Noch nie waren wir so spät im Jahr noch am Strand.
Noch nie war es am Lieblingsstrand so schön wie heute.
Über dem blassblauen Wasser hing Dunst. Kleine Wellen schwappten ans Ufer. Hinter uns riefen die Kraniche, die wir gerade erst als kleines Grüppchen, sich Reiseproviant anfressend, auf einem Feld hatten zusammenstehen sehen. Die Kiefern und Erlen reckten ihre Äste dunkelgrün wie an jedem Sommertag in den Himmel, aber die grosse Birke neben dem Strand hatte sich schon breite, gelbe Strähnchen gefärbt, und der Vogelbeerstrauch leuchtete rot in der blassen Herbstsonne. Der Sand fühlte sich warm an unter den Füssen. Das Wasser liess uns kurz nach Luft schnappen, als wir uns hineinfallen liessen. (Dabei ist es immer noch – der Ähämann hat gemessen – 19 Grad warm.) Ein Haubentaucher schwamm ungerührt neben uns her, und ein grosses Frachtschiff zog in der Ferne vorbei.
Ausser uns war kein Mensch am Strand.
Samstag, 8. September 2018 um 19:00
Liebe Karen
Auf den letzten Satz hab ich grinsend gewartet. Meine finnische Verwandschaft verabschiedet uns mit einem veständnislosen Blick, wenn wir zum Strand fahren. Im Herbst, geht doch nicht…. geniesst es! Lg Nicole
Samstag, 8. September 2018 um 19:05
Ich verstehe es nicht: gerade die Finnen, die elf Monate im Jahr jammern, dass ihr Sommer so kurz ist – und wenn er dann mal richtig lang ist, ist es auch nicht recht. :-(
Samstag, 8. September 2018 um 21:13
Die liebe Ordnung. Der Sommer war ja allen zu heiss… mal sehen was es im Winter dann zu meckern gibt. 😉
Samstag, 8. September 2018 um 22:36
Was für ein Traum, da wäre ich auch gerne 😉
Genießen so lange es möglich ist!!!
Slo
Sonntag, 9. September 2018 um 19:42
herrlich!