Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku

Staubige Aussichten

8 Kommentare

Eine der Zeitungsmeldungen, die man lieber nicht gelesen hätte:

“[…]Mit dem Waschen der Strassen kann aus Verkehrssicherheitsgründen erst dann begonnen werden, wenn kein Nachtfrost mehr auftritt. In Turku hat sich deshalb dieses Jahr der Beginn der Reinigungsarbeiten bereits um mehrere Wochen verzögert. Sie werden voraussichtlich bis Juni (Juni?!!!) andauern. […]“

Heute sind dann aber auch gleich an jeder Ecke Wasserwerfer Strassenwaschautos bei der Arbeit zu sehen.

(Im Übrigen finde ich es jedes Jahr wieder faszinierend, dass die dezimeterdicken Splittschichten im Frühling mit übergrossen Staubsaugern Kehrmaschinen von den Wegen gesaugt, gesammelt, gesiebt, gewaschen und im nächsten Winter wiederverwendet werden. Ohne dieses Recycling allerdings, denke ich manchmal, da würde vielleicht nicht bei jeder Gelegenheit ohne Nachzudenken tonnenweise Splitt auf die Wege gekippt werden.)

((Offizielle Schneehöhe: noch 7 cm.))

8 Kommentare zu “Staubige Aussichten

  1. Das machen die Schwaben auch, also das Recycling des Splits. Das habe ich mir neulich erklären lassen und war auch ganz fasziniert davon. Auf der anderen Seite, man kann das Zeugs ja auch nicht einfach wegschmeißen – auch wenn wir hier nur eine sehr dünne Schicht davon brauchen.

  2. Cool, find ich gut. Ich habe mich schon gefragt, ob es einen Steinbruch gibt, der wegen des enormen Bedarfs an Granit-Splitt jeden Winter ordentlich bluten muss.

  3. Recycling! Ressourcenbewusst sind die Finnen also auch noch!
    Liebe Grüße, Dörthe

  4. Hey, das finde ich gut! Bei uns haben sie diesen Winter wieder jede Menge Salz gestreut – das ist auch nicht das Wahre …

  5. zu oft kann man das aber nicht recyceln, die Körner werden immer glatter und runder, da helfen sie nicht mehr so gut. oder hat jemand schon mal versucht mit Kugeln die Straße sicherer zu machen ;)

  6. Heute in der Metro.fi steht das Gegenteil: Helsinki schmeisst (und immer schon schmiss) den Splitt weg, da reinigen und (!) aufbewahren zu teuer ist. Allein werden schädliche Substanzen untersucht, mehr nicht.

    http://metro.fi/paakaupunkiseutu/uutiset/helsinki_ostaa_joka_vuosi_uudet_sepelit_miljoonalla/

    Und ich finde nicht, dass man mit einer dünneren Schicht auskommen würde. Der Winter ist nun mal lang und deshalb addiert sich die Schicht, wenn der Splitt beim Eintauen und Frieren einfach nur IM Eis bleibt.

    Jährlich passieren auf öffentlichen wie auch privaten Wegen Ausrutschverletzungen, die vielmehr Kosten (und Gesundheitseinbussen) verursachen. Ich finde, dass z.T. Ende des Winters öffentliche Wege aalglatt sind, ohne sich Gedanken zu machen. Eine Freundin ist so mit Ende 30 zur arbeitsunfähigen Behinderten geworden, da erstmal mehrere Knieoperationen verpfuscht wurden, dann lag sie wochenlang im KH auf einem 7er Zimmer (!). Dass man dann (als Arbeitsunfall) Anspruch auf (private) Versorgung hat, ist nicht so selbstverständlich. Schmerzensgeld? Nö. Für viele Ausgaben/Behandlungen hat man die Wahl zwischen Rechnungen bezahlen und auf teilw. Erstattung hoffen oder ewig im öffentlichen System warten. Man hat zu streiten sowohl mit KELA als auch mit privaten Versicherern, um eigene Ansprüche. Das ist die Realität. Es ist schon erstaunlich, dass es kaum Verantwortung für glatte Wege gibt.

    Ich frage mich ob energiemässig das Reinigen wirklich resourcenbewusster sind. Wenn es um Abfallindustrie insgesamt geht, ist Finnland in der Tat erst jetzt aufgewacht und ein Hinterlicht zusammen mit England und Osteuropa. Also vergeblich die Seufzer.

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