jetzt habt ihr’s bei mir – Entschuldigung! – verschissen. Aber endgültig.
Nicht, dass ihr an uns bisher viel verdient hättet. Schon das Fräulein Maus wurde von Anfang an mit Stoffwindeln gewickelt. Für nachts, und für Ausflüge und Urlaube, und später auch für den Kindergarten, benutzten wir Wegwerfwindeln. Die billigen. Vom Lidl.
Der grosse Herr Maus wurde ebenfalls von Anfang an mit Stoffwindeln gewickelt. Seit wir ihm die tollen Windeln, die genauso leicht zu wechseln sind wie Wegwerfwindeln gekauft hatten, wurden die auch mit auf Ausflüge genommen. Und manchmal sogar mit in den Urlaub, wenn es dort eine Waschmaschine gab. Und im Kindergarten benutzte er die auch. Nur nachts, da wickelten wir weiterhin mit Wegwerfwindeln. Und ärgerten uns, weil die billigen auf einmal so bretthart waren. Wir stiegen dann auf die schwedischen um, die waren im Grosspack auch nur einen Cent pro Stück teurer.
Der kleine Herr Maus wurde ebenfalls von Anfang an mit Stoffwindeln gewickelt. Ausser nachts. Irgendwann war er gross genug, und so konnten sich für nachts der grosse und der kleine Herr Maus die gleiche Windelpackung teilen.
Bis vor ein paar Wochen jedenfalls. Dann wollte ich Nachschub kaufen und fand statt der herkömmlichen Windeln in dieser Grösse nur noch extradünne, für das „aktive Baby“. Zu einem deutlich höheren Preis, versteht sich. (Und was da drin ist, was diese extradünnen Dinger literweise Pipi aufsaugen lässt, das will ich besser gar nicht wissen.)
Danke. Nein. Nicht mit mir.
Seither bekommt der kleine Herr Maus für nachts einen traditionellen Windelpacks aus zwei Mullwindeln und einer erprobt auslaufsicheren, vom Fräulein Maus geerbten, Überhose, und der grosse Herr Maus trägt nachts eine seiner tollen Windeln, fertig geknöpft als „Unterhose“.
Ohne auszulaufen. Ohne sich im Schlaf von der nassen Windel gestört zu fühlen.
Seltsamerweise schafft es unser „aktives“ Baby damit auch hervorragend, durchs Bett auf das Nachtschränkchen und den Fussboden zu kriechen, sich am Nachtschränkchen hochzuziehen und sich hinzusetzen. Und unser „aktives“ Kleinkind kann sich mit seiner dicken Nachtunterhose überraschenderweise ganz problemlos den Schlafsack auszuziehen, aus dem Bett steigen, diverse Pirouetten drehen und Purzelbäume schlagen und sich dann zur Toilette begeben.
Hättet ihr gar nicht gedacht, was?!
Donnerstag, 11. August 2011 um 10:55
Hallo liebe Karen,
ich hoffe, ich darf Dir ein paar Fragen zum Windelthema stellen? Wir sind jetzt umgezogen, es gäbe jetzt auch Platz zum Windeln trocknen und ich würde es auch gern mit waschbaren Windeln versuchen (macht Sinn bei zwei Wickelkindern à 5 Monate und 22 Monate :)) Meine ersten Versuche mit französischen Windeln führten aber zu feuerroten Malen an den Beinchen, vermutlich aufgerieben an den Beinabschlüssen. Die finnischen sehen toll aus, wie sind die gearbeitet v.a. an den Abschlüssen? Welche Grössen würdest Du empfehlen für einmal gute 8,5 kg und 12 kg (da hab ich aber Hoffnung, dass er bald auf Toilette geht, das Interesse ist da :)). Die französischen Grössen fallen immer superklein aus, wie sieht es da mit finnischen aus?
Vielen lieben Dank!
Reinette (die auch mal in Jena studiert hat)
Donnerstag, 11. August 2011 um 11:25
*lach* Ich habe das bei unserem 16-Stunden-Schlafkind lieber nachts nicht probiert =) Aber tagsüber waren die Stoffwindeln wirklich klasse. Ich habe immer noch fast alle im Schrank, Fuzzi Bunz und so etwas. Sehr empfehlenswert, auch wenn alle pampersgehirngewaschenen Germanen immer ganz komisch geguckt haben =)
http://www.pooops.de/shop/page/19?shop_param=
Donnerstag, 11. August 2011 um 11:30
Ich dachte auch immer, ich probiere das lieber nicht… aber jetzt sah ich mich einfach dazu gezwungen. ;-)
(Diese Windelüberhosen von Popolino, mit dem Extra-Auslaufschutz an den Beinen, die halten dicht, auch wenn die Windel innen schon tropft. Echt wahr! Insofern ein echter Vorteil gegenüber den praktischen Taschenwindeln… aber der grosse Herr Maus braucht die Windel ja nachts auch nur noch für alle Fälle, da sind die okay.)
