Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Geht ja gut los

Im Ernst?! Man kann Tickets für einen Nachtzug verkaufen, ohne zu wissen, ob man zu dem Zeitpunkt eigentlich die geeigneten Waggons dafür bereitstellen können wird?!

Und den Kunden, die rund um dieses Ticket eine Fährverbindung und zwei weitere Zugverbindungen gebucht haben, 16 Tage vor Reiseantritt mal eben so Bescheid sagen?! Und sie zur Entschädigung mit einem Ersatzticket völlig ausserhalb irgendeiner Reisezeit – wir werden ganz sicher nicht in den Skiferien nach Hamburg fahren! – abspeisen?!

Danke für nichts, Schwedische Bahn!

Vielleicht doch lieber ausschliesslich im Osten Zug fahren.
(Seufz.)


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Herbst

… ist die schönste Jahreszeit im Wald.

(Leider war der uns anstelle unseres langjährigen Lieblingswanderwegs empfohlene Spaziergang kein angemessener Ersatz.)

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Autofährenliebe.

Autofähre fahren wird mir nie langweilig werden.

Wir bekommen übrigens demnächst eine zweite Elektrofähre. ♥

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Grosse Kinder.

Der grosse Herr Maus verbrachte das Wochenende mit einem Schulfreund und dessen Familie im Mökki. Er kam mit einem Eimer Preiselbeeren und einem Eimer Pfifferlinge zurück.


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Wissenschaft in Buchform

Ich habe ein ganzes Regalfach voller Doktorarbeiten.

(Weil das hier so ist, dass die am Ende fein gedruckt werden mit ISBN und allem Drum und Dran und nicht nur an Freunde, Verwandte und Kolleg*innen, sondern auch an alle bei der Verteidigung Anwesenden verteilt werden. Und ich war auf vielen Verteidigungen während meiner Zeit hier an der Uni.)

Aber viel toller als die alle zusammen ist natürlich das Kinderbuch, das eine ehemalige Mitdoktorandin und ein ehemaliger Mitdoktorand letztes Jahr gemeinsam geschrieben haben.

Das darf auch bleiben, während die Doktoarbeiten jetzt leider bis auf fünf, die mir besonders am Herzen liegen, wegen Platzmangel ins Altpapier wandern werden.

***

Ob ich meine alte Arbeit manchmal vermisse?

Manchmal vermisse ich es, da draussen zu sein, Experimente zu planen und kleine pelzige Tiere zu händeln. Sehr vermisse ich effizientes Arbeiten, zielführende Diskussionen und über die Belange meiner eigenen Arbeit weitestgehend selbst entscheiden zu dürfen. Überhaupt nicht vermisse ich befristete Arbeitsverträge, das ständige Anträgeschreiben, den Publikationsdruck, den ganzen Sommer mit Feldarbeit zu verbringen und den ganzen Winter mit Statistik.


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Im Herbstwald

Es hat lange gedauert, bis wir wieder Lust hatten, in den Wald zu gehen.

Während der schlimmsten Coronazeit habe ich immer gesagt, alles nicht so schlimm, solange wir in den Wald dürfen. Und das stimmte ja auch. Aber wir haben damals alle, wirklich alle Wanderwege in der näheren und weiteren Umgebung abgelatscht, und irgendwann hing sogar uns der Wald zum Hals heraus. Wir waren so froh, als wir letzten Winter an den Wochenenden wieder in die Eisbadesauna, in die Schwimmhalle, ins Museum gehen konnten, und ich glaube, wir waren tatsächlich kein einziges Mal wandern letzten Herbst und Winter und Frühling.

Jetzt geht’s wieder.

Und sehr plötzlich ist auch der Herbst ausgebrochen. Mit allen erdenklichen Farben und Abendbrot, das am Wegesrand zum Einsammeln bereitsteht. Und zum Glück nur einer einzigen Elchfliege.


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neljäsataakuusikymmentäviisi

Wir haben heute gleich mal damit angefangen, Václav klarzumachen, womit er bei uns so zu rechnen hat.

Wir fuhren zur Lieblingssauna, und schon lange vor der kleinen, unbefestigten Waldstraße, noch auf der grossen Landstrasse, kam uns eine 465 entgegen.

