Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Als wir am Dienstagabend mit den letzten paar noch nicht abgeholten Kindern vom Spielplatz zum Hort zurückliefen und mir dabei die 339 entgegenkam, freute ich mich sehr.

Nicht nur über die 339. Auch darüber, dass ich bis zu den Sommerferien nur noch einen Arbeitstag hätte. Und auf den Mittwoch. Auf den hatte ich mich schon seit Wochen gefreut; schon seit ich wusste, dass ich dank der Kollegin, die nur als Stundenkraft angestellt ist, aber auch schon im April während meines letzten Praktikums mehr Stunden für mich übernommen hatte und jederzeit flexibel ist, dank unserer zuverlässigen Dienstag-und-Mittwoch-Ehrenamtsdeutschen und dank des Zivis, den wir seit Ende April haben und der aus vielerlei Gründen für alle im Hort gut ist, an der Abschlussfeier in meiner Schule teilnehmen kann.

Der Mittwoch fing dann aber damit an, dass ich um vier mit rasenden Kopfschmerzen aufwachte und erstmal ins Bad wankte, um eine Kopfschmerztablette zu nehmen. Ich habe das seit der Sache mit der Schulter öfter, und normalerweise gibt sich das wieder, wenn ich erstmal aufgestanden bin, einen Kaffee getrunken habe und mich bewege. Leider war mir diesmal wegen der Schmerzen und wegen der Tablette auf nüchternen Magen so schlecht, dass ich bis zum Weckerklingeln um halb sieben nur noch minutenweise schlief. Mich nochmal eine Stunde aufs Ohr zu hauen, wenn die Kinder in die Schule gegangen wären, war auch keine Option, denn der Herr Picasso hatte einen ArztWerkstatttermin, der sowieso schon nur zu schaffen war, indem ich ihn früh hinfahren und der Ähämann einen Zug eher heimfahren und ihn wieder abholen würde. Der erste Schluck Kaffee kam auch direkt wieder raus. Danach ging’s aber tatsächlich aufwärts. Ich schickte also das Fräulein Maus in die Schule, fragte den grossen Herrn Maus, der sowieso krank war und zu Hause bleiben würde, nach seinen Frühstückswünschen, packte schon mal meinen Krempel zusammen und ging den kleinen Herrn Maus wecken. Der allerdings lag im Bett und wimmerte, hutschte ins Bad, rollte sich direkt wieder auf dem Badteppich zusammen und erklärte mir, er hätte links in der Brust ganz schlimme Schmerzen, und er könne auch gar nicht tief einatmen. Ich sah meine Abschlussfeier für mich schon im Krankenhaus stattfinden, aber immerhin ging in der Notaufnahme sofort jemand ans Telefon, wurde ich sofort weiterverbunden und entschied die Krankenschwester am anderen Ende nach eingehender Abfrage aller Symptome, dass es vermutlich ein Muskelkrampf wäre und wir ihm zuerst mal ein Schmerzmittel geben sollten, und der kleine Herr Maus, der am Abend zuvor Schmetterlingsschwimmen geübt hatte, sagte auch gleich, ja, genau, an der Stelle hat es schon beim Training gezogen. In die Schule konnte er so allerdings trotzdem nicht gehen, also musste ich noch schnell wilmaen und ausserdem warten, bis das Schmerzmittel wirkte, und noch eine Weile ein Auge auf den kleinen Herrn Maus haben, ob es wirklich nichts Schlimmeres ist. Der Ähämann bot sich an, in Tampere direkt wieder in den Zug nach Turku einzusteigen, aber zwei Zugstunden Entfernung sind eben zwei Zugstunden Entfernung, und der Ähämann ging dann doch wenigstens für ein paar Stunden auf Arbeit, die Herren Maus blieben gemeinsam zu Hause, und ich verliess mit dem Herrn Picasso doch noch halbwegs pünktlich das Haus.

Weil so schönes Wetter war und ich anderthalb Stunden Zeit hatte, beschloss ich, den ganzen Weg von der Werkstatt zu laufen, denn ich hätte sowieso nur drei Haltestellen Bus fahren können. (Als ich aber an der Haltestelle noch schnell meinen Rucksack ein bisschen umpackte, kam da die Elektro-1 lautlos an die Haltestelle gerollt und wollte mich mitnehmen, obwohl ich gar nicht gewinkt hatte, und meistens ist das ja genau umgekehrt.) Und dann lief ich durch maiglöckchenduftenden Wald und an der Waschmittelfabrik vorbei und dann musste ich mal ganz dringend und machte einen kurzen Umweg über die Schule, an der ich mal einen ganz schrecklichen Finnischkurs hatte, und die Sonne schien und der Sprosser sang und die Kopfschmerzen waren ganz weg, nur die Müdigkeit nicht und das Gefühl von Watte im Kopf, das ich von Ibuprofen immer kriege, auch nicht.

