Als wir vor vier Jahren in die neue Wohnung zogen, die beiden grossen Mäusekinder aber noch ein reichliches Jahr lang in den alten Kindergarten gingen und wir dann immer morgens und nachmittags – der kleine Herr Maus im Kinderwagen, das Fräulein Maus links dran festgehalten, der grosse Herr Maus rechts dran festgehalten – zur Haltestelle latschten, den Bus heranwinkten, uns über Busse ärgerten, in denen schon drei Kinderwagen standen (Einmal war einer davon so einer für Hunde. Da war ich richtig sauer.) und insgesamt vermutlich einmal nach Deutschland und zurück mit dem Bus fuhren, da sagte ich oft:
Wenigstens wissen sie dann später gleich, wie das so geht mit dem Busfahren.
Das war natürlich zum grössten Teil Galgenhumor.
Aber natürlich hat sich dann zwei, drei Jahre später auch gezeigt, dass es stimmt.
Neulich auf dem Elternabend vom Turnverein, als die Trainerin ankündigte, die Mädchen müssten dieses Schulhalbjahr leider an ein paar Terminen aus logistischen Gründen in einer Turnhalle im Stadtzentrum trainieren, und zwar direkt nach Schulschluss, also zu einer Zeit, zu der die gewöhnliche finnische Mutter und der gewöhnliche finnische Vater arbeiten und nicht als Taxifahrer zur Verfügung stehen, aber sie würde freilich die Mädchen bei Bedarf am Markt, wo sämtliche Buslinien ankommen, einsammeln und sie sicher zur Turnhalle geleiten, man müsse gegebenenfalls mit seinen Kindern nur mal die Busstrecke üben – da klappte mir deshalb fast die Kinnlade runter, als eine Mutter darauf erwiderte:
“Also die A. kann nicht mit dem Bus kommen. Die weiss gar nicht, wie das geht. Wir fahren nie Bus!“
und eine zweite Mutter ihr beisprang:
“Ich will auch gar nicht, dass mein Kind allein Bus fährt. Was da für Typen mitfahren! Ich fahre ja auch nicht Bus!“
Das ist übrigens ein Vorteil von Elternabenden im Turnverein: es gibt keine Tischkanten zum Reinbeissen. Man sitzt ja auf Turnmatten am Boden.