Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Gestern Abend hat es innerhalb von ein paar Stunden ganze 20 cm geschneit. Als es damit aufhörte, fing der Winterdienst an zu schuften. Unser „TALO-Team“ kam nachts halb zwei (!) mit dem kleinen Bagger, um die Wege zwischen den Häusern zu beräumen. Die ganze Nacht hörten wir von Ferne Schneepflüge. Als wir heute früh aufwachten, war es eisig kalt, und die Sonne schien von einem blauen Himmel auf dick beschneite Bäume und Häuser. Aber die Wege und Strassen waren frei.

Vor den Eingängen unserer Nachbarn kann man psychologische Studien betreiben: manche trampeln sich nur einen Fusspfad durch den Schnee, manche fegen regelmässig seit Beginn des Winters jeglichen Neuschnee zur Seite, manche (wie wir), schippen den Schnee weg, wenn es gerade passt, und auch nur so halbordentlich. Unser Nachbar zwei Eingänge weiter könnte jedoch, wenn wir es nicht besser wüssten, ein guter, ordentlicher Deutscher sein. Er beseitigt penibel jedes Krümelchen Schnee: erst mit der Schippe, dann mit dem Besen, und den Rest leckt er wahrscheinlich ab. Neben seinem Eingang gibt es auch keine Schneehaufen, wie bei uns – er scheint allen seinen Schnee auf den grossen Haufen zu tragen, den der Bagger ein paar Meter von seiner Haustür zusammengeschoben hat.

Mittags in der Sonne fängt der Schnee an, von den Dächern zu tropfen. Ausserdem wird es Zeit, die Sonnenbrillensaison zu eröffnen und das Haus nie mehr ohne zu verlassen.

Es ist aber noch kalt genug, dass die Strassen noch komplett weiss sind. Die Busfahrer haben es inzwischen perfektioniert, die letzten paar Meter an eine Haltestelle nicht heranzufahren, sondern heranzurutschen.

Und in den nächsten Tagen soll es weiterschneien. (Wie es sich für einen ordentlichen finnischen Winter Ende Februar, Anfang März gehört.)

Und ich habe vom Winter noch lange nicht genug!!!


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Baby Shower: [amer.] Babyparty für die werdende Mutter

Im Ausland zu leben und „internationale“ Freunde zu haben ist auch besonders deshalb toll, weil man alle möglichen Bräuche kennenlernt und mitmachen darf. Nachdem ich schon so einen schönen finnischen polttarit bekommen habe, hat letzten Samstag Leigh Ann für mich eine Babyparty organisiert. (Ich hatte vorher keine Ahnung, was das sein soll, nur dass es ein amerikanischer Brauch ist.) Eingeladen waren die Frauen aus der Gemeinde und meine beste Freundin Pinni.
Von jeder habe ich ein Geschenk für das Mäusekind bekommen – der Sinn eines baby showers ist, die Mutter bei der Anschaffung der Babyausstattung zu unterstützen, da es in den USA ja kein KELA-Paket gibt. Ich fand es besonders rührend, dass einige ”meiner Frauen” vorher extra im Internet nachgeguckt hatten, was dieses Jahr alles im KELA-Paket ist und welche Farben es hat – um mir dann etwas dazu Passendes zu schenken. Ausserdem haben wir lustige Spiele gespielt (z.B. Babybrei kosten und die Sorte erraten oder mit verbundenen Augen um die Wette eine Puppe windeln), leckere, an Kindergeburtstage erinnernde süsse Sachen gegessen und viel Spass gehabt.

Danke, danke, das war wirklich toll! :-)


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Interaktiv

Möchte vielleicht noch jemand mitwetten, wann das Mäusekind geboren wird und welchen Geschlechts es sein wird?

(Dabei wissen wir ja alle, dass es genau zum errechneten Termin auf die Welt kommen wird und der Ähämann und ich sowieso schon lange wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird – und nur meine Schwiegermutter die einzige und letzte Person auf dieser Welt ist, der wir bösartigerweise bisher weder Geschlecht noch geplanten Namen verraten haben. *grrrr*)

Und für alle die Lieben, die mir immer wieder bittend in den Ohren liegen: „Ich möchte dich doch so gerne mal mit dickem Bauch sehen…!“ – bitte, hier! :-)


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Lebenszeichen

Für alle, die sich wundern, dass ich in letzter Zeit so wenige Blogeinträge und mails schreibe: ich wundere mich auch! ;-)

