Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Frühlingswochenende

– Gleich nach dem Aufwachen eine Amsel singen gehört
– Ostereier für die kleine Birke im Garten bemalt
– Das Mäusekleinkind ganz viel spazierengefahren, damit es ganz viel schlafen konnte
– Gesicht in die Sonne gehalten
– Ostereier aufgehängt
– Ganz viele Möwen rufen gehört
– Rasen gekämmt geharkt
– Gesicht in die Sonne gehalten
– Die Taufe des Patenkinds gefeiert
– Birkenzweige für den Osterstrauss geholt
– Dem Mäusekleinkind zum ersten Mal nur den Übergangsoverall angezogen
– Gesicht in die Sonne gehalten
– Das Mäusekleinkind geschaukelt
– Mit dem Bus zum Familiengottesdienst unserer Gemeinde in der Henrikkinkirkko gefahren
– Das erste Stieleis des Jahres gegessen
– Gesicht in die Sonne gehalten


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Danke!

Danke für die vielen Geschenke! Danke für die Briefe und Päckchen! Danke für die Glückwünsche per mail, im Blog, auf Flickr und im Babyzimmer! :-)

Es war wahrlich ein besonderer Tag:

Wie im Jahr zuvor habe ich die Nacht vorher nur drei Stunden geschlafen (irgendwas Komisches gegessen und dann die halbe Nacht zwischen Bett und Kloschüssel hin und her gewandert *örks*). Ich hoffe, das wird jetzt nicht Tradition!

Ansonsten war es der ekligste Märztag, den ich jemals in Finnland erlebt habe! Am Sonntag hatte es – nachdem aller Schnee schon weggetaut war (sehr ungewöhnlich, viel zu zeitig, aber ja, wir fingen an, uns an den Frühling zu gewöhnen), 10 cm neu geschneit. Und gestern hat es den ganzen Tag darauf geregnet und dazu gestürmt. Nachdem ich das Mäusekleinkind in den Kindergarten gebracht hatte (das ist diese Woche mein Aufgabe, weil der Ähämann in Espoo unterrichtet), kam eine halbe Stunde lang kein Bus, und ich hoffe inständig, dass jetzt nicht die nächste Erkältung im Anmarsch ist.

Ich habe dann hundemüde den Tag auf Arbeit verbracht, danach ein hundemüdes und ningeliges Mäusekleinkind aus dem Kindergarten geholt, das ich allein noch bis zur Endlich-Zubettgeh-Zeit bespassen musste *selberfasteinschlaf*, weil ja der Papa… und eine halbe Stunde nach dem Mäusekleinkind bin ich auch ins Bett gegangen. Als ihr eigentlicher Geburstag war schlief ich also schon süss und selig. ;-) (Ein Glück, denn das Kleinkind meinte heute früh, die Nacht um fünf beenden zu müssen!)

ABER, früh haben wir noch zu dritt gefrühstückt, Mama und Papa haben dem Mäusekind ein Liedchen gesungen, und wir haben gemeinsam die Geschenke ausgepackt.

So viele Leute haben an sie gedacht! Und sie hat sich so über die Geschenke gefreut! Vor allem über das Geschenkband! ;-) Und die Wackelente. Und die Bücher.

Doch, schön war’s. :-)

Und mensch, heute vor einem Jahr, der erste Tag mit diesem winzigen Menschlein… zum ersten Mal Windeln wechseln… und das kleine fremde Wesen den ganzen Tag anriechen und ansehen und streicheln… *schnüff*


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Kein Baby mehr

„Liebes Mäusemädchen,

es ist das Banalste, was man sagen kann, aber ich kann nicht anders: wie die Zeit vergeht!

Nun bist du schon ein Jahr alt!

