Fünf Wochen mit beiden Mäusekindern allein zu Hause sind vorbei. Habe ich am Anfang noch die Tage gezählt, sogar die Stunden bis der Ähämann von Arbeit kommt, ist die Zeit am Ende immer schneller vergangen.
Wir haben so aufregende Dinge unternommen wie Briefe zum Briefkasten bringen – das Mäusekleinkind mit den Briefen in der Hand, das Mäusebaby im Tuch schlafend. Oder bei unserer Zwei-Strassen-weiter-Nachbarin Blumen giessen, ich mit dem Kinderwagen, das Mäusekleinkind mit dem Puppenwagen. Wir sind mit dem Bus auf den Markt gefahren, Erdbeeren kaufen, und hopp, hopp, mit dem nächsten Bus zurück, weil das Mäusebaby im Tuch schon wieder aufgewacht war. Wir waren auf dem Spielplatz, und das Mäusekleinkind hat die anderen Kinder vermisst, weil es im Juli auch keine Parktante gibt. Wir haben nachmittags den Pool im Garten mit Wasser befüllt, und während das Mäusekleinkind geplanscht hat, bin ich fast erstickt unterm Tragetuch mit dem Mäusebaby drin. Wir sind mit dem Bus zum Supermarkt gefahren, und das Mäusekleinkind durfte selbst einen kleinen Einkaufswagen schieben. Wir haben unzählige Bücher angeguckt, hunderte Sandkuchen gebacken, dutzenden Flugzeugen nachgeschaut, einmal sind wir vorm Gewitter davongerannt vom Spielplatz nach Hause, einmal waren wir im Regen spazieren und hinterher war Mäusekleinkinds Schirm kaputt, einmal sind wir deshalb dem Mäusekleinkind einen neuen Schirm kaufen gefahren, und ich habe auf gut Glück noch drei Kleidungsstücke für mich mitgenommen, weil ich ja mit dem Mäusebaby im Tuch nicht anprobieren konnte (sie passen perfekt).
Ich habe pausenlos Pläne geändert und mit der Zeit jongliert. Schaffen wir es bis in die Stadt und zurück, bevor das Mäusebaby aufwacht? Koche ich jetzt gleich Mittagessen oder lieber später? Gehen wir noch auf den Spielplatz, oder lieber gleich nach Hause? Schaffen wir es, zur Polizei zu gehen, bevor das Mäusekleinkind Mittagsschlaf machen muss? Oder schläft das Mäusebaby nachmittags lange genug, dass wir es hinterher machen können?
Ich falle abends um zehn völlig erledigt ins Bett, und stehe früh zwischen fünf und halb sieben wieder auf. Es ist anstrengend, wenn das Mäusebaby genau dann brüllt, wenn das Mäusekleinkind schlafen soll. Wenn das Mäusekleinkind schon früh einen Trotzanfall nach dem anderen hat, weil es nicht richtig ausgeschlafen ist. Wenn ich die Wäsche mit Baby vorm Bauch aufhängen muss. Aber es ist wunderbar, wenn mir das Mäusekleinkind die Welt erklärt. Wenn mich das Mäusebaby anlächelt. Wenn wir es ausnahmsweise schaffen, alle drei gleichzeitig und aneinandergekuschelt Mittagsschlaf zu machen. Wenn ich sehe, wie sehr sie jetzt schon Bruder und Schwester sind.
Es wird einfacher werden, wenn das Mäusekleinkind täglich einige Zeit im Kindergarten ist, aber ich werde es auch vermissen, diese intensive Zeit mit beiden Kindern.
Aber jetzt erstmal Urlaub. :-)