Nicht in jeder finnischen Stadt wird die Weihnachtszeit zwei Wochen vorfristig und mit Feuerwerk eingeläutet.
In Turku werden am Samstag vor dem ersten Advent feierlich die Kerzen des grossen Weihnachtsbaums vor dem Dom entzündet. Nachdem die Zeremonie im Rahmen des Kulturhauptstadtjahrs ein wenig ausgeufert und letztes Jahr komplett ausgefallen war, war es dieses Jahr wieder ganz besonders schön:
Die Kindergärten organisierten einen Wichtel-Laternenumzug am Fluss entlang zum Dom – vorbei an kleinen winkenden Schneemännern, kleinen turnenden Eisbären, kleinen fleissigen Wichteln und kleinen singenden Lappenkindern – die Kirche das eigentliche Eröffnungszeremoniell. Der Weihnachtsmann war da, ein paar seiner Wichtel, ein Gruppe Kirchenmäuse, ein Chor sang, die Domdohle und die Kirchenmaus moderierten.
Und als die 713 Glühbirnen an der riesigen Fichte funkelten, sangen wir lauthals beide Weihnachtsbaumlieder – das deutsche und das finnische – mit.
Hinterher wurden alle zu einer kleinen Schatzsuche und zum Aufwärmen in den Dom eingeladen. Und das war auch bitter nötig, das Aufwärmen.
(Nicht hingehen sollte man mit drei übermüdeten Kindern: einem kleinen Herrn Maus, der keinen Mittagsschlaf gemacht hatte, einem grossen Herrn Maus, der früh halb sieben aufgestanden war, und einem Fräulein Maus, das die Nacht vorher anlässlich der Radionacht mit ihrer Deutschklasse aushäusig geschlafen verbracht hatte. Das war fast noch schlimmer als beim Martinsumzug.)