Freitag, 12. August 2011 um 11:51
Was glaubst Du, wie ich hier in Frankreich immer angeschaut werde *augenroll
Für die Französinnen bin ich superalternativ mit Kind im Beistellbett, Stillen,Tragetuch, keine Nounou- nichts was in Deutschland soooo ungewöhnlich wäre :)
Donnerstag, 11. August 2011 um 11:40
Liebe Reinette,
darfst du natürlich. :-)
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Aufreiben durch ein Extraband passiert ist, mit dem die Ränder gesäumt waren, oder? Das haben unsere Windeln nicht, da ist einfach Aussen- und Innenstoff zusammengenäht an den Rändern. Dafür laufen sie an der Stelle dann aber auch schon mal über, wenn sie zu voll sind…
Vielleicht liegt es auch am Innenmaterial, wir haben gute Erfahrungen gemacht mit Frottee und mit Fleece. Dieses Drymax-Material mag ich nicht so.
Falls du tatsächlich die finnischen bestellen willst (die haben jetzt ihre Seite auch auf deutsch, wenn auch stellenweise ein bisschen holprig übersetzt bzw. mit noch unübersetzten Teilen dazwischen, aber gut verständlich auf jeden Fall: http://www.myllymuksut.com/stoffwindeln-c-8.html?osCsid=1631e201325aee2ecddf9372e04a62ce), dann würde ich die grösste Grösse nehmen, die für 10 – 15 kg. Die haben unseren Kindern auch immer schon ab 8 kg gepasst, und ausserdem kannst du dann für beide Kinder die gleichen benutzen.
Freitag, 12. August 2011 um 11:58
Dankeschön für die Hilfe!!! Die Ränder haben wirklich so ein Extraband, vielleicht liegt es daran. Ich versuchs mal mit ohne. Beide Kinder sind allerdings auch extrem empfindlich mit ihrer Haut und auch sehr etepetete mit ihren Windeln, schon bei kleinen Tröpfchen :)) . Und überlaufen tun die Pampes ja auch:)
Donnerstag, 11. August 2011 um 11:37
Stimmt, in D wird man meist etwas komisch angeschaut wenn man sagt dass das Kind Stoffwindeln trägt! :-)
Zum Glück gibt’s in Finnland heutzutage sehr viele kleine Windelhersteller (meist von WAHM genäht) da ist die Auswahl gross. Und wenn da nichts passt, kann man auch die Hersteller anschreiben, und sie stellen auch massgeschneiderte Windeln her auf Anfrage.
Donnerstag, 11. August 2011 um 11:43
Und überall kleine Läden, die die verkaufen, und sogar im Supermarkt gibt’s die… :-)
Donnerstag, 11. August 2011 um 12:30
Wenn ich irgendwann mal Kinder habe, dann werde ich definitiv auch Stoffwindeln verwenden. Ich wurde erstmals auf das Thema aufmerksam, als ich „Fast nackt“ von Leo Hickman gelesen habe, der über seinen Versucht, ein ethisches Leben zu führen schrieb und in einem Kapitel die Vorteile von Stoffwindeln aufzeigte.
Schön, dass ihr so gut damit klar kommt!
Donnerstag, 11. August 2011 um 18:23
Ja, gut klarkommen ist natürlich wichtig.
Ich wollte auch von Anfang an mit Stoffwindeln wickeln, eben aus Umweltgründen und auch weil es preiswerter ist, und musste kein grosses Risiko eingehen, da von mir selbst noch jede Menge Mullwindeln da waren, für die ich nur ein paar Überhosen kaufen musste. Ich hätte mir aber selbst zugestanden, dann doch lieber auf Wegwerfwindeln umzusteigen, wenn es mir zu umständlich geworden wäre, denn das Leben mit Neubaby ist ja auch so schon kompliziert genug… ;-)
Donnerstag, 11. August 2011 um 13:21
Ich reihe mich auch mal bei denen ein, die sich freuen, eines Tages von deinem reichen Erfahrungsschatz profitieren zu können. :-)
Donnerstag, 11. August 2011 um 16:30
Als stiller Mitleser reihe ich mich gerne mit ins Thema ein :-)
Wir wickeln unsere Töchter auch ausschließlich mit Stoff und haben sehr gute Erfahrungen mit den BumGenius Pocketwindeln gemacht. Man kann praktisch ein und dieselbe Windel von Geburt an nutzen und passt sie durch Knöpfe der Größe des Babys an. Wir nutzen die Windeln auch nachts: die Kleine (3 Monate) hat eine dicke und eine dünne Einlage und die Große (20 Monate) ein dicke und 2 dünne Einlagen drin. Die Windeln sind nachts ca. 12 Stunden am Po und halten in der Regel dicht bzw. sind auch nicht klitschnass am Po. Bewegen können sich die Kinder sehr gut mit dem dicken Windelpo ;-)
Viele liebe Grüße!
Donnerstag, 11. August 2011 um 18:18
Ja, die sind auch toll. Die hatte der kleine Herr Maus ganz am Anfang geborgt bekommen, weil unsere eigenen erst für grössere Kinder sind.
(Als wir unsere damals kauften, suchte ich nach möglichst preiswerten Taschenwindeln, also nur den „Taschen“ sozusagen, denn die Einlagen – sprich: jede Menge Mullwindeln – hatten wir ja schon.)