Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Sommerferien minus 7

Finnland hat 6568 bestätigte Coronafälle.

Manchmal ist es schwer, die Wünsche von fünf Personen – oder wenigstens drei Kindern – unter einen Hut zu bekommen.

Der kleine Herr Maus hatte sich schon einen Ausflug zum Fährenwanderweg gewünscht, da waren die Seen noch gefroren. Und von da an jede Woche. Heute sollte er endlich seinen Wunsch erfüllt bekommen. Heute wollte dann aber die Teenagerin unter keinen Umständen in den langweiligen Scheisswald, aber weil wir vollidiotischen Eltern den Ausflug als zu weit weg und zu lange dauernd ansahen, um sie allein zu Hause zu lassen, musste sie leider doch mit. Sie hielt dann aber doch nicht ganz die vollen neun Kilometer durch mit Gemecker. Sondern nur sechs oder so.

Ich freute mich vor allem darüber, dass der See wieder aufgefüllt ist.


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Coronaklausur, Tag 47

Finnland hat 5254 bestätigte Coronafälle.

In den zwei Wochen, in denen wir nicht draussen waren, ist der Frühling ausgebrochen: es wird grün, es gibt Blümchen, der Himmel ist blauweiss, Schmetterlinge taumeln über die grün-weissen Buschwindröschenteppiche, die Wellen schwappen mit Sommergeräuschen an die Uferfelsen, und die Vögel singen im Chor.

Das Fräulein Maus fing an, seine Sommerhausaufgabe für den Biologieunterricht zu erledigen: ein Herbarium mit mindestens 50 Pflanzen anlegen. (Darunter so Dinge wie drei verschiedene Arten Rentierflechten und fünf verschiedene Moosarten, die auf Deutsch nicht mal einen Namen haben.) Das Schulkind von heute muss allerdings kein Zeitungspapier mehr durch den Wald schleppen, sondern legt ein Digiherbarium an. Sehr cool.

Der grosse Herr Maus konnte eine weitere Aufgabe – „Besuche einen Nationalpark!“ – in seinen Fernpfadfinderpass eintragen.

Und der kleine Herr Maus, der beschloss spontan, dass es Zeit zum Anbaden sei. (Bei 14°C im Schatten. Über die Wassertemperatur reden wir gar nicht erst.)

Was hatten wir alle den Wald vermisst…! Und den Sommer!


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Coronafreie Zone

Einfach nur wandern… geht immer noch nicht.

Korrektes Löschen des Würstchenfeuers. Mit Seewasser.

Wir begegneten gestern allerdings für diese Jahreszeit überraschend vielen (also was in Finnland „viele“ heisst) Leuten.

Vielleicht ist doch der eine oder andere statt ins Einkaufszentrum in den Wald gegangen. Oder es wollten ganz viele die Chance nutzen, nochmal rauszugehen, bevor vielleicht auch das nicht mehr geht.


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kolmesataaneljätoista, kolmesataaviisitoista

Unser fast letztes komplett freies Wochenende dieses Jahr – neuerdings hat ein Kind samstags Training und eins sonntags – mussten wir natürlich auch nochmal zu einem etwas ausgedehnteren Ausflug nutzen. Schliesslich waren wir dieses Jahr noch gar nicht an unserem Lieblingswanderweg gewesen!

Dort war fast schon Herbst.

Wobei nicht immer so ganz klar ist, was die Folgen der langanhaltenden Trockenheit und was tatsächlich schon erste Herbstanzeichen sind: die Seilfähre, mit der man über den See gelangt, legte nicht mehr am Steg an, sondern lief schon drei Meter vom Steg entfernt auf Grund.

Der letzte Blutweiderich, das erste Heidekraut und die Sonnenflecken auf dem immer noch leuchtend grünen Waldboden waren jedenfalls über alle Massen schön!

Auf der Rückfahrt fiel uns ein, dass zu Hause die Milch komplett alle ist, und so hielten wir an einem Supermarkt unterwegs nochmal an und kauften Milch. Und natürlich – der Sommer ist schliesslich noch nicht ganz vorbei! – ein Eis für jeden. Und die 314 und die 315 waren auch da einkaufen.

