Eigentlich wären in Finnland schon im April Kommunalwahlen gewesen. Weil es zu der Zeit aber coronamässig eher mies aussah, wurde sich nach viel Hin und Her darauf geeinigt, sie auf den 13. Juni zu verschieben. Bis dahin wären vielleicht nicht nur die Infektionszahlen wieder gesunken, sondern man hätte dann auch mehr Vorbereitungszeit, um die Wahlen sicherer zu organisieren.
Seit dieser Woche kann man vorwählen – in Bibliotheken, Supermärkten und auch in der Uni.
In der Uni ist diesmal allerdings falsch. Auf dem Uniparkplatz kann man wählen. Wir kamen mit dem Fahrrad, aber es ist gleichzeitig auch eins von drei oder vier Drive-in-Wahllokalen in Turku. Das Wahlbüro befindet sich in einem Weihnachtsmarkthüttchen, daneben steht die Wahlkabine. Zusätzlich müssen alle Wähler*innen Maske tragen und bekommen ihren Stimmzettel erst, wenn sie sich die Hände desinfiziert haben.
Sehr lustig. (Zum Glück regnete es nicht.)
Es wäre diesmal für mich einfacher gewesen, in der Hauptbibliothek zu wählen. Aber warum soll ich irgendwas in geschlossenen Räumen machen, wenn es auch draussen geht?! Und ausserdem war es der perfekte Ort, um der ehemaligen Mitdoktorandin meine Stimme zu geben.
Samstag, 29. Mai 2021 um 18:50
Pandemiekomform wählen ;) Sehr gut, nur nicht bei Regen.
Samstag, 29. Mai 2021 um 21:51
Und eine extra Überraschung war, dass ich aus dem Weihnachtsmarkthäuschen in einem wunderschönen österreichischen Akzent mit finnischem Anstrich aufgefordert wurde, den Wahlzettel in den entsprechenden Umschlag zu tun. Ich werde jedesmal wieder nicht drüber fertig, wie jemand nach zweieinhalb Jahren so perfekt eine so schwierige Fremdsprache wie Deusch (oder eben in dem Fall Österreichisch) lernen kann…
Montag, 31. Mai 2021 um 09:22
Sehr schön auch, wenn man nicht über das halbe Wahllokal brüllen will, wer nochmal genau jetzt die Kandidatin war, die wir beide wählen wollen, und man denkt, wenn ich „Vierhundertfünfzehn!“ Richtung Wahlkabine rufe, versteht das ja sowieso keiner… :D
Montag, 31. Mai 2021 um 11:33
:D Ich denke aber, dass wir bei ihr möglicherweise eher ein Lächeln als ein Stirnrunzeln ausgelöst haben…