Aber egal. Abschlussfeier!

Das haben die Finnen nämlich echt drauf. Ich hatte hier in Finnland ja immerhin eine wirklich feierliche Doktorfeier, aber des Ähämanns Doktorarbeit fand in Deutschland mit einer halbstündigen Befragung durch ein eher genervtes Prüfungskomitee und – und auch das nur, weil er liebe Kollegen hatte – einer Grillparty auf dem Institutshof seinen Abschluss. Unsere Diplomzeugnisse durften wir uns seinerzeit ohne weiteres Aufhebens von einer mürrischen Dekanatssekretärin in – immerhin! – Goethes Inspektorhäuschen abholen. Und mein Abitur war trotz Abiball auch nicht sonderlich feierlich.

Ausgedehnte Abschlussfeierlichkeiten waren das jedenfalls gestern. Mit Gottesdienst und Segnung der Absolventen für den Beruf – ähnlich der Schulanfängersegnung – in der nahegelegenen Kirche, mit gemeinsamem Mittagessen, anschliessendem Festakt mit Zeugnis- und Rosenübergabe und abschliessendem Kaffeetrinken und Torteessen.

Und zum ersten – und vermutlich einzigen – Mal in meinem Leben wurde für mich das Suvivirsi gesungen. ♥

Ich bin so froh, dass ich dabei sein konnte.

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Apropos Wollsocken im Klassenzimmer…

Oder: Was ich in meinem Schulpraktikum noch Neues über die finnische Schule gelernt habe

1) Das Schulessen ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf.

Ich habe an insgesamt neun Schultagen in der Schule mitgegessen, davon fand ich das Essen genau zwei Mal ziemlich schrecklich: einmal gab es Makaronilaatikko – Auflauf aus zerkochten Minimakkaronis mit Hackfleisch – und einmal Kalamureke – Auflauf aus durchgedrehtem Fisch, dazu leider völlig zerkochte Pellkartoffeln. (Lustigerweise waren das die Essen, die die Kinder begeistert in sich hineingeschaufelten.) An allen anderen Tagen habe ich das Essen echt und ehrlich gemocht und gern gegessen. Nun gibt es wahrscheinlich sowohl regionale – Leberauflauf gibt es in Turku nie! – als auch küchenspezifische Unterschiede, aber auch unsere Kinder, mit denen ich mich jeden Abend über das Schulessen austauschen konnte, denn alle Schulen in Turku haben den gleichen Speiseplan, haben mir schon des Öfteren berichtet, dass das Schulessen seit diesem Schuljahr viel besser sei: weniger Fleisch, mehr Gewürz, leckerere Gerichte. Über die staatlich verordnete fettfreie Milch kann ich augenrollend hinwegsehen (und mir stattdessen Wasser nehmen); stattdessen finde ich es grandios, dass immer frischer Salat – und zu meiner Überraschung gab es tatsächlich nicht nur Möhrenraspel! – zum Essen gehört und auch Brot und Butter: wenn man das Essen nicht mag, muss man dennoch nicht hungrig vom Tisch aufstehen. Zweimal gab es sogar Kuchen! Und mal ehrlich – das Essen ist gesund, frisch zubereitet und zudem kostenlos. Schon allein deshalb, finde ich, sollte man besser den Mund halten als zu meckern, auch wenn es manchmal vielleicht nicht so dem eigenen Geschmack entspricht.

2) Die kostenlosen Schulmaterialien sind halt leider wirklich billig.

Nicht nur das Schulessen ist hierzulande kostenlos, sondern – im Sinne der Chancengleichheit für alle – auch sämtliche Schulmaterialien: nicht nur Lehrbücher, auch Hefte, Stifte, Mal- und Bastelutensilien. Als ich ein paar Buntstifte für die Klasse anspitzen wollte und mir sämtliche Minen immer wieder abbrachen, klagte mir die Lehrerin ihr Leid, dass sie immer nur das Billigste kaufen müssten und dass das Billigste auch immer schlechter werde: die Buntstifte seien einfach nur schrecklich, die Klebestifte halten nicht mal Papier zusammen, in die Hefte hat man nur allzuschnell ein Loch radiert…

3) Lerninhalte werden zu einem noch viel grösseren Teil digital vermittelt, als ich bisher wusste.

