Man kann dazu ja geteilter Meinung sein, aber ich stelle von Jahr zu Jahr mehr fest, wie toll ich es finde, dass es vor Weihnachten schon mal ein Fest in der dunklen Jahreszeit gibt. Ein Fest, bei dem es sowieso dunkel sein muss und bei dem man sich mit Kerzen und sonstigen schummrigen Beleuchtungen austoben darf.
Wir feierten den ganzen Donnerstagnachmittag im Hort, mit Verkleiden und gruseligem Essen und gruseligen Spielen und Licht nur von den flackernden Gespenstern, und dann raste ich heim, um das Fräulein Maus bei den letzten Vorbereitungen für ihre Halloween-Party mit dem Flohzirkus zu unterstützen, für die sie fast alles allein gebastelt und zubereitet und geplant hatte: es gab Spaghettikraken und Olivenskorpione und Keksspinnen zu essen, blutige Kerzen, drei von ihr selbst allertollst geschminkte Mäusekinder, gruselige Musik, aus den Büschen vor dem Haus lugende leuchtende Augen und eine Gruselgasse durchs Bad, an deren Ende der grosse Herr Maus aus der Sauna gesprungen kam und alle wirklich ganz echt erschraken und dann sehr lachen mussten.
Und dann hatte der kleine Herr Maus, der früh als Spinne in die Schule gegangen war, endlich Zeit, mir zu berichten, dass er in seiner Klasse den Preis für das beste Kostüm gewonnen hatte: eine Woche hausaufgabenfrei!
Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, wenn die Kinder Spass am Verkleiden und Gruseln haben. Sie wissen, wer Martin Luther war und was es mit der Reformation auf sich hatte. Und wenn es sein muss, können sie ohne Probleme von jetzt auf gleich umschalten von Halloween auf Allerheiligen.
Freitag, 23. Oktober 2020 um 12:29
Boohoo kann man da nur sagen ;)