Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Letzter Tag zu Hause

Seltsam, wie schnell so ein Jahr um sein kann… Als ich den ersten Tag zu Hause blieb, lag genauso viel Schnee wie jetzt, und am liebsten habe ich Schnee geschippt, trotz des dicken Bauchs. Jetzt guckt mir ein eingemummeltes Mäusebabymädchen aus dem Kinderwagen heraus dabei zu.

Ich freu‘ mich auf Arbeit. Die Freude wird ungefähr eine Woche lang anhalten. ;-) Oder ein paar Stunden, falls mein grossartiger Chef gleich morgen wieder irgendwas Unmögliches von sich zu geben hat. (Als ich mich letzte Woche anlässlich des Symposiums abends zu einer Besprechung, wie es nun mit meiner Arbeit im letzten Jahr noch weitergehen soll, mit dem australischen Peter und meinem ehemaligen Kollegen traf, wollte er ja nicht mitkommen. So dass ich morgen alles mit ihm nochmal durchkauen muss. Ich hab‘ ja sonst nichts zu tun…!)

Ganz schrecklich wird es werden, das Mäusebabymädchen morgen für den ganzen Tag im Kindergarten abzugeben. *schnüff* (Zum Glück mache ich das nicht, sondern der Ähämann. Ich hole sie dann wieder ab.) Allerdings war mir die Vorstellung letzte Woche noch viel schlimmer als diese Woche, wo sie immerhin schon drei Mal für kürzere oder längere Zeit ohne mich dort geblieben ist. Immerhin weiss ich, dass sie dort gut aufgehoben ist. Sie muss zum Beispiel nicht im Bett schlafen, sondern wird ihren Mittagsschlaf draussen im Kinderwagen machen. Und bei einer „Kindergartenlehrerin“, drei „Kinderpflegerinnen“ und mindestens einer Praktikantin auf maximal 16 Kinder wird auch immer jemand Zeit für sie haben. Als ich das Mäusebabymädchen gestern nach zwei Stunden wieder abholte, lag sie z.B. tief und fest schlafend bei einer der Kinderpflegerinnen auf dem Arm, und das schon seit einer halben Stunde. (Und das unser Kind, das sonst nie irgendwo anders schläft!)

Der Kindergarten wird übrigens nicht nur für des Mäusebabymädchens Finnisch gut sein, sondern auch für meins. Wenn ich sonst in diesem vergangenen Jahr nichts gelernt habe, dann wenigstens eine Menge Finnisch. Zwar beschränkt sich das neue Vokabular hauptsächlich auf Schwangerschafts-, Geburts- und Babybegriffe, aber ich hab‘ ja nicht nur Worte gelernt, sondern auch, mich besser auszudrücken und mehr zu verstehen. Als ich am Montag bei der Kindergartenleiterin den Vertrag unterschreiben war, sagte sie mir gleich, wie erleichtert alle gewesen wären, dass sie sich mit mir so gut auf Finnisch verständigen könnten *rotwerd* und dass sie alle schon befürchtet hätten, sie müssten mit mir Englisch reden, wo sie das doch alle nicht so recht könnten.

Wenn ich könnte, würde ich gern halbtags arbeiten. Oder nur drei Tage die Woche. Aber leider macht sich das in der Wissenschaft nicht so gut, und als Doktorand überhaupt nicht. Da muss ich jetzt durch.

Das Beste ist, dass ich jetzt eine deadline für meine Arbeit habe: ich habe noch Geld bis Ende März 2008. Das sollte zu schaffen sein. (Und irgendwann reicht’s ja auch mal. Ehrlich!)

Dann mal los!!!


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Gutes Timing ist:

wenn es erst so richtig kalt wird (Dienstag), dann so richtig dolle schneit (Mittwoch) und wegen der vorangegangenen Kälte gleich alles liegenbleibt, dann so warm wird (Freitag), dass man schnell noch einen Schneemann bauen kann, bevor es wieder knackig kalt wird (Sonnabend).