[1-3, 4, 5, 6, 7, 8, 9-10, 11, 12, 13, 14, 15, 16-17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32-35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59-61, 62, 63, 64, 65, 66, 67-68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107-108, 109, 110, 111, 112-113, 114, 115, 116-117, 118, 119, 120, 121, 122-123, 124-130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139-140, 141, 142, 143, 144, 145, 146-147, 148-149, 150, 151, 152, 153-155, 156, 157, 158, 159-160, 161, 162, 163-164, 165, 166-167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194, 195, 196, 197-198, 199, 200, 201, 202, 203, 204, 205-206, 207-208, 209, 210, 211, 212, 213, 214, 215-216, 217, 218, 219, 220, 221, 222, 223, 224-225, 226, 227, 228, 229-230, 231, 232, 233, 234, 235, 236, 237, 238, 239, 240, 241, 242, 243, 244, 245,246, 247, 248, 249-250, 251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 267, 268-269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278-279, 280-281, 282, 283, 284-285, 286, 287, 288, 289-290, 291, 292, 293-294, 295, 296, 297-298, 299, 300, 301, 302-303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310-311, 312, 313]


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Über Wasser gehen

Als ich neulich mit den Jungs in Teijo zelten war, entdeckten wir, dass es dort schon wieder einen neuen Rundweg – mit knapp 9 km in für uns machbarer Länge – gibt. (Es wird, es wird!)

Das Beste daran: er führt laut Karte mit zwei Seilfähren auf eine Insel und von da auf die andere Seite des Sees!

Da mussten wir hin! Sobald es der Zeitplan und das Wetter halbwegs erlaubten.

Also gestern.

Anders als die Kurbelfähre, die eine Zeit lang bei uns über den Fluss führte und wegen ihres komplizierten Mechanismus‘ ständig kaputt war, hängt die Wanderfähre einfach nur an einem durchgehenden Seil. Und funktioniert tadellos. (Im Frühling und im Spätherbst sollte man sich vielleicht wasserdichte Handschuhe mitnehmen, damit einem nicht die nassen Hände abgefroren sind, bevor man auf der anderen Seite ist.)

Grosser Spass.

Auch der Rest des Weges.


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Ausser Haus

„Ich will nicht im Garten zelten! Ich will irgendwohin wandern und da das Zelt aufstellen!“ wütete der grosse Herr Maus letzte Woche auf meinen wohlgemeinten Vorschlag hin.

Nun ist es ja so, dass wir zwar ein wunderbares Zelt besitzen, in das wir alle fünf passen und das sich leicht auf- und abbauen lässt – aber um es auf dem Rücken herumzutragen, ist es viel zu schwer. Mal ganz davon abgesehen, dass sich in freier Natur schwerlich ein genügend grosser Stellplatz dafür finden würde.

Als ich aber so über unser Restferienprogramm nachdachte und mir auffiel, dass am Sonntag das Fräulein Maus ins Trainingslager und der Ähämann mit Studenten nach Seili fahren würden, da beschloss ich, dass ich den Herren Maus ihren Herzenswunsch erfüllen und wir auch ausser Haus schlafen könnten.

Zu dritt reicht schliesslich auch ein wandertaugliches Zelt.


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Frühling! Frühling!!!

Wir machen unsere Osterspaziergänge eben zu Vappu.

Es fiel uns heute ein bisschen schwer, uns für ein Ausflugsziel zu entscheiden. Wir wollten nämlich gern ein bisschen wandern – Sonne! Wärme! Erste grüne Blättchen! – uns andererseits aber auch die letzte Chance, in Teijo deutschen Kuchen bei einer deutschen Bekannten im Café zu essen, nicht entgehen lassen. Zum Glück gibt es rund um Teijo nicht nur lange Rundwege, sondern auch einen ganz kurzen, so dass sich beides verbinden liess – und die Kinder ausserdem ihre Vappu-Luftballons ausführen konnten.

Der Weg führt durch den ehemaligen Park eines Gutshofes, weswegen man mitten im finnischen Wald hier eine Thuja, dort eine Douglasie und da einen Rhododendron findet. Mehr ist vom Park nicht übrig. Die finnische Natur ist sehr schnell damit, sich zu nehmen, was ihr zusteht. Aber wer braucht schon einen Park, wenn im Wald weisse und blaue Teppiche ausgelegt sind…!

Hinterher gingen wir dann Kuchen essen, ein bisschen durch den Ort spazieren, den wir sonst immer nur im Vorbeifahren bestaunt hatten, und die Kinder gruben jeder ein Kilo blaue Wundersteine – Überbleibsel der historischen Eisengewinnung – aus.

Ich hatte den ganzen Tag Herzhüpfen vor lauter Frühling.

(Meinetwegen könnten jetzt direkt die Sommerferien anfangen…)