Hatte ich mich doch auch deshalb besonders auf meinen Mutterschutzurlaub gefreut, um für so etwas ausgiebig Zeit zu haben. Und nun stellt sich heraus, dass Bloggen und Emailschreiben vor allem eine willkommene Abwechslung auf Arbeit waren, es aber zu Hause tausende andere schöne Sachen gibt, zu denen ich vorher nicht gekommen bin und die wohl dann, wenn das Mäusekind erstmal da ist, auch wieder nichts mehr werden werden. *lach* Wenn mich aber jemand fragen sollte, WAS ich denn nun eigentlich den ganzen Tag über mache, dann könnte ich auch nur sagen: eigentlich NICHTS. Tse! Faules Stück! Aber es ist einfach soooo schön, so in den Tag hinein leben zu können und nebenher den Bauch zu streicheln und sich zu freuen…

Das Beste am Mutterschutz ist, dass man so oft und so lange schlafen kann, wie man will. Denn müde bin ich wie ein Siebenschläfer! (Zum Glück wird es hier mit jedem Tag deutlich heller, das gleicht das Ganze ein bisschen aus.) Ansonsten geht’s mir ziemlich prächtig. Ich warte immer noch auf den Tag, an dem der dicke Bauch anfängt mich zu nerven – aber nein! Ausser dass ich nur noch in zwei Haltungen schlafen kann (entweder auf der rechten Seite, oder auf der linken Seite – wobei ich auf der rechten Seite nicht so gut schlafen kann, also reduziert es sich eigentlich auf eine) und sowieso alle zwei, drei Stunden auf’s Klo rennen muss, und bald mal jemand den Tisch mit Bauchausschnitt für Schwangere erfinden könnte, kann ich mich über nichts beklagen. Auch Skifahren geht immer noch prima!

Ich esse den ganzen Tag und trinke literweise Johannisbeersaft. Plötzliche Putzattacken in Folge des vorgeburtlichen Nestbautriebs? Nöö! Wäschewaschen und Schneeschippen (die paar Quadratmeter vor unserem Eingang, die das TALO-Team nicht macht), aber das zählt ja wohl nicht wirklich. Das habe ich auch schon vorher gern gemacht. Und wenn sich nicht aus unerfindlichen Gründen in letzter Zeit die Wäsche so anhäufen würde bei uns – halbe Maschinen würde ich auch jetzt nicht waschen!

Das Mäusekind ist sehr brav – es hat mich noch nicht ein einziges Mal in die Rippen oder den Magen getreten, und es schläft nachts genauso wie ich und fängt erst am Frühstückstisch wieder zu strampeln an. Dafür lässt es sich nicht gern vorzeigen. Schon beim Ultraschall liess es sich nicht porträtieren. Jetzt hat es sich das ganze Wochenende mucksmäuschenstill verhalten, obwohl ich doch Pinni so gern vorführen wollte, wie es mir den Bauch ausbeult – und jetzt führt es sich seit vorgestern auf, als würde es sich am liebsten sofort und zwar durch die Bauchdecke einen Weg nach draussen verschaffen wollen. *drängel* *bauchausbeul*
Wir werden jeden Tag gespannter, wann es denn nun wirklich auf die Welt kommen will. Am Freitag hatte ich meine dritte und letzte Arztuntersuchung in der neuvola, da wurde mir gesagt, das Mäusekind und ich seien eigentlich bereit für die Geburt, es müsse nur noch ein bisschen wachsen, aber es wäre auch nicht schlimm, wenn es sich sofort auf den Weg machen würde. „Offiziell“ hat es ja nun auch nur noch drei Wochen. Aber so schnell es mit allem war – sich kopfunter zu drehen und sich nur ein paar Wochen später schon in ”Startposition” zu begeben – wird es wohl nicht mehr so lange warten wollen. Ich hätte nichts gegen noch ein paar Gammeltage einzuwenden, aber ich würde mich auch freuen, nicht mehr so lange warten zu müssen. Auch wenn wir uns eigentlich noch überhaupt nicht vorstellen können, dann immer so ein kleines Wesen um uns herum zu haben und für es verantwortlich zu sein und ihm die Welt zu zeigen. Noch seltsamer, so gar nicht zu wissen, ab wann es da sein wird… Aber wir freuen uns besonders, die ersten drei Wochen zu dritt verbringen zu können. Hier bekommen Väter drei Wochen lang nach der Geburt ”Vaterurlaub” – zu den gleichen Bedingungen wie die Mutter während des gesamten Mutterschutzzeitraums (70% vom Gehalt, gezahlt von KELA, nicht vom Arbeitgeber) und ohne dass das vom Jahresurlaub abgeht.

Ach, Mäusekind, wir freu’n uns so sehr darauf, dich endlich im Arm halten zu können! Weisst du eigentlich, wie schön es hier draussen ist?