Zur Fibel, zum Sachkunde- und zum Mathebuch gibt es digitale Materialien, die die Lehrer im Unterricht verwenden können. Die Tafel wird, ausser um Beispiele ranzuschreiben oder ranzumalen, kaum benutzt, stattdessen gibt es interaktive Spiele für Sachkunde, Lieder zum Mitsingen für jeden neugelernten Buchstaben oder lustige Mathespiele. Analog geschrieben, gelesen und gerechnet wird aber mindestens genausoviel.

4) Es geht wirklich sehr locker zu während des Schultages.

Ich habe an anderer Stelle ja schon mal erwähnt, dass die Kinder hier beim Schulklingeln nicht in Habachtstellung an ihrem Pult sitzen müssen, sondern beim Klingeln hereinkommen und sich dann erstmal in aller Ruhe ausziehen. (Und zwar ist das nach jeder Dreiviertelstunde Unterricht und jeder fünfzehnminütigen Pause, die grundsätzlich im Freien verbracht wird, so.) Mitten in der Stunde wird jemand von einer anderen Lehrerin zum Förderunterricht geholt, von der Schulschwester zum Impfen – ganz normal. Wer seine Aufgaben erledigt hat, darf etwas Neues anfangen, etwas Altes fertigmachen, ein Buch lesen oder in ein extra dafür vorhandenes Heft malen, auch aufstehen und in einen anderen Teil des Klassenzimmers gehen oder auf dem Fussboden arbeiten. Jeder darf selbstverständlich so auf seinem Stuhl hocken, wie das Mädchen mit den Regenbogensocken, oder wie es ihm eben angenehm ist. Beim Basteln und Handarbeiten darf miteinander geredet werden, auch sonst, wann immer es möglich ist. Trotzdem herrscht keine Anarchie: halbwegs stillsitzen wird eingefordert, wenn es nötig ist, Stillsein wird eingefordert, wenn es nötig ist – und dann sind auch alle still und sitzen ruhig.

Das war sehr schön, meine Hort-Erstklässler auch in der Schule zu begleiten. <3


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Blau-goldener Oktober

Jetzt ist er also da, der goldene Oktober. Und wie jedes Jahr leuchten die Bäume hier besonders schön.

Wenn die wirklich freie Wochenendzeit allerdings sowieso schon knapp bemessen ist, dann ist es wenig hilfreich, wenn ein Familienmitglied auch noch an einem Samstag in die Schule muss und der Unterricht in einem fensterlosen Kellerraum stattfindet.

Aber. Das waren die schönsten sechs Unterrichtsstunden, die ich bisher hatte. In 15 Stunden – die anderen werden aber wie üblich mittwochs stattfinden – werden wir die Grundlagen der Gebärdensprache lernen, weil wir in unserer Arbeit mit Kindern mit diversen Sprachschwierigkeiten zu tun haben können, für die unterstützende Gebärden zusätzlich zur gesprochenen Sprache echt hilfreich sein können. Ich finde ja, dass Sprachenlernen sowieso immer Spass macht, aber so viel Spass gemacht hat es noch in keiner Sprache, und so schnell ging es auch noch nie. Das hätte ich auch noch ein paar Stunden länger machen können!

Hinterher holten mich der Ähämann und die Mäusekinder von der Schule ab und wir fuhren direkt weiter zur Sauna auf der nächsten Insel zum Anbaden. Es fühlte sich ja schon ein bisschen seltsam an, nur vier Wochen nach dem letzten Strandbesuch schon „Eis“baden zu gehen, aber juhuu, endlich wieder!

Den Sonntag verbrachte ich grösstenteils mit Hausaufgaben – leider nicht Gebärdensprache lernen, sondern nervige Planungsformulare für meine erste Lehrprobenwoche ausfüllen – aber als der Ähämann und die Herren Maus vom Schwimmen zurückkamen, mussten wir doch nochmal ins Auto springen und auf die Hausinsel fahren, weil man nie weiss, wann der nächste Sturm kommt und dem goldenen Oktober ein jähes Ende bereitet.

Ausser in der Eisbadesauna waren wir in den letzten Jahren nicht mehr viel auf Ruissalo. Vielleicht, weil wir, als die Kinder klein waren, andauernd da waren und wir dann, seit wir keinen Kinderwagen mehr brauchten und es auch endlich mehr Rundwanderwege aller Längen in der näheren Umgebung (naja…) gibt, erstmal eine Weile nicht mehr da hin wollten.

Aber Himmel, ist es schön da! Vor allem jetzt, wo die ganze Insel blau-golden leuchtet!


