Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku

Finnisierung XXXIV

11 Kommentare

Ein -i am Wortende ist ja auf Finnisch keineswegs eine Verniedlichung, sondern gängiger Wortabschluss.

Auch bei Namen. Die werden ihrerseits üblicherweise mit einem -u am Ende verniedlicht: aus Marianna wird Maiju, aus Valtteri Valtsu, aus Emilia Emppu. (Was man dann wiederum noch weiter auf die Spitze treiben kann, indem man das entsprechende Kind letztendlich “Emppuliini!” ruft.)

Ganz logisch also, dass der kleine Herr Maus uns neuerdings, wenn er sich einkratzen will, zärtlich “Mamu!” und “Papu!” ruft.

[Finnisierung I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII, XIX, XX, XXI, XXII, XXIII, XXIV, XXV, XXVI, XXVII, XXVIII, XXIX, XXX, XXXI, XXXII, XXXIII]

11 Kommentare zu “Finnisierung XXXIV

  1. Hihi, klingt auch sehr süß =)
    Unser Sohn hat, als er noch sehr klein war, zu seinen Großeltern immer „Mine und Pupa“ gesagt. Das klang auch sehr niedlich (und fast so ähnlich wie Papu). Wir waren irgendwie traurig, als er dann „Omi und Opa“ sagen konnte.
    Liebe Grüße,
    Kathrin

  2. *lach* vielleicht ist Finnisch mit Berndeutsch verwandt – da wird eigentlich mit „-el“ verniedlicht, was auf Berndeutsch aber „-u“ ausgesprochen wird. Aus Thomas wird also Thömu.
    „einkratzen“ hab ich noch nie gehört. Heisst das „einschmeicheln“?

    • Ja, genau. :-)

      Wir haben hier übrigens auch einen Schweizer Ausdruck im ständigen Gebrauch. Unser Vermieter auf der Axalp bot uns nämlich vor drei Jahren für den grossen Herrn Maus einen Hochstuhl und für den kleinen Herrn Maus ein „Sitzli“ an (unter dem wir uns nichts vorstellen konnten, bis wir es sahen). Und seitdem haben wir endlich ein Wort für das Teil, in dem die Puppen mit am Tisch sitzen. :-)

  3. Dein Goldschatz ist verbal sehr kreativ.: Er kann aber auch noch nicht wissen, dass mamu (mit kleinem m) eine gängige Abkürtzung für maahanmuuttajat (Einwanderer, Immigrant) und papu eine Bohne ist.

    • Warum sollte er das finnische Wort papu nicht kennen?! Die gibt’s doch auch im Kindergarten zu essen.

      (Und wenn man genau hinhörte, würde man sogar hören, welches Wort er meint. Dass sie gleich geschrieben werden, heisst ja noch lange nicht, dass man sie genau gleich ausspricht.)

      • Danke. Ich war grade verwirrt, als ich den vorherigen Kommentar las – ich kenne beide finnischen Wörter, hatte aber keine Assoziation zu Bohnen oder Einwandern. Was daran liegt, dass ich Papu und Mamu deutsch ausgesprochen gelesen habe. Jetzt, wo ich drüber nachdenke: ich würde davon ausgehen, dass er bei Papu (Papa) die Vokale nicht gleichlang aussprechen würde wie in papu (Bohne).

  4. Ja meillä Opa on sujuvasti Opuli :)

  5. Hallo, guten Morgen!!!

    Ich würde ja gerne noch wissen, nach welchen Kriterien die Verniedlichungen gebildet werden? Also, „u“ ist klar ==>und ich finde der kleine Herr Maus macht das genau richtig, als Drittgeborener muss man sich halt auch mal was einfallen lassen, womit man die abgeklärten Eltern noch überraschen kann :) <== aber dann???
    Aus Marianna wird Maiju, aus Valtteri Valtsu, aus Emilia Emppu. Also einmal ein j, einmal ein s und einmal zwei p vor dem u?

    Gibt es da eine Gesetzmäßigkeit??? Nee, oder? Ich kann ja nur romanische Sprachen und da gibt's dann halt eine Endung in leichter geschlechtsspezifischer Variation oder holländisch und bei der Sprache wird ein und dieselbe Verkleinerung (=tje) an alle Substantive angehängt, was noch leichter ist.

    Wenn du das hier noch liest und antworten magst, freue ich mich wirklich. Ich finde Sprachen so spannend.

    LG,

    Britta

    • „Guten Morgen!“ ?! Ich geh‘ gleich mittagessen! ;-)

      Aber zum Thema: ich glaube, das macht man einfach nach Gehör, was sich eben nett anhört. Im Deutschen gibt es ja auch keine allgemeingültige Regel, wann ein Name mit -i, mit – chen oder -lein verniedlicht wird (oder ob er einfach nur verkürzt wird) und wie der Wortstamm dabei verändert wird.

      Ich könnte dir aber noch ein paar mehr Beispiele nennen, besonders in des kleinen Herrn Maus‘ Kindergartengruppe ist man da sehr kreativ:

      Santteri -> Santtu
      Anna / Annika / Anniina… -> Ansku
      aber: Annastiina -> Anni (Ha! Kein -u!)
      Kaarlo -> Kassu
      Elias / Eliel -> Elkku

      Und dann kann ich mir vorstellen, gibt es da auch noch sehr regionale Unterschiede…

      (War jetzt keine grosse Hilfe, oder? ;-) )

  6. Doch, passt schon – wenn die Regel in der Unregelmäßigkeit besteht, ist das ja auch wieder regelmäßig :)

    Danke und nochmals Grüße,
    Britta

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