Schlechtes Timing ist:

wenn man sein Kind im März bekommt, einem Zeitpunkt, zu dem die meisten finnischen Kinder geboren werden. Wenn man dann bei plötzlicher Witterungsänderung seinem Kind angemessene Kleidung kaufen möchte – weil sowohl Witterung als auch Kindeswachstum nicht so wirklich vorhersagbar sind – ist natürlich in der entsprechenden Grösse ALLES schon ausverkauft. Noch schlimmer ist, dass gleich nach Weihnachten Winterschlussverkauf ist und danach die Frühlingssachen in die Geschäfte kommen – zu einer Zeit, wo der Winter gerade mal so richtig anfängt.

Wo bitte kriege ich jetzt für das Kind einen Wechselschneeanzug in Grösse 80, der unter 100 € kostet? *stöhn*
(Ja, es gänge zur Not auch ohne. Aber einer, mit dem sie sich demnächst mal in den Schnee setzen könnte – was mit dem KELA-Anzug definitiv nicht geht – wäre vielleicht doch ganz schön.)


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Essen-und -Trinken-Stöckchen

Na, das trifft sich ja gut. Alke will was über Bier wissen – und dann auch noch über finnisches Bier, dabei sagt man dazu lieber gar nichts… – und der Haltungsturner will wissen, wie ich so koche. Ganz unfraulich sage ich gleich mal zu Beginn, dass ich zu ersterem lieber Auskunft gebe. ;-)

Dann mal los:

Weizen, Pils, Alt oder Kölsch?
Pils.
Weizen nur mit Bananensaft. *hmmmm*
Alt und Kölsch? Das sieht doch schon so eklig aus!

Welche Marke?
Reichenbrander. Weil das in unserer Familie schon immer getrunken wurde.
Ansonsten gerne tschechisches oder slowakisches Bier. Wobei mir Budweiser (also das echte jetzt!) zu bitter ist.
Von finnischem Bier gerne die I-er Version, also mit extra wenig Alkohol (III-er Bier entspricht in etwa einem deutschen Pils), besonders gut für die Sauna, weil ich sonst gleich einschlafe, und auch gut, wenn man noch stillt und nicht weiss, ob das Kind wirklich verlässlich die Nacht durchschläft. :-) Lapin Kulta ist wohl die bekannteste finnische Marke, allerdings bei Ausländern aus “Bierländern” eher verschrieen. Wir trinken meist Koff oder Karhu. Aber ganz ehrlich, ich schmecke da keinen Unterschied.

Nenne drei Biere, die jeder einmal getrunken haben sollte?
Weiss ich doch nicht!

Achtest du beim Bier auf das deutsche Reinheitsgebot?
Nö.

Welches Bier musst du noch trinken, weil du das noch nie getan hast?
Oh, da gibt es vermutlich jede Menge. (Ach, übrigens, Alke, ich habe damals in dem heissen Sommer 2003 jede Menge Detmolder getrunken. Fand ich lecker.)

Ein Bier, das keines ist?
Finnisches I-er Bier wahrscheinlich. Aber wie gesagt, ich mag’s.

Beck’s schmeckt nach?
Keine Ahnung. Nie probiert. ”Westbier” ;-) ist nicht so meins, schon gar nicht, wenn es so penetrant beworben wird.

Das schönste Logo hat die Marke…
Von den finnischen Bieren: Karhu. Der guckt so schön grimmig. Und die Werbung für den Karhu-”Sikspäk” fand ich auch klasse.
Ansonsten mag ich die bierservierende Ziege auf dem Kozel.

Ist Saufen gut?
Nein. Aber wenn man die Finnen fragt, dann schon. Kneipen werden hier gerne danach beurteilt, ob man sich mit möglichst wenig Geld möglichst viel besaufen kann.

Macht Bier glücklich?
Wenn man an einem heissen Sommertag so richtig durstig ist, dann macht ein kühles Bier zumindest kurzzeitig glücklich. Ja.

Bist du ein Glas- oder Flaschenkind?
In der Sauna aus der Flasche. Sonst aus’m Glas.