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Ein Frei-tag

Freitags habe ich in diesen Wochen frei.

Es ist nämlich so, dass die Mühlen der deutschen Bürokratie auch in Finnland sehr langsam mahlen und ich deshalb gerade keinen Arbeitsvertrag habe und nur aushelfe im Hort.

Aber Frei-tage sind ja auch sehr schön und haben bei uns schon eine lange Tradition.

Nur, während wir den letzten Frei-tag(nachmittag) für einen mehrstündigen Schwimmhallenbesuch nutzen konnten, verbringe ich diesen Frei-tag mit zwei kranken Kindern zu Hause.

Ausserdem habe ich Hausaufgaben und vertiefe mich den ganzen Nachmittag lang in den finnischen Lehrplan. Der finnische Lehrplan ist ein 473 Seiten dickes Werk, in dem nicht nur sämtliche Unterrichtsinhalte für die Klassen 1 bis 9 festgeschrieben sind, sondern auch das Recht der Schüler auf individuelle Förderung und Forderung und positive Lernerfahrungen, auf Hilfe und Unterstützung, wenn sie nötig ist, auf Pausen, auf kostenlose Lernmittel und ein kostenloses Mittagessen, auf eine sichere und gesunde Lernumgebung, auf physische und psychische Gesundheitsvorsorge, auf Achtung ihrer Kultur und Muttersprache, auf Wertschätzung und Gleichbehandlung und darauf, nur an ihrem individuellen Lernerfolg gemessen zu werden und nicht an dem anderer Schüler. Ich habe Herzchenaugen beim Lesen; auch deswegen, weil ich an unseren drei Schulkindern erlebe, dass das alles nicht nur hohle Worte sind.

Das Fräulein Maus leistet mir am Esstisch Gesellschaft mit ihrer Religionshausaufgabe – etwas über eine Kirche und einen Altar in Finnland sowie eine Kirche und einen Altar irgendwo anders auf der Welt – und wegen des zweiten Teils helfe ich ihr ein bisschen beim Recherchieren über die Dresdner Frauenkirche (ihr Vorschlag) und den Annaberger Bergaltar (mein Vorschlag, von ihr begeistert angenommen). Heimatkunde.

Der Frei-tagabend endet mit einem Kicherkrampf des grossen Herrn Maus; der ist dann wohl wieder gesund.

Und nächsten Freitag stehe ich dann hoffentlich – denn das ist zumindest der Plan – schon offiziell bei der Deutschen Gemeinde in Lohn und Brot.


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Abendspaziergang, Mittwoch

Mittwochabend gehe ich jetzt immer zur Schule, damit ich für die Arbeit, die ich jetzt mache, auch die entsprechende Ausbildung bekomme.

Und jeden Mittwoch, wenn ich da ankomme, muss ich in mich hineinlächeln. Denn es ist die Berufsschule, in deren Schülerwohnheim damals alle unsere Hochzeitsgäste wohnten.

Das Allerallerschönste an unserer Hochzeit nämlich war, dass alle unsere Freunde dabei waren. Dass auch aus Deutschland alle gekommen waren – manche für drei Wochen, manche nur für drei Tage, aber alle waren da! – und dass sich auch die, die sich vorher noch gar nicht kannten, auf Anhieb gut verstanden. Ich war eine fürchterlich müde Braut, weil wir vor der Hochzeit jeden Abend bis Mitternacht gemeinsam in der Sauna sassen oder gemeinsam durch die Stadt zogen oder einfach nur zusammenhockten. Am Abend nach der standesamtlichen Trauung und dem Nachmittag auf dem Sonnendeck eines Restaurantschiffs am Flussufer, an dem wir alle einfach die Nasen in die Sonne gehalten hatten, als ich mir gerade die 136 Haarklemmen aus der Hochsteckfrisur gefriemelt und wir beschlossen hatten, heute aber mal wirklich zeitig schlafen zu gehen, denn schliesslich müssten wir am nächsten Morgen wegen erneutem Friseurbesuch und Fotografentermin noch zeitiger raus und wollten wir am nächsten Abend lange feiern, da klingelte mein Telefon, und die liebste Freundin teilte mit: „Wir fahren jetzt alle zum Badehäuschen, Fähren gucken, wollt ihr mitkommen?“ Und natürlich wollten wir, und als sich das Hochhaus von Fähre an uns vorbeigeschoben hatte, hörten wir den ersten Sprosser des Jahres singen, und dann hatten wir alle schon wieder Hunger und fielen in eine Pizzeria ein, und dort sassen wir dann, bis der letzte Bus ins Hostel fuhr, und der Seit-zwölf-Stunden-Ähämann und ich liefen nach Hause und schliefen wieder nur fünf Stunden. Immerhin durch, denn unsere Freunde im Hostel wurden früh halb vier vom Feueralarm geweckt: einen hatte mitten in der Nacht nochmal der Hunger gepackt, und er hatte sich im Herd der Gemeinschaftsküche ein überbackenes Käsebrot machen wollen, und dann war ein bisschen Käse runtergetropft und hatte angefangen zu qualmen, und wenn eins in Finnland ernstgenommen wird, dann ist es Brandschutz, und es fing nicht nur der Feuermelder an, ohrenbetäubend zu piepen, sondern es kam auch die Feuerwehr, und alle Hochzeitsgäste standen fröstelnd in der hellen Mainacht und lachten über die liebste Freundin, die von allen Sachen, die sie bei einem Brand hätte retten wollen, mit ihrem selbstgebastelten Hochzeitsgeschenk im Schlafanzug vorm Hostel stand, aber das Geschenk hat inzwischen zwei Umzüge mitgemacht und hängt immer noch bei uns in der Wohnung.

