Das 4. Adventswochenende läuteten wir damit ein, dass der Ähämann mich von Arbeit abholte und wir schnell die letzte Gelegenheit vor Südwind nutzten und noch eine Runde auf der Loipe mit den Einbahnstrassenschildern für Blinde skifuhren.
(Bei allem Verständnis für die Praktikabilität einer vorgeschriebenen Fahrtrichtung – ein bisschen weniger Ernsthaftigkeit täte den finnischen Skifahrer*innen durchaus gut.)
Am Samstag waren wir in der Eisbadesauna verabredet. Knapp zehn Jahre, nachdem unsere Kinder zum ersten Mal eisbaden waren ihre Fussspitzen ins Meer getunkt haben, hatten wir wieder eine kleine Eisbadeanfängerin dabei. Das war sehr toll, und der nächste gemeinsame Eisbadesaunabesuch ist schon geplant.
Samstagabend hatte ich Klassentreffen. Wir alle haben schon zu vielen verschiedenen Anlässen gesagt bekommen, wie aussergewöhnlich das wäre, dass die Teilnehmer*innen eines Einwanderersprachkurses nach so langer Zeit immer noch in Kontakt sind. Vielleicht hatten wir einfach nur besonderes Glück, dass wir uns von Anfang an sympathisch waren und bis heute sind, auch und besonders über die blöde Weltpolitik hinweg.
Die Bibliotheksbrücke, über die ich vorher und hinterher mit dem Fahrrad fuhr, leuchtet an den Adventswochenenden nicht in ukrainischen, sondern in Zuckerstangenfarben. Sah mit dem Schnee, der auf der Rückfahrt schon bedenklich weich wurde, sehr schön aus.
Für Sonntag hatten wir eigentlich eine längere Skitour bei Tageslicht geplant; aber nachdem keine*r mehr daran gezweifelt hatte, dass es dieses Jahr in Turku weisse Weihnachten geben würde, erlitt ich einen mittleren Schock, als ich zwei Tage vorher die Wettervorhersage für Sonntag (und die folgenden Tage) gesehen hatte. War dann aber auch egal, da zwei Familienmitglieder schon wieder krank waren.
Seit den Herbstferien ist der Wurm drin und wir stolpern von Corona zu Noro zu Flunssa zu etwas, das eine sehr heftige Erkältung oder vielleicht auch eine mild verlaufene Grippe gewesen sein könnte. Ich trage auf Arbeit schon lange wieder Maske, weil immer mindestens ein Viertel der Hortkinder krank ist und viele auch wieder halbkrank in die Schule geschickt werden; aber das nützt gar nichts, wenn dann unsere eigenen Kinder, denen ich das Masketragen nicht mehr aufzwingen möchte, die verschiedensten Seuchen aus der Schule nach Hause schleppen. Gerade husten wir uns alle die Seele aus dem Leib und sind alle mehr oder weniger angeschlagen.
Heute endlich erster Ferientag; vielleicht schaffen wir es ja, uns in den zweieinhalb Wochen endlich mal richtig auszukurieren.
Morgen müssen wir unbedingt in den Weihnachtsbaumwald. So spät dran waren wir noch nie.