Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku


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Novembersonn(en)tag

Seit Tagen ist es hier kein bisschen novembergrau. Die Sonnen scheint von einem tiefblauen Himmel, und nur die langen, tiefen Schatten erinnern daran, dass November ist.

Deswegen hatte sich der Ähämann heute einen Ausflug zum „Zentimeterhochberg“ – diesen Namen hatte der kleine Herr Maus dem Berg einst verpasst, weil ihm kein Name, sondern nur unsere Spöttelei über den 64 Meter hohen „Berg“ in Erinnerung geblieben war – gewünscht.

Zum Glück kennen wir den Weg dahin – weil es einer unserer Zu-jeder-Jahreszeit-Lieblingswanderwege ist – in- und auswendig. Denn nicht nur war der Parkplatz mit einem Schlagbaum gesperrt, auch alle Markierungspflöcke und Infotafeln waren verschwunden. Was bitte soll das denn nun wieder?!


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Finnisierung XLIII

Jahrelang habe ich verständnislos den Kopf geschüttelt: „Nach Lappland fahren zu Ostern…! Zum Skifahren…! Die spinnen ja, die Finnen!“

Aber nun ja. Von der Vorstellung, dass Ostern hierzulande irgendwas mit Frühling zu tun haben könnte, habe ich mich dann trotzdem recht schnell verabschiedet. Und was soll ich sagen? Dieses Jahr konnte ich mir einen Osterspaziergang auf Skiern plötzlich bestens vorstellen.

Es ist natürlich ein Unterschied, ob zu Ostern matschiger Neuschnee mal wieder die Hoffnung auf Frühling zunichte macht, oder ob man seit mittlerweile sechs (!) Wochen (!) in Schnee, blauem Himmel und Sonne schwelgt. Sonne, die jeden Tag zehn Minuten länger scheint, jeden Tag mehr wärmt und den Schnee jeden Tag ein bisschen mehr verschwinden lässt, ohne dass er überhaupt erst matschig wird.

Und so cremten wir uns gestern die Gesichter mit Sonnencreme ein, zogen die Sonnenbrillen auf und fuhren bei 4 Grad plus und blendender Sonne nochmal eine Runde im Lieblingsskigebiet, das nicht von ungefähr Klein-Lappland genannt wird.

Wasserski :D

Schöner hätte der Skisaisonabschluss – und vermutlich war es wirklich die allerletzte Gelegenheit, denn unten im Tal, als wir wieder am Parkplatz ankamen, kann es nur noch eine Sache von Stunden gewesen sein, bis die schon ganz feucht getaute Schneedecke in der Nachmittagssonne an irgendeiner Stelle das erste Loch bekommen hätte, und wenn erstmal die dunkle Erde durch den weissen Schnee guckt, dann hat er das Spiel gegen die Frühlingssonne endgültig verloren – nicht sein können!

[Finnisierung I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, VIIIa, IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII, XIX, XX, XXI, XXII, XXIII, XXIV, XXV, XXVI, XXVII, XXVIII, XXIX, XXX, XXXI, XXXII, XXXIII, XXXIV, XXXV, XXXVI, XXXVII, XXXVIII, XXXIX, XL, XLI, XLII, offizielle]


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Frühling! Frühling!!!

Wir machen unsere Osterspaziergänge eben zu Vappu.

Es fiel uns heute ein bisschen schwer, uns für ein Ausflugsziel zu entscheiden. Wir wollten nämlich gern ein bisschen wandern – Sonne! Wärme! Erste grüne Blättchen! – uns andererseits aber auch die letzte Chance, in Teijo deutschen Kuchen bei einer deutschen Bekannten im Café zu essen, nicht entgehen lassen. Zum Glück gibt es rund um Teijo nicht nur lange Rundwege, sondern auch einen ganz kurzen, so dass sich beides verbinden liess – und die Kinder ausserdem ihre Vappu-Luftballons ausführen konnten.

Der Weg führt durch den ehemaligen Park eines Gutshofes, weswegen man mitten im finnischen Wald hier eine Thuja, dort eine Douglasie und da einen Rhododendron findet. Mehr ist vom Park nicht übrig. Die finnische Natur ist sehr schnell damit, sich zu nehmen, was ihr zusteht. Aber wer braucht schon einen Park, wenn im Wald weisse und blaue Teppiche ausgelegt sind…!

Hinterher gingen wir dann Kuchen essen, ein bisschen durch den Ort spazieren, den wir sonst immer nur im Vorbeifahren bestaunt hatten, und die Kinder gruben jeder ein Kilo blaue Wundersteine – Überbleibsel der historischen Eisengewinnung – aus.

Ich hatte den ganzen Tag Herzhüpfen vor lauter Frühling.

(Meinetwegen könnten jetzt direkt die Sommerferien anfangen…)