An all das muss ich denken, jeden Mittwoch.

Und jeden Mittwoch muss ich jetzt eine grössere Runde durch Turku fahren – von zu Hause auf Arbeit, von da zur Schule, von da wieder nach Hause. Oft mit dem Fahrrad. Manchmal mit dem Bus, und der Ähämann sammelt dann abends mit dem Auto erst alle Kinder wieder von ihren Hobbyterminen und anschliessend mich ein.

Gestern aber, da fuhr ich mit dem Bus auf Arbeit und mit dem Bus in die Schule, aber – auf altvertrauten Wegen – mit Skiern nach Hause. Nur keinen Schneetag ungenutzt lassen!


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Yki, der Zweite

Gestern. Allerdings nicht, weil ich im November durchgefallen wäre. Eher im Gegenteil.

Das mit dem Yki-testi, offiziell “Yleinen kielitutkinto“ (also „Allgemeine Sprachprüfung“) – den man nicht nur für Finnisch, sondern auch für eine Reihe anderer Sprachen ablegen kann – ist nämlich eine reichlich komplizierte Sache. Nicht vom Inhalt her, sondern von der Organisation. ;-)

Man kann diesen Test nur in einer von drei Stufen – Grundstufe, mittlere Stufe und höchste Stufe – absolvieren. Für jede Stufe gibt es dann noch zwei Noten, man kann also in einer Stufe besser oder schlechter abschliessen: 1 und 2 für die Grundstufe, 3 und 4 für die mittlere Stufe, 5 und 6 für die höchste Stufe.

Die Grundstufe braucht eigentlich niemand. Die meisten machen den Test in der mittleren Stufe, weil man die für die Erlangung der finnischen Staatsbürgerschaft braucht. Für manche Berufe ist auch das offizielle Sprachzeugnis vorgeschrieben – sofern man nicht Finnisch als Muttersprache spricht: Krankenschwestern sollten mindestens eine 4 haben, Lehrer für die Oberstufe kommen mit 5 weg, für die Unterstufe muss es eine 6 sein.

Ich dachte ja, ich würde diesen Test nie machen – es sei denn, ich würde die Beantragung der finnischen Staatsbürgerschaft ernsthaft in Erwägung ziehen (was bei der Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft und zwei offiziell deutschen, aber quasi finnischen Mäusekindern nicht sooo abwegig ist, aber das ist ein anderes Thema). Und dann war ich letztes Jahr in diesem wunderbaren Finnischkurs und fand mich plötzlich über Yki-Testaufgaben wieder samt der Aussicht, dass der Kurs wahrscheinlich die Gebühr für den Test übernehmen würde. Ja, also dann, Versuch macht kluch. ;-) Dass ich die mittlere Stufe relativ problemlos bestehen würde, war mir klar, aber an die höchste Stufe traute ich mich nicht ran, und warum auch, sicher ist sicher. Die könnte ich ja immer noch machen. In fünf Jahren oder so. ;-)

