Eigentlich fotografiere ich ja keine gedeckten Tische und keine Wochenendfrühstücke. Aber manchmal muss man eine Ausnahme machen.
Samstagsfrühstück im Zug! ♥
Wenn man im Zug frühstückt, kann man länger schlafen. Und trotzdem zeitig genug fahren, um zum Beispiel eine Stunde nach Öffnung im Wissenschaftsmuseum Heureka einzutreffen und bis zur Schliessung sieben Stunden später dort zu bleiben. (Und dann eigentlich immer noch nicht gehen wollen.)
Ich wollte da schon immer mal hin, aber es ist da immer sehr voll – in den Ferien und an Wochenenden besonders – und das hat mich dann doch ein bisschen abgeschreckt. Aber neulich sah der grosse Herr Maus an der Bushaltestelle Werbung für eine Dinosaurier-Sonderausstellung im Heureka, und naja, zwei Tage später fand ich mich für uns alle fünf Zugtickets und Eintrittskarten buchend vorm Laptop wieder.
Leider hatte vorletzten Samstag die Coronapanik in Finnland noch nicht zugeschlagen, und so war es so voll wie immer – was besonders nervig ist, da man im Heureka fast alles anfassen und selbst ausprobieren kann und dann eben immer warten muss. Ausserdem habe ich mir – obwohl ich sonst ein Verfechter von „Kein Kind ist zu klein fürs Museum!“ bin – zum ersten Mal ein Mindestalter für ein Museum gewünscht. Wenn der Neunjährige und der Elfjährige hochkonzentriert ein interaktives Spiel spielen, ist es schon eher ärgerlich, wenn plötzlich eine Dreijährige gerannt kommt und fröhlich mit beiden Händen auf den Touchscreen patscht, und nein, das war keine Ausnahme, das ging den ganzen Tag so. (Statt Mindestalter täte es auch eine „Nehmt eure Kinder an die Hand und erklärt!“-Verpflichtung.)
Es war trotzdem schön.
Wir machten unzählige Pendel-, Roll- und Schallversuche. Der kleine Herr Maus legte sich auf ein Fakirbrett mit spitzen Nägeln. Die Herren Maus bauten einen riesigen Turm aus Holzklötzen und schraubten Autos zusammen, die man anschliessend eine Achterbahn hinabsausen lassen konnte – mit Zeitstoppen, um sie anschliessend noch weiter zu verbessern. Wir spielten Pupsmemory und fuhren Hochseilfahrrad. Wir sahen uns eine Vorstellung im Planetarium an. (Die uns allerdings – wir sind leider völlig verwöhnt – nicht so vom Hocker gehauen hat.) Wir schlüpften mit Hilfe einer VR-Brille als kleiner Dinosaurier aus dem Ei. Wir versuchten uns als Fluglotsen und Recyclingspezialisten. Und zur Erinnerung liessen wir uns jeder eine Münze mit unserem eigenen Konterfei prägen.
Am allerschönsten aber war es in der letzten Stunde, als sich die Ausstellungsräume schon deutlich geleert hatten.