Dieses Jahr ist der Herbst zwei Stunden nach Urlaubsende über uns hereingebrochen.
„Fussballtraining wäre heute Nachmittag um fünf!“, erfuhr ich, als wir vom Hafen heimgefahren waren, gefrühstückt und das Auto ausgeladen hatten und ich anfing, die 874 während des Urlaubs eingetroffenen Mails durchzugehen. (Keine Frage, dass der grosse Herr Maus,der die ganzen Ferien über schon hibbelig gewesen war, da hinwollte. Statt noch eine Woche zu warten.) „Die Trainingszeiten für den Herbst stehen fest. Diese Woche Montag, Dienstag und Donnerstag, ab nächster Woche dann…“, schrieb die Trainerin des Fräulein Maus. „Wir fangen mit den Klavierstunden gleich in der ersten Schulwoche an!“, teilte die Klavierlehrerin mit.
Kindergarten fing am nächsten Tag an. Schule am übernächsten. Auf Arbeit war plötzlich alles ganz dringend. Der Ähämann ist schon wieder anderthalb Tage in Deutschland gewesen, arbeitsmässig, versteht sich.
Das Wetter stimmt auch. Während wir in der Schweiz fast abgesoffen sind im Regen, war es hier vier Wochen lang heiss und sonnig. („Zu heiss!“, sagen alle, „Seid froh, dass ihr nicht da wart!“ Ha, die haben ja alle keine Ahnung, wie glücklich ich über vier Wochen lang 30 Grad gewesen wäre!) Seit wir wieder da sind, regnet es jeden Tag. Ach was, regnen – es schüttet! Wie aus Kübeln! Gerne auch mit Blitz und Donner (und zwar komischerweise früh um sechs oder so). Zwischendurch kommt mal für eine Stunde die Sonne raus, bevor der nächste Wolkenbruch niedergeht. Die Kinder tragen täglich Gummistiefel und Matschklamotten. Sogar die erste Flunssa hat uns schon heimgesucht, mit Matschbirne und Schniefnase und Kratzehals. Wir zünden die ersten Kerzen an gegen die Finsternis, die die Regenwolken verbreiten, und fühlen uns wie im Oktober. Als wäre der Urlaub schon ganz weit weg.
„Können wir vielleicht heute noch ein Glas für meine gesammelten Muscheln kaufen?“, bat mich der grosse Herr Maus, nachdem ich das Fräulein Maus am Montag zum Training gefahren hatte und danach mit den beiden Herren Maus weitergefahren war zum dringend nötigen Hosenkauf. (Vorbei die Zeiten, in denen ich einfach eine Hose in ihrer Grösse mitbringen konnte – jetzt müssen die Spargeltarzane anprobieren, denn 98% aller erhältlichen Hosen sind leider um Kubikdezimeter zu weit…) Also fuhren wir noch zu IKEA. (Und parkten neben der 177.)
Wenigstens auf dem Schreibtisch des grossen Herrn Maus ist jetzt noch ein bisschen Sommer.
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Freitag, 29. August 2014 um 09:09
Naja, hier regnet es zwar nicht ganz so viel, aber Sommer ist das irgendwie nicht. Gestern wollten wir Holunder pflücken, dessen vollständige Reife mich am Sonntag, als im August, überrascht hatte. Natürlich kamen wir zu spät. Auch für die Mirabellen hatten sich schon Liebhaber gefunden
Freitag, 29. August 2014 um 20:38
Jetzt komm‘ ich gerade nicht ganz mit – ihr wart in der Schweiz in Urlaub und der große Herr Maus hat Muscheln als Sommererinnerung? Nicht gerade das, was in der Schweiz überall rumliegt, oder habe ich irgendwas nicht mitbekommen?
Bei uns ist das Wetter übrigens auch eher herbstlich, die nächste Woche verspricht allmähliche Besserung…
Viele Grüße!
Freitag, 29. August 2014 um 22:37
Wir waren auf dem Weg zwei Tage an der Ostsee: https://myyratohtori.wordpress.com/2014/08/23/sataseitsemankymmentaviisi/ :-)
Samstag, 30. August 2014 um 01:15
Tatsache, das hatte ich nach deinem ausgiebigen, sehr schönen Schweiz-Bericht dann wohl schon wieder verdrängt :-)
Samstag, 30. August 2014 um 15:19
In der Schweiz war’s auch schöner! :-)
Freitag, 29. August 2014 um 23:36
@Mitleserin: klar findet man in der Schweiz auch Muscheln – wir haben ja Seen und Flüsse :-)
Und Versteinerungen gibt es auch (Karen, wenn ihr jemals in die Gegend von Frick geratet, dort gibt es einen „Klopfplatz“ bei einer Tongrube, da darf jeder Fossilien freihämmern und mitnehmen, da gibt es bis zu richtig grossen Ammoniten alles mögliche… nur die Dinos aus der Grube, die stehen im Museum ;-))
Samstag, 30. August 2014 um 15:21
Das darf ich dem grossen Herrn Maus jetzt aber nicht erzählen… sonst will der da sofort hin!