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Auf dem Eis

Was bietet man Besuch, der über den sogenannten Winter in Turku nur milde lächeln kann? Ein zugefrorenes Meer! Ätsch!

So sieht’s derzeit an der Autofähre aus:

Aber fahren tut sie natürlich trotzdem regelmässig:

“Kreuzung”

Und natürlich kann man jetzt auch übers Meer laufen:

Aber wo wollen die beiden denn hin?!

Aha, eine Insel entdecken! :-)

(Eine von des Liebsten (Turkuer) Arbeitskolleginnen sagte gestern, als sie von unserem Ausflug hörte: “Ich glaube, ihr habt viel mehr Spass als wir…!” Tja, das steht ja wohl jedem frei…)


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Ronkainen hat’s nicht geschafft… :´-(

Gestern waren wir nochmal beim Tierarzt mit ihm, wo festgestellt wurde, dass er tatsächlich einen viel zu langen Backenzahn hat (das kommt bei Meerschweinchen häufiger vor, weil die Zähne ein Leben lang wachsen und nur durch Abnutzung gekürzt werden) und dass seine Fressprobleme VIELLEICHT daher kommen. Nun musste das Schweinchen aber zur Zahnkürzung betäubt werden, was natürlich bei Ronkainens Verfassung ein Risiko war – er war ja nur noch ein Strich mit ein bisschen Fell drumrum. Das war so ein Alles-oder-Nichts-Ding: entweder er stirbt, weil er nicht fressen kann, oder er stirbt an der Narkose – oder er wird wieder gesund. Und so waren wir uns einig, dass wir das Risiko eingehen mussten.
Und dann ist der kleine, schwache Kerl doch aus der Narkose nicht wieder richtig aufgewacht. *schnief*
Vielleicht ist es für ihn ja besser so, ehe wir ihn nochmal eine Woche lang mit Zwangsfütterung gequält hätten. Aber trotzdem…!

Ich hatte gedacht, dass ich mich vielleicht doch auch erleichtert fühlen würde, den kleinen Kerl nicht mehr leiden zu sehen und ihn nicht mehr rund um die Uhr pflegen zu müssen – aber jetzt fehlt er mir einfach nur. Und jetzt haben wir auch so ein armes Einzelschwein…! Vatanen so alleine in seinem Käfig hocken oder durch die Küche rennen zu sehen ist so herzzerreissend… *heul*


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Gestern auf dem Aurajoki

Letzte Woche hat sich der Turkuer Winter mal von seiner besten Seite gezeigt, mit viel Frost und reichlichen Schneefällen. Und als dann gestern noch die Sonne schien, waren unsere Wochenendpläne – von wegen die letzten unausgepackten Kisten im Kinderzimmer ausräumen und ein bisschen putzen und so – selbstverständlich hinfällig. Da mussten wir auf den Fluss!

Hier geht normalerweise eine Seilfähre zum Selberkurbeln über den Fluss:

Aber im Moment braucht die ja keiner:

Stattdessen eignet sich der Fluss hervorragend zum Skifahren:

Auf der Loipe, die gleich hinter unserem Haus anfängt, geht’s auch, aber zum Querfeldeinfahren ist die Schneedecke doch noch ein bisschen dürftig.

Und die Sonne ist schon wieder soooo hell und soooo warm:

Und weil der Citymarket in Ravattula quasi direkt am Weg, äh, Fluss lag, sind wir dort schnell noch vorbeigefahren und haben für den Ähämann neue Skistöcke gekauft, weil seine alten schon ziemlich kaputt waren. Damit ist er dann auf dem Heimweg stolz vor mir hergesaust. Und ich hab’s genossen, wieviel angenehmer Skifahren für den dicken Bauch ist als Laufen. Jawoll! Auch wenn’s mir keiner glaubt…

War das schön! :-)


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Weil alle fragen…

Von dem armen Schwein Ronkainen gibt’s nicht viel Neues zu berichten. Manchmal frisst er quadratmillimeterweise Salat, wenn er ihm direkt vor die Nase gehalten wird. Manchmal aber will er auch gar nichts. Manchmal will er, aber kann es anscheinend nicht kauen oder schlucken oder beides. Das arme Tier! Wir schwanken ständig zwischen Hoffen und Aufgeben und drehen ihm doch immer wieder eine Portion Möhrenbrei, und noch eine, und noch eine… rein. Immer in der Hoffnung, dass er wenigstens erstmal wieder kräftiger wird, kräftig genug, um wenigstens mal ausführlich untersucht werden zu können.
Psychisch ist das alles noch viel anstrengender als physisch. Ihn auch nachts zu füttern ist gar nicht so schlimm – ich muss zur Zeit sowieso alle paar Stunden aufs Klo rennen. Aber dann wieder zu sehen, wie er nichts fressen will, und genau zu wissen, irgendwann, bald, müssen wir entscheiden, ob wir weitermachen damit oder ob es alles keinen Sinn mehr hat und wir das arme Tier nur unnötig quälen, das ist furchtbar anstrengend und nervenzehrend. *heul*

