Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku

2022

Ein Kommentar

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Abgesehen von der Weltpolitik: acht.

2. Zugenommen oder abgenommen?
In den letzten vier Wochen wegen aller möglichen Seuchen, wegen denen ich keinerlei Appetit hatte, definitiv abgenommen. Ansonsten kann ich mich nicht erinnern, wann ich zuletzt auf einer Waage gestanden hätte; aber solange mir die Klamotten, die ich seit Jahren trage, gut passen, muss ich mir wohl keine Gedanken machen.

3. Haare länger oder kürzer?
Gleich lang, aber grauer.

4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Vermutlich wieder bisschen weitsichtiger, aber nicht so schlimm, dass ich schon wieder eine neue Brille bräuchte.

5. Mehr Kohle oder weniger?
Die gross angekündigte Gehaltserhöhung im August waren immerhin 30 Euro netto. Aber von „mehr“ kann man angesichts der derzeitigen Inflation wirklich nicht sprechen.

6. Besseren Job oder schlechteren?
Den selben. Aber eigentlich besser, weil die Hortgruppe dieses Jahr ausgesprochen nett ist und die Stundenpläne ziemlich entspannt sind.

7. Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr für Reisen. Weniger für Essen und Essengehen. Und naja, wir haben ein Elektroauto gekauft.

8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Theoretisch eine Freifahrt nach Hamburg für die nächsten Ferien oder so. (Praktisch sehe ich noch nicht, dass sich da in absehbarer Zeit irgendwas tun wird.)

9. Mehr bewegt oder weniger?
Vermutlich bisschen mehr, da ich an drei von fünf Arbeitstagen zweimal und an einem sogar dreimal hintereinander Hortkinder abholen gehe. Und im Sommerurlaub endlich wieder in den Bergen gewesen.

10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Die übliche Kurz-vor-Sommerferien-Flunssa Ende Mai. Anfang Oktober Corona. Und von Ende Oktober bis Weihnachten nahezu durchgängig irgendwelchen Mist, den jeweils eins der Kinder angeschleppt und den Rest der Familie damit angesteckt hat.

11. Davon war für dich die Schlimmste?
Corona war es jedenfalls dank Impfung nicht. Viel schlimmer war die Spirale aus halbauskurierten Erkältungen und Magen-Darm-Erkrankungen, in die wir Ende Oktober geraten sind und in der zumindest ich mich derzeit, obwohl ich grosse Hoffnungen in die arbeits- und schulfreien Weihnachtsferien gesetzt hatte, immer noch befinde. Am schlimmsten, weil langwierigsten, war aber mein ausgeleierter rechter Fuss, der ab März monatelang geschmerzt hat. Dass ich innerhalb einer halben Woche, nachdem ich endlich zum Arzt gehumpelt bin (und vom privaten Arbeitsarzt erstmal komplett falsch diagnostiziert und behandelt worden bin) Einlagen bekommen habe, hat mir zwar den Sommerurlaub gerettet, aber dass es noch Monate dauern würde, bis die Schmerzen wieder komplett weg wären, hätte mir ruhig mal jemand sagen können.

12. Der hirnrissigste Plan?
Hirnrissig nicht, aber zu spät: mit dem Zug nach Kiew und nach St. Petersburg zu fahren.

13. Die gefährlichste Unternehmung?
Unsere in Finnland aufgewachsenen Kinder behaupten: den Ostrý Roháč zu besteigen.

14. Die teuerste Anschaffung?
Der rote Václav.

15. Das leckerste Essen?
Wir waren zehn Tage im Schlaraffenland in der Slowakei. Und der Pfannkuchen mit Heringssalatfüllung letzte Woche in Tallinn war auch ausgesprochen lecker.

16. Das beeindruckendste Buch?
„Am Tag, als Frank Z. in den Grünen Baum kam“.
Und „Wir sind Wölfe“ haben der kleine Herr Maus und ich beide sehr gern gelesen. (Dazu schreib‘ ich vielleicht demnächst noch was.)

17. Der ergreifendste Film?
Obwohl ich nicht so auf Trickfilme stehe: „Fritzi war dabei“, weil er die Stimmung damals ganz wunderbar eingefangen hat. Und „Master Cheng in Pohjanjoki“ war auch sehr schön.

18. Die beste CD?
Die Weihnachtsschallplatte mit den Hochsommererinnerungen macht mir immer noch Gänsehaut beim Anhören.

19. Das schönste Konzert?
Das Frühlings- und das Weihnachtskonzert der Schule des Fräulein Maus, sehr professionell und im grössten und modernsten Veranstaltungssaal der Stadt. Und das Harfenmärchen. Und dann war natürlich auch Musiklager. Und das Konzert des Orchesters aus 40 Gitarren, zu dem der gitarrespielende ehemals beste Schulfreund des kleinen Herrn Maus eingeladen hatte, war das Beste, was wir jemals am Konservatorium gehört haben. (Ja, das war jetzt ein bisschen schwer, sich für eins zu entscheiden.)

20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Kindern.

21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Dem Ähämann und den Mäusekindern auf Reisen.

22. Zum ersten Mal getan?
Ein Schiff begrüsst.
In Tartu gewesen.
Einmal zwei Tage und einmal eine ganze Woche wegen Lehrer*innenstreik frei gehabt.
Endlich die Rendsburger Hochbrücke samt Eisenbahnschleife und Schwebefähre besucht.
Auf Hiumaa mit seinen tollen Leuchttürmen gewesen.
Corona gehabt.
Eine sehr tolle Reise mit dem Zug durch halb Europa gemacht.

23. Nach langer Zeit wieder getan?
„Schlafzug“ gefahren, in Lappland gewesen und ein Nach-der-Sauna-Familienfoto gemacht.
Friedenstauben gebastelt.
Einem Kind eine Geburtstagsparty ausgerichtet.
Ein Buch gekauft.
In Bielefeld gewesen.
Die Kammtour im Roháče gewandert.
Den Heimweg aus Mitteleuropa durch Polen und das Baltikum genommen.
Die deutsche Freundin aus meinem allerersten Finnischkurs getroffen.
In Venedig und Berlin gewesen.

24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auf den völlig absurden Krieg in der Ukraine.
Auf die Immer-noch-Baustelle im Stadtzentrum.
Auf den kaputten Fuss und auf das Dauerkranksein im November und Dezember.

25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Ich vermute mal, das war Strom-, Wasser- und Heizungsparen auf Arbeit, aber ach…!

26. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Da ich seit etlichen Jahren eigentlich nur noch Kleider und Röcke trage, habe ich mich sehr über die beiden bunten Kleider aus Nigeria gefreut, die mir der Ähämann zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt hat.

27. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Der verblüffendste Satz jedenfalls war: „Unser Auto ist da!“

28. Dein Wort des Jahres?
Zugfahren.

29. Dein Unwort des Jahres?
„Spezialoperation.“

30. Dein Lieblingsblog des Jahres?
Man muss ja froh sein um jede*n, der/die überhaupt noch bloggt.

31. Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr?
Frieden. Und dass der kleine Herr Maus den sehnlichst gewünschten Platz in der Musikklasse bekommt.

[2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021]

Ein Kommentar zu “2022

  1. Hab vielen Dank für deinen Rückblick (ich blogge noch :-) – und das immerhin auch schon seit 2010). Wie ich sehe, muss ich einigen links noch folgen. Da habe ich spannendes verpasst.

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