„Ich möchte dieses Jahr wieder eine richtige Geburtstagsfeier haben!“, hatte sich das Fräulein Maus gewünscht. „Geht das, dass ich meine ganze Mannschaft einlade?“
Warum nicht. Von denen würde ich auch zwanzig in unsere nicht gerade riesige Wohnung einladen. Die Turnmädchen sind ihre wichtigsten Freundinnen. Mit ihnen verbringt sie fast mehr Zeit als mit ihren Klassenkameraden in der Schule.
Auch der Sonnabend fing mit drei Stunden Training an. Das letzte Training vorm ersten Wettkampf der Saison; die letzten 20 Minuten durften wir Eltern gucken kommen.
Dann fuhren das Fräulein Maus und ich schnell nach Hause, um noch letzte Vorbereitungen zu treffen.
„Können wir auch wieder Luftballons in den Baum vorm Haus hängen? Und hast du eine Flasche fürs Flaschendrehen zum Geschenkeauspacken? Und warte, ich räume schnell noch ein paar Jacken aus dem Windfang in den Schrank…!“ Teenager sind toll!
Aus dem Flohzirkus sind elf junge Damen geworden. Liebenswerte, höfliche, selbständige junge Damen. Ungewohnt ist es, wenn sie nicht alle die gleichen schwarzen Trainigsklamotten oder die gleichen glitzernden Wettkampfanzüge anhaben und ihre Haare nicht alle zu straffen Dutts zusammengebunden sind. Aber wenn man genau hinschaut, dann ahnt man den Flohzirkus, denn eine steht immer gerade auf Zehenspitzen, zwei haben schon ihre Wettkampffrisuren für morgen auf dem Kopf, eine streckt mal eben das Bein Richtung Decke und sagt dann lachend: „Wir haben zu Hause eine Regel, dass ich in der Küche nicht turnen darf. Aber ich mach’s trotzdem immer.“
Ich hatte ein Quiz mit dreizehn Fragen über das Fräulein Maus und vielen Fotos aus den letzten dreizehn Jahren vorbereitet und zwei, drei Spielideen im Hinterkopf. Mehr nicht. Das Quiz fanden alle toll. Aber nach dem Kaffeetrinken sprangen sie auf und fragten, ob sie jetzt Verstecken spielen dürften (und ob es einen Raum gibt, in den sie nicht dürfen). Und Luftballontanz und Schokoladenwettessen fanden sie auch ganz toll.
Erst am Vormittag hatten wir live dabeisein dürfen, als sie sich am Ende des Trainings zum Lockern und Dehnen einstimmig „Leijonaa mä metsästän“ gewünscht hatten und dann lauthals singend und dabei springend, sich auf den Boden werfend, trampelnd und was sonst noch dieses Lied, das normalerweise im Kindergarten gesungen und gespielt wird, so an Bewegung fordert ausführend im Kreis rannten. Diese Dreizehnjährigen sind so grossartig!
Später sassen wir, das Fräulein Maus und zwei ihrer Turnfreundinnen, die erst ein bisschen später abgeholt werden konnten, noch gemeinsam vor dem Fernseher und guckten die Fotos an, die der Ähämann früh von ihnen gemacht hatte. „Oh mein Gott, mein Fuss ist ja ganz schief!“, „Mein Knie…!“, „Guck mal deinen Gesichtsausdruck!“, „Du hast deine Hände voll perfekt!“ fachsimpelten sie vor sich hin.
Dann umarmten sie sich alle reihum, dankten für Feier und Geschenke und verabschiedeten sich bis zum nächsten Morgen. Es muss so toll sein, solche Freundinnen zu haben! <3
Montag, 25. März 2019 um 19:21
13???? Mein Gott, wie die Zeit rast. War die nicht gerade noch 8??? Aber ein wunderschöner Bericht über einen sicher wunderschönen Geburtstag.
Montag, 25. März 2019 um 19:25
Die hat auch grade erst noch mit Neugeborenengelbsucht im Solarium gelegen… ;-)
Montag, 25. März 2019 um 19:28
Stand das im Blog? Sonst weiß ich das nicht. ;-)
Montag, 25. März 2019 um 19:33
Das stand da auch. Irgendwann im März 2016… äh.. 2006. ;-)
Montag, 25. März 2019 um 19:35
:-D
Dienstag, 26. März 2019 um 08:30
Schön, dass „Schokoladenwettessen“ auch in Finnland weitergegeben wird… :)
Dienstag, 26. März 2019 um 09:21
Wir haben hier auch schon Topfschlagen eingeführt. Das kennt hier auch keiner.
Mittwoch, 27. März 2019 um 16:59
Herzlichen Glückwunsch nachträglich an das Fräulein Maus – ist Schokoladenwettessen international? Oder habt ihr das mitgebracht?
;-)
LG Petra *