Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku

Vom Kurs

12 Kommentare

  • Seit ich von früh bis nachmittags Finnisch rede, ist mein Finnisch zwar noch nicht wesentlich besser geworden, aber die Hemmschwelle gesunken, es zu benutzen. Seit letzter Woche benutze ich überall, wirklich überall Finnisch, auch da, wo ich vorher dann doch lieber auf Englisch ausgewischen bin. (Ja, auch bei KELA. Ja, auch auf der Bank. Ja, auch am Telefon. Sogar in emails an die ehemaligen Kollegen, mit denen ich ausschliesslich Englisch gesprochen habe.)
  • Dafür fehlen mir, wenn ich doch mal Englisch rede, immer öfter Worte.
  • Am meisten Finnisch lerne ich in den Pausen, in denen wir entweder untereinander über allerlei auf Finnisch diskutieren, oder in denen ich mich mit dem Ähämann zum Mittagessen treffe und mit ihm und seinem finnischen Kollegen Finnisch rede.
  • Donnerstags haben wir das schöne Fach „Gemeinschaftskunde“. Letzten Donnerstag durften wir uns zwei Stunden lang in Gruppenarbeit über die verschiedenen Leistungen der finnischen Sozialversicherungsgesellschaft informieren. *gähn* Diese Woche durften wir dann in Gruppenarbeit dazu Infoblätter in A1 entwerfen. Die Lehrerin versorgte uns dazu mit Scheren, Filzstiften, Klebstoff und alten Zeitschriften zum Ausschneiden. *nochmehrgähn* Ich würde ja lieber Finnisch lernen. Oder wie man Bewerbungen schreibt.
  • Montags üben wir jetzt seit drei Wochen die Benutzung von Excel. Zum Glück gibt es genügend andere Dinge, die man in so einer Computerstunde tun kann.
  • Am Freitag gab es fünfzehn Paar leuchtende Augen bei der Lösung der Aufgabe „Erzähle uns, wie deine Familie ihren Urlaub verbracht hat, als du klein warst!“
  • Wenn keiner mehr weiter weiss, Finnisch zum erklären nicht ausreicht und die englischen Worte nicht einfallen, dann erklärt es irgendjemand mal eben auf Russisch. Mindestens die Hälfte der Kursteilnehmer ist dieser Sprache mächtig. Drei davon kommen aus St. Petersburg. Und zwei heissen Olga.
  • Freitags haben wir 13:00 Uhr Schluss, damit der Ägypter rechtzeitig in die Moschee kommt.
  • Der Ägypter missioniert gern. Er hat sehr strikte Ansichten darüber, wie ein Moslem zu leben hat, aber der Iraner – nach eigenen Aussagen nicht gläubig – kennt sich im Koran besser aus. Wenn in der Pause ein Europäer dem Ägypter eine Frage stellt und der anfängt zu dozieren, wirft der Iraner ein bedächtiges „Aber steht nicht im Koran, dass…?“ ein und sieht dann augenzwinkernd und lächelnd dabei zu, wie sich der Ägypter immer mehr in Fahrt redet.
  • Mittags kann ich jetzt immer mit dem Ähämann essen gehen.:-)
  • Schule ist anstrengend. So nach sechs intensiven Schulstunden bin ich immer ganz fertig.
  • Ich habe schon ziemlich lange nicht mehr so viele sympathische und interessante Menschen auf einem Haufen erlebt und so viel Spass gehabt!

12 Kommentare zu “Vom Kurs

  1. Das hört sich ja alles toll-spannend an. Da ja jetzt Ramadan ist, wird der Aegypter vielleicht etwas ruhiger und der Iraner, der ja nicht gläubig ist, darf trotz Ramadan essen, trinken und Sex haben:)

    • Danke für die Erinnerung! Ich hatte letztens im Kalender gelesen, dass der Ramadan jetzt bald anfängt, aber das genaue Datum wieder vergessen. Jedenfalls habe ich den Ägypter gestern sehr glücklich machen können, als ich gestern beim Geburtstagsschokoladeanbieten zu ihm gesagt habe: „Du fastest bestimmt?!“

  2. Das klingt wirklich interessant.
    Wieviel Russisch kannst du noch????

    • Leider überhaupt keins. Also ich kann gerade noch so Geschriebenes entziffern, denn gelernt ist gelernt. Aber verstehen tu ich nur, was ich aus dem Tschechischen kenne. Tschechisch habe ich nämlich ordentlich gelernt (wenn auch leider inzwischen auch schon zum grössten Teil wieder vergessen, weil ich ja unbedingt mit Finnischlernen anfangen musste). Russisch hingegen… ehrlich mal, die wollten doch gar nicht, dass wir uns mit denen unterhalten können. Oder warum sonst hätten wir in fünf Jahren nicht die Vokabeln und die Redewendungen für ein einziges vernünftiges Gespräch gelernt?!

      • Wie und wo lernt man denn richtig Tschechisch. Das kann ich ja bis heute nicht wirklich, ok vielleicht habe ich es auch nie richtig gelernt, wie eigentlich keine meiner Fremdsprachen. Und zu Russisch, da ging es nicht darum, dass wir das lernen sollten oder nicht. Die hatten schlichtweg gar nicht die Kapazitäten an ordentlich Russischlehrern, was für Englisch genauso galt. Die hätten das einfach Russen machen lassen sollen. Denn für mich ist es bis heute nicht plausibel, wenn ein Fremdsprachler mir eine Fremdsprache beibringen soll. Das sollte doch bitte eine Muttersprachler mit den einwandfreien Sprachkenntissen machen, die er dann leider nicht erklären kann, aber sicher öfter richtig liegt, als der Fremdsprachler.

        • Ich habe Tschechisch nebenher an der Uni gelernt, so 5 oder 6 Semester lang, 4 Stunden die Woche. Von einer Muttersprachlerin übrigens, und fast im Einzelunterricht. (Am Anfang waren wir 10 im Kurs, nach zwei Semestern oder so nur noch zwei. Eigentlich hätte es den Kurs für weniger als 5 Leute gar nicht geben dürfen, aber weil es uns allen dreien so viel Spass gemacht hat, haben wir es mit irgendwelchen Tricks immer wieder hingekriegt.)

          „Richtig“ konnte ich es damit auch nicht, aber ich konnte mich immerhin verständigen und einiges verstehen.

          • In welchen Semestern (also Jahren) war das denn? Und war das jemand aus der Slawistik?

            • Martina müsste es gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere. Und ich habe den Kurz nur eine Semester wirklich durchgehalten. Das zweite Semester war ich dann nur noch sporadisch da und da meiste habe ich dann doch in Tschechien bei aktiver Kommunikation gelernt. Auch wenn meine Zeit dort immer sehr begrenzt war/ist.

            • Das war irgendwann zwischen 1995 und 2000. Am Fremdspracheninstitut. Bei einer Frau Kippe, die jetzt bestimmt in Rente ist.

              • Ah, nein die kenne ich nicht. Ich habe den Kurs ja an der Slawistik besucht. Weil ich das ja auch irgendwie studiert habe, zwar nicht genau Tschechisch, aber das war egal. Hauptsache, man bildet sich slawisch weiter.

  3. das hört sich alles sehr bekannt an, was du aus dem sprachkurs erzählst, nur daß bei uns die mehrheit der russinen aus sortavala kam und galina hieß…
    ich war auch immer sehr froh, daß die pcs im edv-unterricht internetanschluß hatten. unser basisprogramm war word.

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