Ich ging also zum Test, und als wir aus dem Adventsurlaub wiederkamen, wartete das Zeugnis in der Post und überraschte mich mit einer glatten 4 in allen Teilbereichen. (Überraschenderweise sogar in „Verstehen und Sprechen“, das furchtbarerweise im Sprachstudio stattfindet, und ich habe noch nie von Angesicht zu Angesicht so dermassen gestottert wie dort auf Band.) Und die eine der zwei weltbesten Finnischlehrerinnen, die regelmässig Yki-testis bewertet, drängte mich, unbedingt gleich zum nächstmöglichen Termin (also gestern) die höchste Stufe zu machen. Hm, so richtig überzeugt war ich immer noch nicht. Aber als ich dann vom Arbeitsamt erfuhr, dass sie zwar Ausländer dazu ermutigen, den Test zu machen, aber ihn keinesfalls bezahlen würden (woraufhin ich mich einmal mehr fragte, wozu die dort überhaupt da sind), aber sich die Möglichkeit auftat, dass mein jetziger Kurs (der ja eigentlich ein Praktikum ist, aber trotzdem), die Kosten übernehmen würde (immerhin 95 € für die mittlere Stufe, und 130 € für die höchste Stufe), dann dachte ich, naja, warum nicht. Ich kann es ja immerhin mal versuchen.

Meine Herren! Das war schon ein, hm, deutlicher Unterschied!

(Auch darin, wie die Prüflinge behandelt wurden. Zwar musste man auch am Anfang seinen Pass vorzeigen, aber ihn nicht die ganze Zeit offen neben sich liegen haben. Die Tasche durfte man auf dem Stuhl neben sich haben und nicht am anderen Ende des Raumes an der Wand. Und man wurde darauf hingewiesen, sein Handy auszuschalten, aber man musste es nicht zum Beweis ausgeschaltet neben sich auf dem Tisch liegen haben. Sogar kurz auf Toilette gehen durfte man zwischen zwei Teilen, zwischen denen eigentlich keine Pause vorgesehen war. Offensichtlich werden da keine Staatsbürgerschaftserschwindler erwartet, da in der höchsten Stufe. ;-) )

Los gings mit Textverstehen. Das ist ja nun das, was ich eigentlich am besten kann. Ich lese Zeitungen, Bücher, Beipackzettel, amtliche Bescheide, Fachtexte, eigentlich alles, auf Finnisch, und verstehe, worum es geht. Aber diese Texte, die waren eine Anhäufung von seltenen und ungebräuchlichen Worten. Ich wette, die hat sich jemand extra ausgedacht.

Dann kam Vokabeln und Grammatik. Für Vokabeln gibt es eine einzige Aufgabe, da muss man für 25 oder 30 Worte aus drei Alternativen das richtige Synonym auswählen. Im November in der mittleren Stufe war ich mir bei ungefähr zwei Worten nicht sicher – diesmal gab es ungefähr zwei Worte, bei denen ich mir sicher war! ;-) (Unsere Aufsichtsperson sagte uns vorher, er wäre sich bei manchen davon auch nicht hundertprozentig sicher. Und das hat er vermutlich nicht nur so zum Trost gesagt, denn Tatsache ist, dass viele Finnen aus diesem Test auch nicht mit einer glatten 6 gehen würden.) Die Grammatikaufgaben dagegen waren überraschend einfach. Also so verhältnismässig. Und das, obwohl ich ja von Grammatik keine Ahnung habe, aber offensichtlich funktioniert es, dass man irgendwann ein gewisses Gefühl für die Sprache entwickelt, sogar für so eine wie Finnisch.

Inzwischen waren zwei Stunden um. Fünf Minuten Pause. Dann weiter mit Schreiben. Na, das kann ich. Also nicht fehlerfrei, weder in der Rechtschreibung noch der Grammatik, aber das Schreiben an sich fällt mir schon mal nicht schwer. Und da ich viel auf Finnisch lese, geht auch das Schreiben auf Finnisch recht flüssig. Drei Sachen gab es zu schreiben: eine Email, ein Feedback, und einen kurzen Aufsatz. Die Email hätte ja das einfachste sein können, weil man da nicht so viel schreiben muss, aber das Thema hiess: „Vor ein paar Monaten wurde euer Balkon renoviert, und nun habt ihr deutliche Mängel entdeckt. Schreibt der Firma und bittet um Behebung.“ Ja, was zum Teufel kann denn an so einem frisch renovierten Balkon kaputt gehen?! Mir fiel so überhaupt nichts ein, dass ich die Aufgabe erstmal ans Ende verschob. (Zum Feedback – an das örtliche Nahverkehrsunternehmen, wofür ich ja eigentlich nur das hier übersetzen musste – und zum Aufsatzthema – einheimische Produkte, Globalisierung, Fairtrade-Produkte und so Zeugs – hatte ich genug zu sagen.)