Am See war es heute besonders schön: ringsum hatten sich die Birken schon gelb gefärbt und liessen bei jedem Windstoss leuchtende Sterntaler ins schwarze Wasser segeln, am Himmel türmten sich Wolkengebirge, und ab und zu warf ein kräftiger Regenschauer Ringe aufs Wasser und Regenbögen an den Himmel. Lange Zeit waren wir ganz allein in der Sauna, und am Steg war es ganz still bis auf das Blib! Blib! Blib! der Regentropfen, die von den Erlen ins Wasser fielen.

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Tschüss, Balthasar! Hallo Václav!

Balthasar war ein Kompromissauto, das es in unserer Familie eigentlich gar nicht hätte geben sollen.

Trotzdem habe ich dem Ähämann im Mai, als er mir erzählte, es gäbe jetzt mehrere vollelektrische Autos, die eventuell für uns in Frage kämen, und drei Tage später mit einem zum Probefahren vor der Tür stand, erstmal einen Vogel gezeigt: Balthasar war noch keine drei Jahre alt! Was für eine Verschwendung! Und überhaupt, wer soll das denn bezahlen?!

Letzteres war nicht das grösste Problem. Nicht zum ersten Mal blieb mir angesichts der finnischen Gebrauchtwagenpreise der Mund offen stehen: der Autohändler hätte uns sogar für einen vier Jahre alten Balthasar mit geschätzten 60 000 km auf dem Buckel noch mehr gezahlt, als wir in Deutschland für ihn als Jahreswagen (!) bekommen hätten.

Und so hatten wir uns – auch angesichts der astronomischen Benzinpreise und der immer drohenderen Klimakrise und unseres damit verbundenen immer schlechteren Gewissens, das wir zuletzt bei jeder Autofahrt hatten – dann doch recht schnell entschieden.

Mussten wir nur noch warten. Wir hatten nicht vor nächstem Frühjahr mit dem neuen Auto gerechnet, denn man hatte uns 11 bis 14 Monate Lieferzeit angekündigt. (Und das ist wohl in den allermeisten Fällen auch so.) Wir fielen aus allen Wolken, als uns das Autohaus letzte Woche anrief, unser Auto wäre da: da waren gerade mal dreieinhalb Monate seit der Bestellung vergangen!

Und so ist uns der etwas überstürzte Abschied heute überraschend schwergefallen. Denn auch in drei Jahren kann einem so ein Fast-Familienmitglied, auch wenn es nicht die ganz grosse Liebe war, ans Herz wachsen.

Er ist mit uns nach Island geschippert, sehr abenteuerliche Strassen gefahren, durfte Zug fahren und eine Reise durch halb Europa machen, hat zuverlässig Kinder, Skier, Fahrräder, eine Harfe, estnische Rhabarberlimonade und slowakisches Bier transportiert und selten eine Waschanlage gesehen.

„Der arme Balthasar!“ sagte der kleine Herr Maus, der sich gestern Abend vorm Schlafengehen aus dem Haus geschlichen hatte, um ihn nochmal zu streicheln und sich von ihm zu verabschieden. „Wahrscheinlich kommt er jetzt zu jemandem, den er jeden Tag auf Arbeit fahren muss.“

Es war wirklich genauso schlimm wie beim letzten Mal, ihn im Autohaus stehen zu lassen und wegzufahren.

Aber ab sofort fahren wir mit Wind- und Atomkraft statt Benzin.

Und das Zweitbeste ist: Václav hat sogar eine Farbe!


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neljäsataakuusikymmentäkolme, neljäsataakuusikymmentäneljä

Manchmal versuche ich – diese Stadt macht es einem ja auch nicht immer leicht, sie zu lieben – Turku so zu sehen, wie als wir gerade angekommen waren.

An manchen Tagen geht das von allein.

So wie heute, als ich noch vor der Arbeit ans andere Ende der Stadt fuhr, um für den kleinen Herrn Maus im Konservatorium ein Musiktheorielehrbuch abzuholen, und dann den schönsten Weg auf Arbeit nahm, nämlich den mit der Föri über den Fluss.

(Es war so schön, und ich hatte noch so viel Zeit, dass ich mich fünf- oder sechsmal hin und her fahren liess. )

Es war genauso kalt und klar und sonnig und herbstfarben wie an dem Tag, als wir hier ankamen. Und die Verwunderung, plötzlich in einer Stadt am Meer zu leben, hat tatsächlich bis heute angehalten.

Als ich eine halbe Stunde später mein Rad in den Fahrradständer neben meiner Arbeit schob, fuhr mich fast eine 464 über den Haufen. (Die 463 hatte ich schon in der ersten Schulwoche gesehen, die stand neben meinem ganz normalen Arbeitsweg.)

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