Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku

Alle irre

15 Kommentare

Auch Finnland befindet sich nicht mehr nördlich vom Weltuntergang.
Auch in Finnland ist die dritte Coronawelle am Anrollen.

Deshalb wird es vermutlich demnächst in den schlimmsten Corona-Hotspots – der Hauptstadtregion und Turku – Ausgangssperren geben.

Ausgangssperren wurden hier immer als allerletzte Massnahme, wenn sonst nichts mehr hilft, gehandelt.

Tjanun. Derzeit sind jedenfalls die Kindergärten auf. Erst- bis Sechstklässler gehen ganz normal in voller Klassenstärke und zum Teil auch mit zwischen den Klassen wechselnden Lehrer*innen zur Schule. (Immerhin haben wir in Turku seit dieser Woche eine Maskenempfehlung ab der 1. Klasse, halleluja!) Läden aller Art und ganze Einkaufszentren sind geöffnet. Fitnessstudios, Bibliotheken und Museen sind geöffnet, wenn sie dafür sorgen, dass sich nicht mehr als 10 Leute gleichzeitig in einem Raum aufhalten. Und Homeoffice machen offensichtlich gar nicht mal so viele Leute; zumindest legt die Menge an Leuten, die zur Mittagszeit mit Essenspaketen und Kaffeebechern in der Hand durchs Stadtzentrum ziehen, sowie an Autos, die sich zur Feierabendzeit die grossen Ausfallstrassen entlangwälzen, diesen Schluss nahe.

Mir würden da jedenfalls noch eine Menge Massnahmen einfallen, bevor man Ausgangssperren verhängen muss.

Aber gut, dann eben Ausgangssperren, sind alle diese Probleme auf einen Schlag gelöst. Bleiben wir alle drei Wochen komplett zu Hause, dann ist der Grossteil der Infektionsketten unterbrochen und die dritte Welle im Sand verlaufen, ohne Schaden anzurichten.

Ach so, nein, leider, da war noch was.

Von den Ausgangssperren ausgenommen sind Kindergarten- und Schulbesuch sowie Erwerbstätigkeit.

ABER HAUPTSACHE WIR DÜRFEN NICHT MEHR IN DEN WALD!!!

15 Kommentare zu “Alle irre

  1. Ja! Ist Blödsinn und unverständlich. Das Virus wird uns noch sehr viel weiteres Kopfzerbrechen bescheren. Hier haben wir zu wenig Impfstoff, so dass man wenn man Pech hat im Sommer wieder bei null anfangen muss, so las ich. Ich tendiere dazu mit dem Virus leben zu müssen wollen,

  2. So ein Blödsinn! Ja Schülern stecken sich gegenseitig nict an – laut den Behörden. Die Viren sind andere Meinung.
    Auch bei uns dürfen die Schüler jetz zur Schule, draussen und halbzeits. Warum eben nicht bis nach den Osterferien warten?

  3. Es ist überall fürchterlich! Aber nicht nur Regierungen, auch manche Mitmenschen machen es einem nicht leicht!

  4. Was ist nur los? Ich dachte wenigstens in Finnland wäre der Umgang mit der Pandemie noch vernünftig. Im Moment möchte ich am liebsten auswandern, aber wohin, wenn jetzt ALLE so bescheuert sind..? 😭

  5. Ist das mit dem Nicht-mehr-in-den-Wald-Dürfen bei Euch wirklich so?
    In Österreich dürfte man zur Erholung, zum Spazierengehen durchaus (auch) in den Wald; oder in einen Park, klarer- und richtigerweise mit Abstand bei Begegnungen.

    LG Elena

    • Das war der erste Entwurf. Weil es dann so viel Ptotest gab, dürfte man jetzt während der Ausgangsbeschränkungen zu Fitness- und Erholungszwecken doch in den Wald. Allerdings nur in dem Gebiet, das von den Beschränkungen betroffen ist, in unserem Fall also das Turkuer Stadtgebiet. Wie dann allerdings unterschieden werden soll, ob jemand tatsächlich in den Wald oder doch auf eine Party (die mit den Beschränkungen vor allem unterbunden werden sollen) unterwegs ist, ist mir auch schleierhaft…

  6. Äh – wie jetzt? Ihr dürft nicht mal mehr spazierengehen? Nachdem es die ganze Zeit so locker war? Und ich dachte, die deutschen (Bundes- und Länder-)Regierungen spinnen.