Dann der verhasste Studioteil. War aber diesmal weniger schlimm, weil ich nun erstens schon dran gewöhnt war und zweitens die Gruppe kleiner war. Wir waren deshalb besser über den Raum verteilt und man hat nicht gar so penetrant gehört, was die anderen gesagt haben. Und ich fand die Sprechthemen diesmal sehr viel einfacher und hab’ auch weniger gestottert. Routine schon, diesmal. ;-) Die Verstehsachen waren, naja, gemischt. Beim ersten habe ich erst beim zweiten Teil (obwohl ich den ersten Teil so leidlich verstanden habe), begriffen, worum es überhaupt geht. Und dann war die Zeit zum Beantworten der Fragen – wenn man die Antworten selbst schreiben, nicht nur ankreuzen musste – ziemlich knapp. Man sitzt da die ganze Zeit mit den Kopfhörern auf den Ohren, und das Band läuft und läuft. Man kann also nicht bei einer Frage schneller sein und die gewonnene Zeit für eine andere benutzen.

Am Ende gibt’s dann noch ein fünfzehnminütiges persönliches Interview, das auf Video aufgenommen wird. Ich finde das ja um Welten besser als dieses Sprechen auf Band. Man durfte sich aus vier Themen zwei auswählen – ich habe mich für Umweltschutz und Gleichgeschlechtliche Partnerschaften entschieden, weil die anderen zwei noch grösserer Mist waren – und darüber unterhält man sich dann. Ich habe in meinem Leben ja schon ungefähr zwanzig mündliche Prüfungen absolviert, und ich fand es lustig, wie das da so ganz genauso und doch ganz anders war. Letztendlich kam es ja so gar nicht darauf an, wie viel ich zu dem Thema weiss, sondern nur darauf, wie ich es sage. Ja, und das war ziemlich schwer. Seit zwei Monaten spreche ich zwar immer noch täglich ein bisschen Finnisch, aber nicht mehr so viel und regelmässig wie letztes Jahr, als ich im Finnischkurs war. Und man merkt das schon wieder. Grässlich. Letztendlich war das Gespräch an sich kein Problem, aber ich habe bestimmt haarsträubendes Kauderwelch gesprochen. ;-)

Und überhaupt habe ich für den Yki-testi kein bisschen „gelernt“ im herkömmlichen Sinne. Und während ich sonst bei jeder anderen Prüfung für mindestens zwei Wochen nichts mehr sehen und hören wollte von allem, was damit zu tun hatte, habe ich mich gestern, nachdem wir drei Stunden auf dem sonnigen Spielplatz verbracht hatten und die Mäusekinder in Rekordgeschwindigkeit eingeschlafen waren, mit der gestern erschienenen neuesten Ausgabe der Kuukausiliite ins Bett gelegt. :-)

(In zwei Monaten dann das Ergebnis.)


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Morgen.

Morgen werde ich mich ein letztes Mal zur AKK (= Aikuiskoulutuskeskus = Erwachsenenbildungszentrum) schleppen, einen Bleistift bereitlegen, mich auf einen langweiligen Vormittag gefasst machen, an dem ich vermutlich nichts anderes tun werde als finnische Lückentexte auszufüllen, und dem Lehrer einen erleichterten Seufzer entlocken, wenn ich ihm eventuell bei einer Aufgage sagen werde: „Das finde ich ein bisschen schwerer als die anderen Aufgaben.“

Ich werde mich nicht mehr darüber aufregen müssen, dass keiner der Lehrer und Kursleiter dort unserer Gruppe – lauter Leute mit Hochschulabschluss, die schon recht lange in Finnland leben und alle recht gut auf Finnisch kommunizieren können – und dem eigentlichen Kursziel gewachsen ist. Nicht über die russische Finnischlehrerin, die zwar grossartig Finnisch spricht, aber eben doch nicht so wie ein Finne, und die die erste Woche mit uns damit zubrachte, uns zu fragen, was sie uns denn eigentlich unterrichten solle. Nicht über den Kursleiter, der die ganze Zeit mit anderen Dingen beschäftigt ist als damit, uns bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz – zu dem Kurs gehört ein fünfmonatiges Praktikum – behilflich zu sein. Nicht über die Computerlehrerin, die allen Ernstes sauer wurde, als wir ihr sagten, das, was sie uns da unterrichten wolle, könnten wir alle schon und hätten sogar das entsprechende Zertifikat in der Tasche, und ob wir nicht was Anspruchsvolleres machen könnten. Nicht darüber, dass wir die Computerstunden schliesslich gegen die Lektüre eines finnischen Romans eintauschen durften – der sich dann als eine von einer Deutschen auf Englisch veröffentlichte und ins Finnische übersetzte, im Dschungel Papua-Neuguineas handelnde Biographie entpuppte. Nicht darüber, dass wir Fernsehreportagen angucken, die 15 Jahre alt sind, und als Hausaufgabe Fragen zu einem Zeitungsartikel beantworten müssen, der vor fünf Jahren verfasst wurde. Nicht darüber, dass jegliche Diskussion und überhaupt aktive Kommunikation auf Finnisch sofort im Keim erstickt wird, weil das „jetzt nicht zum Thema gehört“.

