Weihnachten in Finnland beginnt am 24. Dezember um zwölf. Mit der Verkündung des Weihnachtsfriedens in Turku.
Wer nicht live dabei sein kann, sieht sich die Übertragung im Fernsehen an. Oder im Internet. Eine finnische Bekannte, die für einige Monate – und eben auch über Weihnachten – in Südamerika lebte, erzählte uns, dass ihre Mutter sie extra angerufen habe, damit sie übers Handy wenigstens live zuhören konnte, und wie gerührt sie gewesen wäre.
Live dabei sind, so wird geschätzt, bei gutem Wetter 15 000 Leute, bei schlechtem 10 000. Es ist also eigentlich fast vollkommen egal, wie das Wetter ist. Auch wir waren schon bei strömendem Regen, bei lebensgefährlichem Glatteis, und ja, letztes Jahr mussten wir, weil wir alle furchtbar krank waren, mit der Fernsehübertragung vorliebnehmen.
Umso schöner war es dieses Jahr wieder.
Zum ersten Mal bei Schnee. Zum ersten Mal haben wir die Mäusekinder auf dem Hörnerschlitten auf den alten Marktplatz gezogen. Und zum ersten Mal haben wir uns den Stress erspart, zwischen Weihnachtsfriedensverkündung und finnischem Familiengottesdienst in der Katariinankirkko, der schon um 14:30 Uhr anfängt, schnell nach Hause zu rasen, das jeweils noch Mittagsschlaf benötigende Mäusekind hinzulegen (wenn es denn nicht schon auf dem Heimweg eingeschlafen ist und dann vermutlich zu Hause sofort wieder aufwacht) und wieder loszurennen. Das Mäuseknäbchen schlief seinen Mittagsschlaf im Mäusevolvo, und das Mäusemädchen kam zu einem ganz besonderen Spielplatzbesuch im tiefen Schnee. Wir hatten Glögi in der Thermosflasche dabei, und Kekse, und Schokolade. Und es war wunderbar entspannt und friedlich.
Das ist nämlich das Besondere an der Weihnachtsfriedensverkündung. Wenn der letzte Marsch gespielt ist, die Glocken des Doms läuten und die 15 000 Leute nach Hause gehen, wenn die Autofahrer ihre Autos aus dem Stau gelotst haben und ab 14:00 Uhr kein Bus, kein Zug, kein gar nichts mehr fährt, alle Geschäfte geschlosssen haben, dann ist es hier so ruhig und friedlich, wie man sich Weihnachten nur denken kann.
Samstag, 26. Dezember 2009 um 17:19
Oh wie schön.
(Und hätt der bärtige Redner etwas mehr Bauchansatz, so hätte ich mich nun ernsthaft gefragt, was einer unsere Notärzte dort macht und vor allem seit wann er finnisch kann ;) )
Musste gerade an Sie denken. Im Fernsehen kam gerade ne Reisereportage über Finnland im Winter, allerdings mehr die Region um Yllas. Allein der Anblick von den ganzen gezeigten Eislochbadenden hat mich zwar ganz schön frösteln lassen, aber man muss ja nicht alles mitmachen ;)
Hach, die Sehnsucht nach dieser schönen Winterwelt hat mich wieder überholt. Träume schon lange von einer Reise durch die nördlichen Gefilde von Finnland, Schweden und Norwegen, besonders auch davon mal Schneemobil zu fahren, aber das ist wohl ein Traum, der wohl frühestens in 10 Jahren halbwegs realistisch sein wird.
Nun denn, so genieße ich Weihnachten halt hier in Deutschland bei Sonne und bis zu +15°C ;)
Ich wünsche noch schöne Feiertage
Samstag, 26. Dezember 2009 um 18:50
Wir hatten hier am Wochenende vor Weihnachten alles weiß und minus 10 Grad, aber natürlich war dann doch pünktlich zu Heiligabend alles wieder weggeschmolzen. Grrrr. ;)