Kannst du eine Bierflasche ohne Öffner öffnen?
Nö. Und muss ich ja auch nicht, ich hab‘ schliesslich so schöne DDR-Relikte wie einen Öffner mit hinten dran Hornimitat mit eingearbeiteter Wartburgplakette (sowas Schönes gab’s in meiner Schwiegerfamilie) oder diese unheimlich praktischen Öffner, mit denen man hinterher die Flasche wieder verschliessen kann. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich dieser Dinger schämen oder stolz sein soll, sowas noch zu haben. ;-)

Hast du einen Bierbauch?
Nö. Bierbäuche haben doch nur Männer! ;-)

Trinkst du Feierabendbiere?
Nö.

Bevorzugst du Kindergrößen, also kleiner als 0,5 ltr?
Oh ja! Da ich Flüssigkeiten egal welcher Art nur in recht kleinen Mengen runterbringe, ist mir auch kleines Bier am liebsten. Da kommen mir die 0,33-l-finnischen-Flaschen übrigens auch gerade recht.

Uff, das waren die Bierfragen. Jetzt wird’s peinlich. Jetzt muss ich mich zum Kochen äussern:

Kannst du kochen? Wenn ja, kochst Du gerne?
Mit Rezept, ja. Meine beste Freundin aus Studienzeiten kann sich heute noch köstlich darüber amüsieren, dass ich ein Heftchen mit selbst aufgeschriebenen Rezepten besass, in dem zu lesen war, dass man Rührei für eine Person aus 2 Eiern und und 2 Esslöffeln Milch zubereitet. Aber ich bin nun mal gern auf der sicheren Seite.
Ob ich gerne koche? Nein.

Wann isst bei Euch die ganze Familie gemeinsam?
Wenn der Ähämann nicht früh zu lange liegengeblieben ist und lieber ohne Frühstück auf Arbeit rennt, dann zum Frühstück. Wochentags esse ich mit dem Mäusebabymädchen gemeinsam Mittag, am Wochenende kocht uns der Ähämann was, da essen wir erst, wenn sie Mittagsschlaf macht. Abends essen wir auch meist erst, wenn sie schon im Bett ist. Allerdings wird sich das alles nochmal ändern, wenn sie durch den Kindergarten einen anderen Rhythmus hat. Wahrscheinlich werde ich dann auch schon aus dem Haus sein, wenn der Ähämann und das Mäusebabymädchen zusammen frühstücken, dafür machen wir dann vielleicht alle gemeinsam Abendbrot.

Was isst Du zum Frühstück?
Auf jeden Fall was Süsses. Toastbrot mit Marmelade oder Honig oder auch mal nur mit Zucker, manchmal nur diese Eierwaffeln mit Butter drauf. Am Wochenende dazu ein Ei. Und als ich so richtig viel stillen musste, habe ich oft früh mit Käsebrot angefangen, seltsamerweise. Aber jetzt wieder ausschliesslich süss.

Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?
Mittags jetzt? Also das Mäusebabymädchen und ich zu Hause. Ich irgendwas halbfertiges, was schnell geht, so dass wir gemeinsam essen können. Sie maximal ein Viertel Gläschen Babyfutter mit extra gekochtem Reis oder kleinen Makkaroni, weil sie es, genau wie ihre Mama, gar nicht leiden kann, wenn im Essen mehr Sosse als Substanz ist. Der Ähämann meist beim Chinesen bei seiner Arbeit um die Ecke, weil die diversen finnischen Mensen und Kantinen nicht eben besonders leckeres Essen anbieten.
Ab Februar das Mäusebabymädchen im Kindergarten, ich auf Arbeit. Wahrscheinlich werde ich mich wieder eher selten durchringen können, in die Mensa zu gehen, weil das Essen wirklich nicht toll ist da, also wird es wohl eher wieder bei Sandwich und munkki bleiben…

Wie oft geht Ihr ins Restaurant?
Sehr unterschiedlich, aber vielleicht im Durchschnitt so zwei Mal im Monat. Schön ist, dass hier nie und nirgends in einem Restaurant geraucht werden darf, also waren wir mit dem Mäusebabymädchen schon auswärts essen, da war sie gerade mal zwei Wochen alt und schlief im Kinderwagen, während wir assen. Neuerdings liebt sie es, im Hochstühlchen “wie eine Erwachsene” mit am Tisch zu sitzen und rumzugucken, so dass wir halbwegs in Ruhe essen können. :-)

Wie oft bestellt Ihr Euch was?
Bestellen nie. (Oh, ich musste gerade an unsere fetten Nachbarn denken, bei denen alle zwei Tage das Pizzataxi vor der Tür hält…) Aber wir holen uns ziemlich oft takeaway vom Chinesen.

Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?
Nö. Die Hindernisse sind anderer Art. ;-) (Irgendwann würden wir z.B. ganz gern mal wieder ganz ungehetzt zu zweit abends essen gehen.)

Gibt es bei Euch so was wie Standardgerichte, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
Nudelauflauf in diversen Variationen.

Hast Du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Nö.

Kochst du jeden Tag?
*stöhn* Bloss nicht! Eigentlich hatte ich ja überlegt, ob ich für das Mäusebabymädchen selber kochen sollte, aber bei den winzigen Mengen, die sie isst, lohnt sich wirklich der Aufwand nicht.

Hast Du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Nö. Der Ähämann guckt manchmal bei chefkoch.de

Wer kocht bei Euch häufiger?
Der Ähämann. Der kocht fast immer. Ich bin traditionell nur für ein paar wenige bestimmte Gerichte zuständig.

Und wer kann besser kochen?
Der Ähämann natürlich! :-)

Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Nö.

Kochst du heute völlig anders, als Deine Mutter / Deine Eltern?
Nö, ganz und gar nicht. :-) Meine Mutter kocht genauso ungern wie ich und grundsätzlich nach Rezept, dafür aber lecker. :-) Mein Vater kocht gar nicht, ist aber mit allem zufrieden, wäre er auch, wenn gar kein warmes Essen auf den Tisch käme. Wenn er doch mal kochen muss, kocht er sich Nudeln, Pudding oder Tütensuppe.
Doch, ich bin meinen Eltern sehr ähnlich. In der Beziehung. ;-)

Wenn ja, isst Du trotzdem gerne bei Deinen Eltern?
Obwohl nein, esse ich gerne bei meinen Eltern, ja. :-)

Bist Du Vegetarier oder könntest Du Dir vorstellen vegetarisch zu leben?
Nein, dafür finde ich ein ordentliches Schnitzel (das es hier leider nicht gibt) oder ein leckeres (Schweine-)steak ab und zu doch zu lecker. Aber ich mach‘ mir nicht viel aus Fleisch und mag auch die meisten Fleisch- und Wurstsorten nicht. Ich glaube, ich käme eine ganze Weile gut aus als Vegetarier.

Was würdest Du gerne mal ausprobieren, an was Du Dich bisher nicht rangewagt hast?
So einen voileipäkakku, wie’s ihn bei Ludwig – der das Rezept aus Schweden mitgebracht hat – immer zum Geburtstag gab.

Kochst Du lieber oder findest Du Backen spannender?
Wenn schon, dann lieber backen. Aber auch das macht der Ähämann besser und mit grösserer Begeisterung…

Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?
Kann mich an keine erinnern. Wie auch?

Was essen Deine Kinder am liebsten?
Reiswaffel. ;-)
Im Ernst – wenn sie kein Löffelchen Brei mehr will, kein Stückchen Brot, kein Stückchen Banane, keinen Keks – Reiswaffel geht immer noch. Leider kann ich das Kind nicht ausschliesslich von Reiswaffeln ernähren. *seufz*

Was mögen Deine Kinder überhaupt nicht?
Mehr als drei Löffelchen Brei. Zumindest meistens. Und andere Milch als die von Mama.

Was magst Du überhaupt nicht?
Rind, Wild, Leber, Innereien, Thunfisch, Spinat, Rosenkohl… fallen mir jetzt spontan ein.

So, und jetzt seid ihr dran. Ihr alle! ;-)


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Juhuu!

Schnee! Schnee! Schnee!!!

Während des Mäusebabymädchens Mittagsschlaf hat es 20 cm geschneit. Also sind wir danach schneeschippen gegangen, haben uns mit dem Kinderwagen durch den Tiefschnee bis zur Loipe gequält, um die Schneehöhe im Wald zu prüfen, haben schnell was gegessen, das Mäusebabymädchen in die „Kiepe“ gepackt, Mama die Skier angeschnallt, und sind eine Stunde durch den Wald gezogen. Danach haben wir wieder Schnee geschippt.