Die AKK ist eine Institution, durch die täglich, jährlich hunderte Einwanderer geschleust werden. Einwanderer aus allen Teilen der Welt, mit unterschiedlichster Vorbildung und Motivation, meist ohne ein einziges Wort Finnisch zu können am Anfang. Ich möchte dort nicht Lehrer sein und tagaus, tagein wieder und wieder „Ich heisse Olga.“, „Ich komme aus Thailand.“ „Ich wohne seit einem Jahr in Finnland.“ unterrichten. Aber eins weiss ich – so würde ich es nicht machen. So unengagiert, dass alle ihre Motivation verlieren, Lehrer genauso wie Schüler.

Morgen. Morgen nochmal. Ab Montag mache ich Praktikum am Biologischen Museum. *aufatme*


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Wendepunkt

Finnisch lernt man nicht einfach so.
Weil es eine so furchtbar schwierige Sprache ist. (Wie habe ich jahrelang Kommilitonen beneidet, die für ein Semester in Schweden oder Italien waren und danach fliessend die Landessprache beherrschten…!)
Und weil man auch ohne Finnisch prima zurecht kommt – fast jeder hier spricht Englisch, Filme werden im Original mit Untertiteln gesendet, und als Deutschem helfen einem oft noch die obligatorischen schwedischen (Zweit)-Beschriftungen.

Ich hatte Glück – ich lernte meine ersten finnischen Worte und Sätze von jemandem, der kein Englisch kann. (Oder sich nicht traut, es zu benutzen, weil es nicht perfekt ist. Ein sehr verbreitetes Phänomen in Finnland. Oft bekommt man auf die Frage „Do you speak English?“ ein zögerliches „Yeees, a little…“ zur Antwort, nur um im dann folgenden Gespräch feststellen zu müssen, dass das Englisch des finnischen Gegenübers um Welten besser ist als das eigene.) Wir hatten uns viel zu sagen, und ich freute mich, dass wir uns jedes Mal, wenn wir uns nach Monaten oder Jahren wiedersahen, ein bisschen leichter verständigen konnten. Es gab auch eine Handvoll anderer Leute, die wussten, dass ich immerhin ein bisschen Finnisch spreche, und die konsequent mit mir Finnisch sprachen, wann immer wir uns sahen.

Aber alle anderen – Freunde, Kollegen, Professoren – sprachen Englisch mit mir. Je länger ich in Finnland lebte, desto leichter fiel es mir, zu verstehen, wenn sie untereinander doch einmal ins Finnische verfielen. In meinem letzten Doktorarbeitsjahr schrieb ich gemeinsam mit einer Kollegin einen Antrag auf eine Tierversuchserlaubnis (denn ja, auch das was wir taten, fiel unter die Kategorie „Tierversuch“) – sie schrieb ihn auf Finnisch, ich las ihn durch und schrieb an die entsprechenden Stellen auf Englisch, was sie dort bitte noch einfügen solle. Aber wir wären nie auf die Idee gekommen, endgültig von Englisch zu Finnisch zu wechseln. An Englisch hatten wir uns gewöhnt, und Englisch war einfach, immer noch so viel einfacher als Finnisch…

Ich sprach Finnisch mit anderen Müttern beim Babyschwimmen und auf dem Spielplatz, ich sprach Finnisch mit den Nachbarn, ich sprach Finnisch an meinem Praktikumsplatz. Aber ich sprach immer noch Englisch mit meinen alten Freunden und ehemaligen Kollegen.

Bis heute. Heute war ich mit den Mäusekindern eine ehemalige Kollegin besuchen, die auch gerade mit zwei kleinen Kindern zu Hause ist. Nachdem wir in den letzten Wochen auf Finnisch gemailt hatten, begrüsste sie mich heute auf Finnisch, fragte nach fünf Minuten noch einmal nach, ob ich sie eigentlich gut verstehen würde, und wir blieben bei Finnisch. Den ganzen Tag.

Wow, das war so toll!

(Wurde auch Zeit, nach sechs Jahren!)