Ich weiss noch genau, wie das war vor einem Jahr, als ich meinen täglich dicker werdenden Bauch durch den Winter schleppte, vorsichtig die verschneite Unitreppe hoch und wieder runter, am Wochenende in der Sonne über den vereisten Fluss. Trotz aller Vorsicht bin ich ein Mal doch hingefallen, neben dem Briefkasten einfach auf die Knie gekippt. Erinnerst du dich? Erst fiel ich hin, und dann, nur Sekundenbruchteile später zwar, aber doch spürbar später eben, gab es ein dumpfes Plonk in meinem Bauch. Aber du warst ja gut gepolstert, und mein Schreck war bestimmt grösser als deiner.

Und dann kam dein Geburtstag. Mit Schneeschauern und Sonnenschein und kräftigem Sturm. Und jeder Menge Babys, die auch den Sonntag, den 19. März, für ein gutes Geburtsdatum hielten. Dein Weg auf die Welt war einfach und viel weniger schlimm als erwartet, und hat gar nicht lange gedauert. 20:25 Uhr konnten wir dich in die Arme schliessen und wussten endlich, unser Mäusekind ist ein Mäusemädchen.

Und seitdem ist nichts mehr, wie es war. ;-)

Ich wusste, ich würde dich ganz furchtbar süss finden. Du WARST ganz furchtbar süss mit deinen winzigen Fingerchen und den herzförmigen Nasenlöchern und den Grimassen, die du schon als Neugeborenes geschnitten hast! Aber womit ich nicht gerechnet habe, ist, dass wir dich jeden Tag süsser finden würden. Dass ein Lächeln mit kleinen Zähnchen im Mund noch viel süsser ist als ein zahnloses Lächeln.

Ich hatte mich auf schlaflose Nächte eingestellt. (Umsonst. Natürlich hast du nicht sofort durchgeschlafen, aber ziemlich schnell.) Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Tage mit dir so anstrengend werden würden, weil du von Anfang an Anteil an deiner Umwelt nehmen wolltest und nur ja nicht die Augen zumachen wolltest. Und wenn du noch so müde bist – du könntest ja etwas verpassen!
(Du wirst es nicht hören wollen, aber glaub’ mir, so in zwanzig Jahren etwa wirst du froh sein, wenn du einen Mittagsschlaf machen kannst! ;-) )

Ich wusste, ich würde mein Herz an dich verlieren. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass ich dich jeden Tag sooo viel mehr lieben würde.

Und auch wenn es ganz furchtbar abgedroschen klingt: ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen!

Aus dem winzigen, hilflosen Neugeborenen ist ein selbstbewusstes Kleinkind geworden.

Du kannst sitzen. Aus dem Kinderwagen heraus beobachtest du, was um dich herum vorgeht. Du sitzt auf dem Teppich und schlägst deine Bauklötzchen gegeneinander. Das ging im Liegen nicht so gut. Du fährst dein Auto hin und her. Das ging im Liegen auch nicht. Du kannst sogar schon auf der Babyschaukel sitzen. Dabei beobachtest du die anderen Kinder auf dem Spielplatz und die Möwen, die am Himmel fliegen, und wenn ich dich anstupse, dann fängst du an zu lachen, je höher du schaukelst, desto mehr. Ich freue mich schon drauf, mit dir im Sand zu buddeln und in Pfützen zu matschen und dich das erste Mal auf die Rutsche zu setzen!

Nichts ist mehr vor dir sicher. Wo du hinwillst, da kommst du auch hin. Auf dem Bauch bewegst du dich nur noch selten fort. Du kannst ja jetzt krabbeln! Noch bist du sehr vorsichtig dabei und ein wenig langsam, aber ein paar Tage Üben noch, und du wirst flink wie ein Wiesel sein. Du versuchst ausdauernd, dich an deinem Laufgitter oder an unseren Regalen hochzuziehen. Vorerst kommst du nur bis auf deine Knie, aber welch eine Aussicht bietet sich dir, die du bis vor kurzem nur in Bauchlage den Kopf heben konntest! Und es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis du dich auf deine Füsse stellen kannst. Und bis du losläufst.