Zum Glück hatte ich Freitag nun meinen letzten Arbeitstag. Erstens werde ich jetzt zu ein bisschen mehr Schlaf kommen, den ich dringend gebrauchen kann, und zweitens hat jetzt wenigstens einer von uns Zeit für Tierarztbesuche. Obwohl ich eigentlich die nächsten Wochen mit Bauchstreicheln und Nichtstun verbringen wollte…
Auf Arbeit waren alle lieb. Sobald eine Schwangerschaft offensichtlich ist, gratuliert einem hier jeder dazu. Vorgestern wünschten mir dann alle Glück und alles Gute für die Geburt. Ich finde das besonders rührend, wenn das von den Vogelgucker-Jungs kommt oder vom Techniker. Und Elina, die Kinder nicht mag und niemals selber welche haben möchte, hat dem Mäusekind ein paar allerliebste winzige Schuhe gestrickt und mir am Freitag geschenkt. Hab’ ich schon mal erwähnt, wie froh ich bin, das Mäusekind hier auf die Welt zu bringen?!

Ach so, ja, und dann war da ja noch das Stöckchen vom Haltungsturner. Aaalso:

Vier Jobs in meinem Leben:
Bibliotheksaushilfe
Jenaer-Glas-Verpacker
”Sachbearbeiterin Naturschutz” (ja, das war auf einem Amt!)
Mäusefänger

Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann:
Zugvögel – Einmal nach Inari
Wir können auch anders
Die Scheinheiligen
Lost in Translation

Vier Orte, an denen ich gelebt habe:
Karl-Marx-Stadt
Jena
Konnevesi
Bielefeld (obwohl man sich da ja nicht so ganz sicher sein kann…)

Vier TV-Serien, die ich sehr gern sehe:
Löwenzahn
Muumins
(Öhm… sehr kindisch, ich weiss. Und auf vier komme ich schon gar nicht. Gibt’s im Fernsehen was Schrecklicheres als Serien?!)

Vier Orte, an denen ich Urlaub gemacht habe:
Malá Fatra (Die zweite Heimat meiner Kindheit. Und wenn’s geht, dann immer noch jedes Jahr.)
Tirana
Manchester (Auch nicht gerade der klassische Urlaubsort, aber dank der besten Studienfreundin einer der beeindruckendsten Urlaube überhaupt.)
Inari

Vier meiner Lieblingsgerichte:
Quarkkäulchen
Eierkuchen
Halušky
Lachssuppe

Vier Webseiten, die ich täglich besuche:
Ilmatieteenlaitos
Google
meinen Counter
Lila, nicht zuletzt wegen ihrer grossartigen Blogroll, und viele, viele andere Weblogs

Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre:
In Konnevesi, sonst nirgends anders als hier. :-)

Vier Blogger, die das mitmachen sollen:
Wer will? Wer will? Wer hat noch nicht? Stöckchen steht zur freien Verfügung! :-)


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Armes Schwein

Meerschwein Ronkainen ist schlimm krank. Freitagabend sass er plötzlich apathisch im Käfig und wollte nichts mehr essen und trinken. Samstag waren wir mit ihm beim Nottierarzt. Seidem bekommt er Antibiotika auf Verdacht und wird mit Babybrei alle paar Stunden zwangsernährt. (Das Schlimmste ist, dass keiner wirklich weiss, was er hat, und wir erstmal nur Symptome behandeln können. Und diese kleinen Tierchen sind so empfindlich, dass jede Krankheit gleich lebensbedrohlich ist. *heul*) Der liebste Ähämann und ich kommen uns vor, als würden wir schon mal für die Tage und Nächte mit Baby trainieren. Bruder Vatanen ist lieb, hockt neben Ronkainen und frisst ihm was vor. (Bisher leider ohne Erfolg.) Das Mäusekind stupst Ronkainen jedes Mal von innen an, wenn ich ihn zum Füttern auf dem Schoss habe.

Bittebitte, nun werd’ doch wieder gesund!!!

(Eigentlich hatte ich mir meine letzte Woche vor dem Mutterschutz anders vorgestellt. Ich hab’ noch so viel zu tun – aber mit Schlafmangel und Sorgen und halbe Tage zu-Hause-Arbeiten geht das alles nicht. Und bitte, wäre es verzeihlich, wenn ich mich des Haltungsturners Stöckchens erst später annähme?)