    Dafür „durfte“ ich vor ein paar Tagen noch in einem Forum die Aussage lesen, in Finnland gebe es schließlich keinerlei Einschränkungen und trotzdem habe man keine Probleme mit Corona.

    • Ja, also vermutlich dürften wir nun doch spazierengehen, wenn es zu Ausgangsbeschränkungen käme, eben nur im Stadtgebiet.

      Naja, und „keinerlei“ Einschränkungen und „keine“ Probleme mit Corona stimmt ja so auch beides nicht.

  7. Liikkuminen olisi sallittua myös ulkoilu virkistäytymis- tai kuntoilutarkoituksessa saman talouden jäsenten kanssa tai enintään kahden ulkopuolisen seurassa.

    Quelle: https://valtioneuvosto.fi/tietoa-koronaviruksesta/rajoitukset-ja-suositukset/liikkumisrajoitukset

    Wird in der grossen Liste, was man darf, zwar nicht direkt aufgeführt, aber im Kleingedruckten. ;)

    Aber ja, du hast recht, wenn Kindergärten, Schule und Arbeit (die nicht gesellschaftswichtig ist, wie bspw Altenpfleger, Polizei, Supermarktverkäufer) erlaubt sind, sind es keine wirklichen Begrenzungen. Ich denke, es geht darum, private Feste (besonders in Turku die Studentenfeste) oder dass man nicht in Einkaufszentren rumhängen soll (sehe ich in Itäkeskus die ganze Zeit, also nicht shoppen, sondern „chillen“) zu verbieten.

    Aber wie auch immer – so wie es jetzt aussieht, kannst du und deine Familie ganz legal in den Wald.

    • Ja, weiss ich, aber zuerst hiess es ja wirklich, dass man seinen pihapiiri nicht verlassen darf.

      In Turku haben wir ja auch Glück, da macht es nicht mal viel, dass man innerhalb der Stadtgrenzen bleiben muss, weil das ja sogar einen Ausflug ins 30 km entfernte grosse Moor zuliesse. Allerdings führt das dann auch dazu, dass wir nicht mehr auf irgendwelche einsame Naturlehrpfade in den Nachbargemeinden gehen dürfen, sondern sich dann eben halb Turku auf Ruissalo aufhält…

  8. Home Office in Helsinki:

    In 12 Monaten vielleicht 6 mal im Büro gewesen (hauptsächlich wegen Unterlagen suchen etc. ). Monitor etc. durfte schon vor einem Jahr mit nach Hause genommen werden. Wenn ich im Büro war, waren geschätzt ca. 5 -7 Prozent der Belegschaft da – die paar sollten sich nicht allzu sehr gefährden.

    Aktuell Bürobenutzung durch Arbeitgeber verboten – Ausnahmen nur mit Sondergenehmigung durch Vorgesetzten des Vorgesetzten. Ins Büro geht nur, wer z.B. zu Hause wenig Platz für 2 Personen im Home Office hat oder schreiende Babies, laute Handwerker etc.

    Bin zur Zeit ziemlich froh in FIN und nicht in D zu sein – auch wenn es hier nicht so goldig ist, wie in deutschen Presseartikeln Anfang Februar beschrieben – die hatten wenig mit der Realität zu tun.

    • So kenne ich das – abgesehen von den Leuten, mit denen ich beruflich zu tun habe und die wie ich tagtäglich unter Menschen müssen – von sämtlichen Freunden und Bekannten auch. Aber wenn ich mir so angucke, wie viele Leute hier in der Stadt unterwegs sind (und wie voll bis zur Schliessung die Mittagsrestsurants waren), dann frage ich mich doch, ob die im Homeoffice arbeitenden Leute nicht doch eher nur eine Ausnahme sind…

      Und keine Frage, lieber hier als in Deutschland! (Ich habe noch nicht mal Lust auf einen Sommerurlaub in Deutschland dieses Jahr. Dabei müsste ein schon für letztes Jahr gebuchtes Fährticket genutzt werden, damit es nicht ganz verfällt…)

      • Ich hab mich auch immer gewundert, wie viele von den Home office-Arbeitern dann trotzdem in der Stadt essen gehen — oder sogar aus einem Cafe arbeiten (ok, das ist nur ein Pappenheimer bei uns, und der ist auch sonst komisch..). Bin sehr froh, dass sich in Oulu die Coronalage stark gebessert hat — hoffentlich bleibt das so, und hoffentlich gehen die Zahlen bei euch auch wieder runter (in den letzten Tagen sah es ja ganz gut aus)!

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