Gestern Abend hat es innerhalb von ein paar Stunden ganze 20 cm geschneit. Als es damit aufhörte, fing der Winterdienst an zu schuften. Unser „TALO-Team“ kam nachts halb zwei (!) mit dem kleinen Bagger, um die Wege zwischen den Häusern zu beräumen. Die ganze Nacht hörten wir von Ferne Schneepflüge. Als wir heute früh aufwachten, war es eisig kalt, und die Sonne schien von einem blauen Himmel auf dick beschneite Bäume und Häuser. Aber die Wege und Strassen waren frei.
Vor den Eingängen unserer Nachbarn kann man psychologische Studien betreiben: manche trampeln sich nur einen Fusspfad durch den Schnee, manche fegen regelmässig seit Beginn des Winters jeglichen Neuschnee zur Seite, manche (wie wir), schippen den Schnee weg, wenn es gerade passt, und auch nur so halbordentlich. Unser Nachbar zwei Eingänge weiter könnte jedoch, wenn wir es nicht besser wüssten, ein guter, ordentlicher Deutscher sein. Er beseitigt penibel jedes Krümelchen Schnee: erst mit der Schippe, dann mit dem Besen, und den Rest leckt er wahrscheinlich ab. Neben seinem Eingang gibt es auch keine Schneehaufen, wie bei uns – er scheint allen seinen Schnee auf den grossen Haufen zu tragen, den der Bagger ein paar Meter von seiner Haustür zusammengeschoben hat.
Mittags in der Sonne fängt der Schnee an, von den Dächern zu tropfen. Ausserdem wird es Zeit, die Sonnenbrillensaison zu eröffnen und das Haus nie mehr ohne zu verlassen.
Es ist aber noch kalt genug, dass die Strassen noch komplett weiss sind. Die Busfahrer haben es inzwischen perfektioniert, die letzten paar Meter an eine Haltestelle nicht heranzufahren, sondern heranzurutschen.
Und in den nächsten Tagen soll es weiterschneien. (Wie es sich für einen ordentlichen finnischen Winter Ende Februar, Anfang März gehört.)
Und ich habe vom Winter noch lange nicht genug!!!