Letzte Woche war ein dicker Brief für mich im Briefkasten, mit einer Einladung zur offiziellen Promotionsfeier der Uni Turku. Diese findet jedes Jahr im Mai statt, und daran teilnehmen können alle, die bis zum Februar des Jahres promoviert haben und vorher noch nicht daran teilgenommen haben. (Ich könnte also theoretisch auch noch nächstes Jahr oder übernächstes oder in zehn Jahren.)
Beigelegt war das Programm (Donnerstag: Probe im Konzerthaus, anschliessend Dinner und Tanz; Samstag: Promotionsfeier im Konzerthaus, Prozession zum Dom, dort Gottesdienst, abends Dinner und Tanz; Sonntag: Segelausflug nach Naantali, Mittagessen im besten Restaurant am Platz), ein Anmeldeformular, eine Kleiderordnung (einzeln aufgeschlüsselt für „Doktor, weiblich“, „Doktor, männlich“, „Partner des Doktors, weiblich“, „Partner des Doktors, männlich“ und „anderer geladener Gast, männlich“, „anderer geladener Gast, weiblich“) sowie Anweisungen für die Bestellung des Doktorhutes und des Doktordegens, beide für die Feier unabdingbar. Ach ja, und die Preisliste: 250 € pro Person für die Veranstaltungen. 275 € für den Degen. Der Preis für den Hut variiert je nach Hutfabrik zwischen 495 und 650 €. (Dabei hab’ ich ja schon einen! ;-) ) Mal davon abgesehen, dass die geforderten Kleider für mich und der Frack für den Ähämann ja auch nicht schon bei uns im Kleiderschrank hängen.
Dazu fällt mir eigentlich nur ein, Else Buschheuer, deren New-York-Tagebücher ich letztens alle mal wieder gelesen habe, zu zitieren:
Bin ich Jesus?! Wächst mir Gras aus den Taschen?!