Gerade noch war das Mäuseknäbchen ein kleines Baby. Jetzt ist er ein Kleinkind, das auf zwei Beinen durch die Gegend tapert, deutlich seinen Willen zeigt und versucht zu sprechen.
„Wawa“ zum Beispiel ist Wasser. „Nah“ sagt er, wenn er jemandem an die Nase fasst. Ein Hund war schon eine Weile lang ein „Huh“ – bis wir ihm gesagt haben, dass der Hund „Wauwau!“ macht; seitdem heissen alle Hunde „Bawa!“
Wenn er etwas will, dann macht er das sehr deutlich. Sehr laut, und mit sehr weit ausgestrecktem Zeigefinger. Wenn er etwas nicht will, dann schüttelt er sehr energisch und sehr süss den Kopf. Manchmal tut er das auch auf Fragen.
Er ist ein sehr soziales Kind – jedem Vorbeikommenden wird gewinkt. Und wenn sich jemand verabschiedet, natürlich. Im Kindergarten stürzt er sich beim Abholen immer erleichtert in meine Arme und vergräbt sein Gesicht solange an meinem Hals, bis ich mit den Kindergartentanten seinen Tag genügend besprochen haben. Wenn ich dann sage „Na komm, jetzt gehen wir noch das Mäusemädchen abholen, und dann gehen wir nach Hause!“, fängt er sofort an zu winken. Neuerdings fängt er auch schon mal gleich von selbst an zu winken, wenn es ihm nicht schnell genug geht. „Los Mama, nach Hause jetzt!“, heisst das.
Ach ja, der Kindergarten. So ganz geheuer ist der ihm noch nicht. Jeden Morgen, wenn Papa ihn bringt, weint er herzzereissend, und wenn ich ihn nachmittags abhole, muss er vor Erleichterung auch immer noch ein bisschen weinen. Dabei sehe ich immer, wie er ganz vertieft in sein Spielzeug oder sein Buch ist, bevor er mich entdeckt, und wie immer jemand ganz nahe bei ihm sitzt und mit ihm redet, und dass er eigentlich nicht sehr unglücklich aussieht.
Eine grosse Veränderung hat der Kindergarten allerdings schon bewirkt – aus dem Mamasöhnchen ist schon ein klein bisschen weniger Mamasöhnchen geworden. Er weint mir früh nicht mehr hinterher, wenn ich losmuss, sondern winkt allerliebst. Wenn Papa von Arbeit kommt, wird sofort zu ihm hingerannt. Und von einem Tag auf den anderen durfte sogar Papa ihn zu Bett bringen. Das ist alles ganz wunderbar!
Mittags schläft er eine bis anderthalb Stunden. Abends geht er viertel neun mit seiner Schwester zusammen schlafen, schläft ohne Protest ein – nur seine Hand streckt er fordernd zwischen den Gittern seines Bettchens durch, damit sie ihm jemand hält, bis er eingeschlafen ist – und schläft dann bis gegen *flüster* viertel acht. Ich habe jetzt tatsächlich schon zweimal meinen Wecker gebraucht! :-)
Er will alles machen, was die grosse Schwester macht. Und am liebsten spielt er draussen. Er bäckt Sandkuchen und rutscht allein von der Rutsche (jetzt sogar im Sitzen, nicht mehr auf dem Bauch), er fährt auf seinem vierrädrigen Laufrad und schiebt das Sandwägelchen. Am liebsten, wenn das Mäusemädchen drin sitzt. Dann giggeln beide um die Wette.
Es ist so wunderbar, das Mäuseknäbchen bei uns zu haben und zu sehen, wie er jeden Tag was Neues lernt.
Wir haben ihn dolle, dolle lieb!
Donnerstag, 13. August 2009 um 23:11
Oh, was für ein süßes Bild! Einen sehr hübschen Sohn habt ihr! :) Und das mit dem Kindergarten wird bestimmt auch noch, wenn er erst mal anfängt, Finnisch zu verstehen :)
Donnerstag, 20. August 2009 um 01:33
Und er ist immernoch ganz furchtbar süss!