Samstagfrühmittag sassen wir bei strahlendem Sonnenschein und vier Grad plus am Frühstückstisch und überlegten, was wir mit dem Tag anfangen sollten.
Irgendwo eine kleine Runde wandern? Nun ist es zwar bis auf ein paar wenige kalte Tage seit drei Wochen warm, also über Null, aber so ein halber Meter Schnee braucht eben doch so seine Zeit, bis er weggetaut ist. Auf allen Wegen liegen noch dicke, zu Eis zusammengetrampelte Schneeschichten. Erst recht im Wald, wo keine Sonne hinkommt. Also Wandern vielleicht eher noch nicht.
Ob man dann aber vielleicht noch skifahren kann? In Klein-Lappland geht das doch immer noch bis zuletzt! Und tatsächlich, auf der Webcam sahen die Loipen nahezu perfekt aus.
Was man jedoch auf den Bildern der Webcam nicht sehen konnte: dass es dort, anders als in Turku, die ganze Nacht geregnet hatte, und dass der Regen den an den beiden vorherigen Tagen tiefgefrorenen Schnee mit einer dicken Eisschicht überzogen hatte, die auch am frühen Nachmittag im strahlenden Sonnenschein noch nicht getaut war.
Meine Fresse…! Geradeaus ging eigentlich nur mit Mit-den-Stöcken-Anschieben, bergauf nur unter Einsatz von sehr viel Armkraft, und bergab war kriminell, denn bremsen war schlicht unmöglich.
(Schnapsidee des Jahres steht hiermit wohl schon mal fest.)
Während die Kinder unerschrocken auf Skiern die Eiskanäle hinuntersausten, schnallte ich an jedem steileren oder längeren Berg die Skier ab. (Laufen war allerdings auch eher schwierig ohne Spikes.)
Am vergnüglichsten war der Heimweg am späten Nachmittag, denn auf dem gibt es eine Strecke, da geht es wie auf einer Achterbahn immer auf und ab. Bergab war’s dankenswerterweise dann in der Sonne endlich angetaut, so dass man nicht zu schnell wurde, und bergauf war’s weiterhin gefroren, so dass man bis oben einfach weitersausen konnte.
Bilanz: ein blaues Knie und drei Tage Muskelkater. (Bei mir. Der Rest der Familie ist wohlauf.)
Und jetzt im Nachhinein find‘ ich’s auch wieder lustig. Und bin froh, dass wir nochmal da waren.
Mittwoch, 27. Februar 2019 um 12:22
Lernen Kinder in der Schule Skifahren?
Donnerstag, 28. Februar 2019 um 10:10
Bei uns „im Süden“ gehen die Kinder in der Schule überhaupt nicht skifahren, sondern nur schlittschuhlaufen. Anderswo in Finnland gehört Langlauf ganz normal zum Schulsport, es wird aber vorausgesetzt, dass man es schon ein bisschen kann. (So wie auch schlittschuhlaufen.)
Mittwoch, 27. Februar 2019 um 15:12
Früher, als ich noch Ski fahren konnte (Anfang der 80er) sind wir bei der Thüringer Verwandtschaft mal im nahezu Dunklen einen Berg runter, der auch so glasiert war. Huuui, da half zum Bremsen nur die 2-Backen-Bremse ;-)
Aber damals fand ich’s toll (da sind wir aber auch die Schieferbrüche runter gefahren, ohne und Sorgen zu machen und die waren teilweise fast senkrecht).
Inzwischen habe ich das Skifahren leider ziemlich verlernt, bin zu schwer und zu unbeweglich für solche Aktionen (und Schnee gibt’s hier nur alle 10 Jahre mal und ab 2030 gar nicht mehr – laut Prognose).
Aber es sieht auf jeden Fall toll aus, wenn es so schön glänzt.
Donnerstag, 28. Februar 2019 um 10:12
Ja, was wir nicht alles gemacht haben – mit Langlaufskiern den Abfahrtshang runter, zum Beispiel… :O