keine Vanhojentanssit, keine Penkkarit und noch nicht mal eine ordentliche Zeugnisausgabe mit gemeinsamem Weisse-Mütze-Aufsetzen. Nein, stell es dir nicht vor. Es ist unvorstellbar.)

Im Februar durften die Penkkarit wegen der Coronabeschränkungen immer noch nicht stattfinden, aber immerhin fielen sie in diesem Jahr nicht aus, sondern wurden nur verschoben. Und vielleicht hat man ja auch nochmal doppelt so viel Spass dran, wenn sie nicht am letzten Schultag, vor den Abiprüfungen, stattfinden, sondern wenn man die Prüfungen schon hinter sich gebracht hat.


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Weihnachtsritual, pandemiekonform

Wir haben wohl ein neues Heiligabendritual: vor der Bescherung ins Museumsdorf nebenan spazieren und die letzten Adventsfenster angucken.

Dieses Jahr war es noch schöner als letztes, weil Schnee und Raureif alles in ein Märchenland verwandelt hatten. An den Fenstern waren Eisblumen gewachsen, auf den Fensterbrettern lag Schnee, und manche Fenster mussten wir uns erstmal freitauen, um hineinschauen zu können.

(Und kein Mensch da ausser uns.)

Was für ein Glück, diese Idylle in Laufentfernung zu haben!