Du verlangst lautstark dein Essen, wenn du Hunger hast. Du zeigst auf deinen Milchbecher, wenn du zwischendurch trinken möchtest. Du drehst demonstrativ deinen Kopf weg und wehrst mit den Händen ab, wenn du satt bist und ich dir trotzdem noch ein Löffelchen Brei oder ein Stück Brot in den Mund schieben will. Ist ja gut, du musst ja nicht! (Obwohl, ein ganz kleines bisschen mehr könntest du ruhig essen. Mit deinen 7,5 kg auf 75 cm machst du nicht nur uns, sondern auch deiner neuvolatäti ein bisschen Sorgen.)

Wir verstehen dich ganz gut, auch wenn du noch nicht sprichst. Das heisst, eigentlich sprichst du ja. Viel zu erzählen hast du, oh ja! Nur verstehen wir dich nicht, weil du noch deine eigene Sprache sprichst. Aber auch die wird deutlicher: wenn du Essen bekommst, sagst du „mamamam“, wenn wir dir hinterher die Hände und das Gesicht waschen, sagst du „wawawa“. Wasser, genau! :-) Und im Bilderbuch zeigst du mir alles Mögliche.

Es macht so viel Spass, dir beim Entdecken der Welt zu helfen. Ich hoffe, du hast viel Spass als Kleinkind. Ich freue mich auf deine ersten Schritte. Auf deinen ersten Ausflug mit uns auf dem Fahrrad. Auf deinen ersten Saunagang. Auf all die Abenteuer, die wir gemeinsam erleben werden.

Alles Gute zum Geburtstag, süsse Maus! Ich hab’ dich sooo lieb!

Deine Mama“


2 Kommentare

kahdeksan

Also ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das wirklich zählt.

ÅLD 8. Blau auf weiss statt schwarz auf weiss. Ein åländisches pakettiauto. Aber Åland ist Finnland, wenn auch mit Sonderstatus, und die Kennzeichen sind genauso dreiziffrig und dreibuchstabig wie die Festlands-finnischen. Also!

(Und ausserdem habe ich die 8 ja auch schon mal gesehen. Und die 9. Und die 10. Nur da fehlte mir noch die 7.)

Immer, wenn ich ein åländisches Auto in Turku sehe, frage ich mich übrigens, wie die das machen. Die Åländer sind die, die in Mariehamn von der falschen Seite auf die Fähre fahren und dann in Turku rückwärts von der Fähre fahren müssen. Wer nicht die Schwedenfähren benutzt, kann mit den zahlreichen kleinen Fähren von Insel zu Insel bis aufs Festland übersetzen. Einen halben Tag aber braucht man so oder so. Wo übernachten die? Bei Verwandten? Bei Freunden? Im Hotel? Warum kommen die überhaupt? Zum Shoppen? (Letztens stand ein åländisches Auto vor dem ”Bauhaus”.) Freunde besuchen? Ausflug machen?

[yksi… kaksi… kolme]


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Zum ersten Mal auf dem Spielplatz:

Das war ein kurzer Winter… Die Sonne scheint, der Schnee ist fast verschwunden, und nicht einmal nachts wird es mehr richtig kalt. Ich weiss noch nicht, ob ich mich darüber freuen soll. Wir wollten doch noch mit dem Mäusemädchen schlittenfahren gehen!

Allerdings sehnen wir uns nach dem Ende der Erkältungszeit! Nachdem wir eine Woche lang alle drei krank zu Hause waren – und so richtig gesund sind wir immer noch nicht: dem Mäusemädchen läuft die Nase, dem Ähämann wird nach jedem Essen schwindlig, und ich fühle mich immer noch, als hätte ich Pudding in den Beinen – haben wir gestern und heute die Frühlingssonne genossen. Gestern auf Ruissalo, heute in Naantali, wo man sogar schon auf der verglasten Terrasse des „Merisali“ in der Sonne sitzen konnte. Hinterher sind wir noch über die Muumininsel spaziert und haben uns gefreut, dass die Sonne schon wieder bis um sechs scheint. Na dann komm halt, Frühling! :-)