Meine Freundin Pinni kann bestätigen, dass ich eisüchtig bin. (Und ist die einzige, die sich auch nachts halb drei noch mit mir in die Küche setzt und uns beiden zwei Eier kocht.) Was aber, wenn der Kühlschrank bis auf Eier noch voll ist? Na, wozu haben wir denn unseren kleinen K-kauppa im Studentendorf? Der hat doch alles, wenn auch ein wenig teurer und in kleinerer Auswahl. Bloss Eier hat der nicht! Wie das? Der hat doch sonst alles, was dem gemeinen Studenten plötzlich ausgegangen sein könnte oder was zur Organisation einer spontanen Party nötig sein könnte: Brot, Geburtstagskarten, Milch, Pappgeschirr, Zahnbürsten, Schokolade, Joghurt, den Helsingin Sanomat, Pizza, Katzenfutter, Bier (aber nicht nach um neun!), Ketchup, Schreibblöcke, Kartoffelchips, Duschgel, Würstchen, Kaffee, tiefgefrorene Piroggen, Klopapier, Gemüse… nur keine Eier. Aber klar, wie konnte ich das vergessen: der gemeine Finne isst keine Eier! Weder gekocht, noch gebraten, noch gespiegelt, noch gerührt noch omelettiert. Eier sind zum Kochen und Backen. Und wer das betreibt, geht auch woanders einkaufen.
So führte mich mein Weg heute, da zur Autobenutzung nicht willig und Fahrradbenutzung (siehe gestern) nicht möglich, zu Fuss ins zweitnächstgelegene Lebensmittelgeschäft. Und was gab’s dort?
„Eier freier, glücklicher Hühner“
Ich kann mir nicht helfen, seitdem sehe ich vor meinem geistigen Auge eine Herde Hühner mit fettem Grinsen im Gesicht herumtanzen.
Und jetzt geh’ ich mir ein Ei kochen. Für dich auch eins, Pinni?