Und als wir dann endlich nach Wochen zum ersten Mal wieder einen ganzen Wochenendtag frei hatten, die halbe Familie aber noch hustete und schniefte und das Wetter auch eher mistig war, da taten wir, was wir immer bei solchen Gelegenheiten tun, wenn wir trotzdem einen Ausflug machen wollen: wir fuhren mit der Lieblingsautofähre auf die überübernächste Insel.


Es ist noch gar nicht so lange her, da sagte ich, als wir wieder irgendwo eine neue Brücke statt einer Autofähre vorfanden: um die Lieblingsfähre müssen wir uns wohl keine Sorgen machen – die Strecke ist einfach zu lang. Nur ein paar Tage später kam der Ähämann mit dem Gerücht nach Hause, dort werde jetzt auch eine Brücke gebaut. Als wäre das schon beschlossene Sache.
Mir wurde ganz weh ums Herz. Denn so wenig ich den Fahrten mit den Stockholm- und Tallinnfähren abgewinnen kann, so sehr hänge ich an den kleinen, gelben Strassenfähren.
Doch eine kurze Recherche ergab: das ist ja ein uralter Hut. Da wird noch viel Wasser den Aurajoki hinabfliessen, ehe die Lieblingsfähre ausser Betrieb genommen wird. Wenn überhaupt.
So lange werden wir weiterhin Fähre fahren. Übers zugefrorene Meer, bei Mondschein, bei Mistwetter. So oft es geht.
Und geduldig jeden Stau ertragen – die Anwohner, in deren Namen das Brückenprojekt angeblich durchgesetzt werden soll, haben sowieso ein Vorfahrtsrecht; und wer sich ein Mökki auf einer Insel baut, tja… – denn der ist schliesslich Teil des Abenteuers.

Es gibt sowieso zu viel Hektik auf der Welt.