Sooo schön! Wir zwei schlafen heute Nacht bestimmt wie die Murmeltiere.


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Ich packe meinen Koffer…

…ähm, ziehe mein Kind an…

Es sind -15 Grad, und ich ziehe meinem Kind an:

Eine Strickjacke…

Eine Strickjacke, Wollsocken…

Eine Strickjacke, Wollsocken, einen Wolloverall…

Eine Strickjacke, Wollsocken, einen Wolloverall, “Stiefelchen”…

Eine Strickjacke, Wollsocken, einen Wolloverall, “Stiefelchen”, Handschuhe…

Eine Strickjacke, Wollsocken, einen Wolloverall, “Stiefelchen”, Handschuhe, einen Schneeanzug…

Eine Strickjacke, Wollsocken, einen Wolloverall, “Stiefelchen”, Handschuhe, einen Schneeanzug und eine Helmmütze aus Wolle (mit extra dicker Fütterung über der Stirn und den Ohren!).

Geschafft! Jetzt können wir den Müll wegbringen gehen.


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seitsemän

Es ist fast immer die gleiche Sorte Auto mit den niedrigen Nummern: alte Geländewagen. Und der mit der Nummer Sieben stand heute auf dem Parkplatz, als wir vom Kindergarten zur Bushaltestelle gingen. Das ging jetzt aber mal schnell! :-)

Im Kindergarten war es ganz toll, das Mäusebabymädchen ist zwischen den „grossen“ Kindern rumgerobbt, hat Spass gehabt und sich um mich gar nicht gekümmert. Die Erzieherinnen sind natürlich alle lieb, und ja, das wird schon werden… *seufz*

[yksi… kaksi… kolme]


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Die erste kleine Null

Das Mäusebabymädchen ist 10 Monate alt!

So gross schon! Und so süss!

Sie robbt kreuz und quer durch die Wohnung. Nichts ist ihr mehr zu weit. Keine Schwelle zu hoch.

Im Bett dreht sie sich hin und her, und her und hin. Wer bitte hat das nochmal gesagt, dass sich Babys im Schlafsack nicht auf den Bauch drehen können?! Nachdem es eine Zeit lang immer Theater gab, hat sie jetzt endlich gelernt, dass man auch auf dem Bauch schlafen kann, und die Bauchlage nicht nur zum Hochrecken und Aufstehen da ist. Tagsüber schläft sie eigentlich nur noch auf dem Bauch. Sie schläft mittlerweile nur noch ein Mal am Tag, nachdem sie mit zwei Mal schlafen plötzlich jede Nacht eher aufwachte. Wenn es gut geht, schläft sie so zweieinhalb Stunden. Wenn nicht, ist sie nach anderthalb Stunden wieder wach. (Aber nicht ausgeschlafen.) Meist geht es aber gut. Und selbst wenn sie nicht ausgeschlafen ist, kann sie das mittlerweile gut wegstecken. Unser grosses Mädchen!

Sie hat einen Zahn. Naja, ein Zehntel Zahn oder so. Am Donnerstag war er noch überhaupt nicht zu sehen, nur zu hören, wenn sie Saft aus dem Glas trank. Mittlerweile kann man auch was sehen. Der Zahn ist so problemlos gekommen, dass wir ihn noch lange nicht bemerkt hätten, tränke sie nicht aus einem richtigen Glas.

Das heisst allerdings nicht, dass sie jetzt auch kräftig essen täte… *seufz* Ganze 300 g hat sie in den letzten beiden Monaten zugenommen. Sie ist nicht mal so sehr mäkelig – eigentlich isst sie alles, nur alles in winzigen Portiönchen. Und stillen findet sie auch nicht mehr soooo toll – früh nuckelt sie noch recht hingebungsvoll, aber auf das Stillen abends könnten wir fast auch verzichten.

