Suomalainen Päiväkirja

Live aus Turku

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Heute früh habe ich den Liebsten zum Flughafen gebracht. Er fliegt eine Woche nach Deutschland, seine Doktorarbeit abgeben, diverse bürokratische Vorschriften dafür erledigen, und seine Eltern besuchen.

Normalerweise reicht es, wenn man eine halbe Stunde vor Abflug auf dem Turkuer Flughafen ist. Das Auto kann man direkt vorm Eingang parken, Gepäck ausladen, einchecken, dann ist immer noch massig Zeit. Heute dachten wir, wir hätten uns im Flughafen geirrt – in der Abflughalle ein Menschengewirr wie in Frankfurt, drei lange Schlangen am Check-in. Aber ja, wie konnten wir vergessen, dass der Finne diese Woche Skiferien hat! Und wer schon seit Schulzeiten keine Lust mehr hat zum staatlich verordneten Skilaufen, der fliegt eben irgendwohin in den Frühling. Auch die Hälfte des Flughafenpersonals schien in den Skiferien zu sein. Irgendwie haben sie es aber doch geschafft, pünktlich alle Passagiere einzuchecken. Als sie alle auf dem Weg zu ihren Flugzeugen waren – 6:30 nach Helsinki, 6:35 nach Kopenhagen, 6:40 nach Mariehamn, 6:45 nach Stockholm (danach ist übrigens bis 8:20 Uhr Pause) – sah der Turkuer Flughafen wieder wie der Turkuer Flughafen aus. ;-)

Ich bin froh, dass das mit der Doktorarbeit jetzt ein Ende hat. Auch mit-leiden ist überraschend anstrengend. Und die Worte „Prüfungsamt“, „Promotionsordnung“, „kumulativ“, „Unterschrift“, „formatieren“, „Referenzen“ möchte ich bitte die nächsten drei Monate nicht mehr hören! Gestern haben wir noch drei Stunden lang gemeinsam des Liebsten Aufgaben für den Finnischkurs gemacht. Seine Lehrerin hatte ihn zum Zusammenschreiben beurlaubt, um ihm aber die Kursteilnahme trotzdem zu bescheinigen, sollte er jeden Tag fünf Sätze Tagebuch schreiben sowie einen kleinen Aufsatz über ein aktuelles Thema aus den Nachrichten. Kursteilnahme oder nicht macht einen signifikanten finanziellen Unterschied: nimmt man an einer Weiterbildung teil, bekommt man Arbeitslosengeld unabhängig vom Einkommen des Partners gezahlt, und an den Kurstagen bekommt man acht Euro zusätzlich und steuerfrei für mit der Kursteilnahme verbundene Kosten wie Busfahrten und Mittagessen auswärts. Das Tagebuch ist so schön und aussagekräftig geworden, dass ich es eigentlich hier reinstellen sollte. ;-) „Die anderen sind skifahren. Ich bin zu Hause geblieben, weil ich schreiben muss.“ […] „Karen ist allein ins Mylly / zu Freunden / in die Kirche … gegangen. Ich habe die Einleitung fertig.“ […] „Ich bin sehr müde.“ […] Am Schluss fielen uns nur noch Sätze ein wie „Heute gingen wir am Hundepark spazieren. Dort war ein schwarzer Hund mit weissen Moonboots an den Vorderpfoten und Pantoffeln an den Hinterpfoten.“ Ein aufregendes Leben haben wir gehabt in den letzten Wochen!!! ;-)

Eigentlich wäre mir jetzt auch so richtig nach Skiferien. Diese Woche gibt’s auch keine Vorlesungen und Kurse. Aber der australische Peter ist da, also werde ich diese Woche sehr busy sein mit Daten auswerten und schreiben und neue Experimente für den Sommer planen… Aber am Wochenende, da fährt unsere Gemeinde zu einem silent retreat nach Kakskerta, einer Insel – und ich sag’ euch, ich freu’ mich sowas von da drauf, insbesondere, da Geoffrey es als „very relaxing!“ angepriesen hat!!!

Und jetzt hat endlich die Cafeteria aufgemacht, also geh’ ich jetzt frühstücken.

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