Irgendwann unterhielt ich mich mal mit der liebsten Freundin darüber, warum sie jedes Mal an einen anderen Ort in den Urlaub fahren, und wir so oft wieder an den gleichen. „Vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind auch nie zweimal an den gleichen Ort gefahren bin, aber du deine Sommer- und Winterferien immer an den gleichen Orten verbracht hast“, sagte sie. Vielleicht stimmt das. Ich mag es jedenfalls sehr, an vertraute und liebgewonnene Orte zurückzukehren. Und so fahren wir auch seit elf Jahren in das gleiche Mökki nach Lappland.
Die Sehnsucht der Kinder kam über Jahre in genau drei Fragen zum Ausdruck: „Wann fahren wir mal wieder mit dem Schlafzug?“, „Wann fahren wir mal wieder nach Lappland?“ und „Wann fahren wir mal wieder ins Blaue Mökki?“
Im Blauen Mökkki waren wir schon, bevor wir Kinder hatten. Im Blauen Mökki hat das Fräulein Maus mit dem Löffel essen gelernt. Im Blauen Mökki ist der grosse Herr Maus zum ersten Mal gekrabbelt. Im Blauen Mökki habe ich den kleinen Herrn Maus vorm Kamin gestillt.
Im Blauen Mökki gab es ein Gitterbett, ein Hochstühlchen und eine Waschmaschine für die Stoffwindeln. Das Blaue Mökki war tatsächlich so etwas wie ein zweites Zuhause. Wenn auch nur für zwei Wochen im Jahr. Irgendwann, sagten wir jedes Mal, müssen wir auch mal im Sommer ins Blaue Mökki fahren. Oder ob uns da die Mücken auffressen würden?
Nun sind wir, seit wir ein Schulkind haben, nicht mehr nach Lappland gefahren. Weil in den Skiferien Zugtickets und Mökkimiete locker dreimal so hoch sind. Wenn man denn überhaupt noch einen Platz fürs Auto im Zug ergattern kann. Aber als die Sehnsucht der Kinder immer drängender und die Turkuer Winter immer grässlicher wurden, begannen wir doch wieder über einen Urlaub im Blauen Mökki nachzudenken. Vor den Skiferien. Schliesslich ist das in Finnland, wo es eine Bildungspflicht gibt, aber keine Schulpflicht, ja kein Ding mit einer Freistellung.
Nur das Blaue Mökki war nicht mehr auffindbar. Nicht bei dem Anbieter, über den wir es sonst immer gebucht hatten, und auch nicht anderswo. „Vielleicht ist es abgebrannt“, witzelte der Ähämann. Ich müsste mal den Esko anrufen und fragen, dachte ich monatelang. Als ich es endlich tun wollte und vorher nochmal nach dem Blauen Mökki suchte, fand ich unter dem gleichen Namen (nein, es heisst offiziell nicht Blaues Mökki) ein… huch… ganz anderes Mökki. Grösser. Ganz neu. Und nicht mehr blau, sondern rot. Mit sehr vielen Fragezeichen im Kopf rief ich bei Esko an, der mir erklärte, das Blaue Mökki sei vorletztes Frühjahr abgebrannt, aber es gäbe seit Herbst ein neues an der gleichen Stelle, und wir sollten ruhig kommen.
Das war sehr seltsam. So ein neues Haus am alten Platz. Obwohl wir alle dem Blauen Mökki nachtrauern, war es im… nun ja… brandneuen Roten Mökki schon sehr schön. So komfortabel. Und alles noch ganz neu. Und vor dem Mökki standen die gleichen dickbeschneiten Bäume und der gleiche hutzelige Holzschuppen und durch den Wald stapften immer noch Rentiere, Bartflechten von den Bäumen zupfend und bis zum Bauch im Schnee versinkend.
Letztendlich stimmt ja der Spruch auf dem Lampenschirm.
Mittwoch, 17. Februar 2016 um 14:43
Welche Komfortausstattung hat das rote Mökki?
Mittwoch, 17. Februar 2016 um 21:04
Das blaue Mökki ist aber auch wirklich ausnehmend hübsch!! Das rote aber bestimmt auch. Und Lappland erst <3
Donnerstag, 18. Februar 2016 um 08:20
Das Beste ist tatsächlich die Lage. Zwar in der Nähe eines Skigebietes (was ja an sich nicht schlecht ist – gespurte Loipen sind super!), aber eben nicht mitten drin in diesem fürchterlichen Touristenrummel, der so gar nicht in die lappländische Natur passt. Sondern einsam im Wald. Sonst kämen da ja auch keine Rentiere vorbei. :-)
Donnerstag, 18. Februar 2016 um 13:14
:-)
Mittwoch, 17. Februar 2016 um 23:59
Und die Saunabilder????
:)
Sieht wirklich ausgesprochen gemütlich aus!
LG,
Britta
Donnerstag, 18. Februar 2016 um 08:16
Geduld…! ;-)