Sie war auch zum zweiten Mal in ihrem kleinen Leben krank. Aber wie beim ersten Mal war es schnell vorbei und hat sie nicht weiter gequält. Diesmal hat sie dolle gehustet, die Arme, aber trotz erst laufender und dann verstopfter Nase konnten wir diesmal auf Nasentropfen verzichten. Diese Klötzchen zum unters Bett legen sind eine prima Erfindung!

Diverse Ängste, die sie vor zwei Monaten noch gequält haben, sind wieder verschwunden. Mittlerweile darf ich sogar in ihrem Beisein staubsaugen.

Und am meisten Spass macht, dass wir anfangen, miteinander richtig zu kommunzieren. Am Anfang hielt ich es noch für Zufall, dass sie mir die Hand entgegenstreckte, wenn ich sie fragte: “Gibst du mir das Würfelchen?“ Oder: „Gib Mama mal die Windel!“, aber nein, Zufall ist das nicht mehr. Und auf die Frage, ob sie noch was essen oder trinken will, gibt sie sehr deutlich Antwort! :-)

Hach, ist das schön mit so einem Mäusekind! Hoffentlich verpasse ich nicht alle wichtigen Sachen, wenn sie dann in den Kindergarten geht… Morgen gehen wir das erste Mal gemeinsam hin. *seufz*


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kuusi

Zuerst sahen wir heute die Acht. (Aber die nützt ja nichts, solange ich die Sechs und die Sieben nicht habe.) Und dann gingen wir zum Domcafé. Rechts um den Dom rum, nicht links rum. Da standen eine Menge Autos. Auch mal wieder eine 1. Aber über die bin ich ja nun schon lange raus! (Sehr komisch nur, dieses Kennzeichen – VER 1 – da die Einsen auf finnischen Kennzeichen nur Striche sind, ergab sich das Wort veri. Bitte, wer fährt denn mit sowas auf dem Kennzeichen rum?!) Ausserdem ein grosses Auto vom Turun Sanomat und irgendein Fernsehübertragungsauto. „Was machen die denn hier“, fragte ich mich noch, und war schon am Weitergehen, als der Ähämann sagte:“Na bitte, ich wusste doch, dass wir die Sechs heute noch sehen!“ Das Turun Sanomat-Auto hatte sie.

[yksi… kaksi… kolme]


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Deutsche Wörter im Ausland 

Die Fremdgeher

Kaffepaussi, buterbrod, besservisseri: Der Deutsche Sprachrat hat im Ausland nach deutschen Wörtern gefahndet – und wurde fündig.
Von Hermann Unterstöger
(sueddeutsche.de 07.01.2007)

Mit dem Foto kann ich auch dienen. Allerdings zweifle ich stark an der Germanophilie eines einzelnen Busfahrers – diese Aufschrift ist hier nämlich des Öfteren zu lesen. Und kaffe mit nur einem e ist schwedisch, und paussi leitet sich wohl auch eher vom schwedischen paus ab als von der deutschen Pause, wie so viele Wörter hier, die ihren Ursprung im Schwedischen haben.

Und „kahvipaussi“? Das sagt kein Mensch! Wenn, dann hiesse es kahvitauko!

Wollen wir doch mal festgehalten haben.


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Heute haben wir schon mal den „Ernstfall“ geprobt – wie das dann so ist, wenn Mama den ganzen Tag auf Arbeit ist. Unter erleichterten Bedingungen – Papa war mit dem Mäusemädchen zu Hause. (Mama auf Symposium. Heute und morgen.)

Als ich gerade ein strahlendes und aufgedrehtes Mäusebabymädchen in die Arme schliessen konnte – hach, war der Tag lang, aber hach, war das auch mal wieder schön! – berichtete mir der Ähämann so nebenbei, ja, das was sie da gerade mache – den Hintern hochrecken beim Robben – das habe sie heute den ganzen Tag gemacht („Aber das macht sie doch schon lange?!“ Nein, tut sie nicht!). „Ach ja, und sie hat übrigens auch einen Zahn.“

Wie?! Da bin ich einen Tag nicht da, und das Kind lernt krabbeln und bekommt seinen ersten Zahn?!

Kann es morgen abend vielleicht laufen?!